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Soziale Eingebundenheit
(2021)
Der Schul- und Unterrichtsalltag wird maßgeblich durch soziale Interaktionen geprägt. Sowohl Beziehungen mit Lehrer*innen als auch mit Schülern und Schülerinnen (Peers) tragen zentral zu Lehr-/Lernprozessen und persönlicher Entwicklung der Heranwachsenden bei. Bei Lehrkräften entscheiden sie über Erfolg und Misserfolg beruflichen Handelns und finden dementsprechend zunehmend auch in der Lehrer*innenbildung Berücksichtigung. Was lange Zeit als „Kuschelpädagogik“ belächelt wurde, entpuppt sich – auch durch aktuelle Befunde aus der Hirnforschung – als einer der wichtigsten Bausteine für erfolgreiche Lehr-Lernprozesse: die Qualität der sozialen Beziehungen – subsumiert unter dem Begriff der sozialen Eingebundenheit.
In diesem Band werden sowohl theoretische Beiträge als auch aktuelle empirische Befunde zu Lehrer*innen-Schüler*innen-Beziehungen, Schüler*innen-Schüler*innen-Beziehungen und Beziehungen in der Lehrer*innenbildung vereint.
Der Band richtet sich an Personen, die sich mit sozialen Beziehungen im Bereich Schule und Lehrer*innenbildung beschäftigen, sei es durch eigene Forschungstätigkeiten, das Studium oder eine Tätigkeit in ebendieser Praxis.
Do Belonging and Social Exclusion at School Affect Structural Brain Development During Adolescence?
(2021)
Students’ sense of belonging presents an essential resource for academic and health outcomes, whereas social exclusion at school negatively impacts students’ well‐being and academic performance. Aiming to understand how feelings of school‐related belonging and exclusion shape the structural brain development, this study applied longitudinal questionnaire‐based data and MRI data from 71 adolescent students (37 females, Mage at t1 = 15.0; t2 = 16.1 years). All were white participants from Germany. Voxel‐based morphometry revealed only an association of social exclusion (and not of belonging) and gray matter volume in the left anterior insula: From t1 to t2, there was less gray matter decrease, the more social exclusion students perceived. School‐related social exclusion and disturbed neurodevelopment are thus significantly associated.
Following the relational-developmental systems approach, this three-wave study examines whether acute stress (T2) mediates the relationship between the development of personality traits from the beginning of 8th grade (T1, Mage = 15.63, SD = 0.59; 22 girls) to the end of 9th grade (T3). Using the Montréal Imaging Stress Task, which is a task that provokes acute social stress by negative social feedback, this study combined the functional magnetic resonance imaging (fMRI), heart rate, and longitudinal survey data of 41 adolescents. Mediation analysis revealed that stress-induced left insula activation partially mediates the longitudinal stability of conscientiousness. These results highlight the impact of negative social feedback during stress on students’ personality development.
Parents, peers, and teachers provide a powerful context for school students’ well-being. However, a detailed and systematic analysis of how parental, peer, and teacher support relate to students’ well-being, measured by the dimensions self-worth, psychological and physical well-being, is still missing. To address this research gap, the following study investigates 733 adolescent German students from grades 7 and 8 (Mage = 13.97, SD = 0.41, 52% girls) with respect to their perceived supportive relationships at home and within the school context. The study considers gender, socioeconomic status, and school form as potential confounders. The results of the structural equation model, analyzed with the statistical software R, indicate that perceived teacher support was positively related to students’ self-worth and physical well-being, while peer support was related to psychological well-being. Students who perceived their parents as supportive reported higher well-being with respect to all three dimensions investigated.
Die vorliegende Arbeit untersucht eine individualisierte und schülerzentrierte Lernumgebung auf der Basis von Kompetenzrastern und vergleicht diese mit einem konventionellen lehrergeführten Unterricht. Der erste Teil der vorliegenden Dissertation beschreibt die Entwicklung der Lernumgebung und skizziert die theoretischen Hintergründe der motivationalen Entwicklung von Schüler*innen. Anschließend vergleichen drei Studien beide Lernumgebungen hinsichtlich der motivationalen Variablen und des Zusammenspiels dieser, um einerseits beide Lernumgebung zu evaluieren und andererseits Prädiktoren von Motivation und Lernverhalten zu untersuchen. Alle drei Studien basieren auf einer Stichprobe von 1,153 Schülerinnen und Schülern im Alter von 12 bis 18 Jahren (M = 13.97, SD = 1.37, 49% Mädchen).
Studie 1 untersucht, ob wahrgenommene Autonomie die Beziehung von Selbstwirksamkeit einerseits und der Lernstrategienutzung anderseits mediiert. Latente Mittelwertsvergleiche und Mehrgruppen-Mehrebenen-Strukturgleichungsmodelle wurden durchgeführt um die Hypothesen zu untersuchen. Die Ergebnisse legen nahe, dass wahrgenommene Autonomieunterstützung die Beziehung zwischen Selbstwirksamkeit und Lernstrategien mediiert, allerdings ausschließlich für Schülerinnen und Schüler in der schülerzentrierten Lernumgebung auf der Basis von Kompetenzrastern.
Studie 2 untersucht, ob Kompetenzunterstützung die Beziehung vom akademischen Selbstkonzept und der Leistungsmotivation unterschiedlich für Schülerinnen und Schüler aus einer lehrergeführten und einer schülerzentrierten Lernumgebung auf der Basis von Kompetenzrastern mediiert. Latente Mittelwertsvergleiche und Mehrgruppen-Strukturgleichungsmodelle wurden konzipiert, um die Hypothesen zu untersuchen. Die Mehrgruppen-Strukturgleichungsmodelle zeigen, dass Kompetenzunterstützung ausschließlich in der schülerzentrierten Lernumgebung auf der Basis von Kompetenzrastern die Beziehung vom akademischen Selbstkonzept und der Leistungsmotivation mediiert, vor allem für Schülerinnen und Schüler in der frühen Adoleszenz.
Studie 3 untersucht den reziproken Zusammenhang zwischen Leistungsemotionenn und selbstbestimmter Motivation. Latente Mittelwertsvergleiche und autoregressive cross-lagged Panel Analysen wurden durchgeführt, um die Hypothesen zu untersuchen. Reziproke Beziehungenn wurden nicht nachgewiesen. Allerdings konnte aufgezeigt werden, dass ausschließlich in der schülerzentrierten Lernumgebung auf der Basis von Kompetenzrastern positive Leistungsemotionen (i.e., Lernfreude) selbstbestimmte Formen der Motivation vorhersagen.
Die vorliegende Arbeit wird abgeschlossen durch eine Zusammenfassung der Ergebnisse, praktische Implikationen für die Schulpraxis, sowie durch ein Limitationskapitel.