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Objectives
During the corona pandemic, dental practices temporarily closed their doors to patients except for emergency treatments. Due to the daily occupational exposure, the risk of SARS-CoV-2 transmission among dentists and their team is presumed to be higher than that in the general population. This study examined this issue among dental teams across Germany.
Materials and methods
In total, 2784 participants provided usable questionnaires and dry blood samples. Dry blood samples were used to detect IgG antibodies against SARS-CoV-2. The questionnaires were analyzed to investigate demographic data and working conditions during the pandemic. Multivariable logistic mixed-effects models were applied.
Results
We observed 146 participants with positive SARS-CoV-2 IgG antibodies (5.2%) and 30 subjects with a borderline finding (1.1%). Seventy-four out of the 146 participants with SARS-CoV-2 IgG antibodies did not report a positive SARS-CoV-2 PCR test (50.7%), while 27 participants without SARS-CoV-2 IgG antibodies reported a positive SARS-CoV-2 PCR test (1.1%). Combining the laboratory and self-reported information, the number of participants with a SARS-CoV-2 infection was 179 (6.5%). Though after adjustment for region, mixed-effects models indicated associations of use of rubber dams (OR 1.65; 95% CI: 1.01–2.72) and the number of protective measures (OR 1.16; 95% CI: 1.01–1.34) with increased risk for positive SARS-CoV-2 status, none of those variables was significantly associated with a SARS-CoV-2 status in fully adjusted models.
Conclusions
The risk of SARS-CoV-2 transmission was not higher among the dental team compared to the general population.
Clinical relevance.
Following hygienic regulations and infection control measures ensures the safety of the dental team and their patients.
Introduction
Medical gas plasma therapy has been successfully applied to several types of cancer in preclinical models. First palliative tumor patients suffering from advanced head and neck cancer benefited from this novel therapeutic modality. The gas plasma-induced biological effects of reactive oxygen and nitrogen species (ROS/RNS) generated in the plasma gas phase result in oxidation-induced lethal damage to tumor cells.
Objectives
This study aimed to verify these anti-tumor effects of gas plasma exposure on urinary bladder cancer.
Methods
2D cell culture models, 3D tumor spheroids, 3D vascularized tumors grown on the chicken chorion-allantois-membrane (CAM) in ovo, and patient-derived primary cancer tissue gas plasma-treated ex vivo were used.
Results
Gas plasma treatment led to oxidation, growth retardation, motility inhibition, and cell death in 2D and 3D tumor models. A marked decline in tumor growth was also observed in the tumors grown in ovo. In addition, results of gas plasma treatment on primary urothelial carcinoma tissues ex vivo highlighted the selective tumor-toxic effects as non-malignant tissue exposed to gas plasma was less affected. Whole-transcriptome gene expression analysis revealed downregulation of tumor-promoting fibroblast growth factor receptor 3 (FGFR3) accompanied by upregulation of apoptosis-inducing factor 2 (AIFm2), which plays a central role in caspase-independent cell death signaling.
Conclusion
Gas plasma treatment induced cytotoxicity in patient-derived cancer tissue and slowed tumor growth in an organoid model of urinary bladder carcinoma, along with less severe effects in non-malignant tissues. Studies on the potential clinical benefits of this local and safe ROS therapy are awaited.
In der vorliegenden Arbeit wurde der Einfluss von kaltem Atmosphärendruckplasma (CAP) auf die Oberfläche des dentalen Restaurationsmaterials Amalgam untersucht.
Bisher liegen in der Literatur noch keine vergleichbaren Untersuchungen vor.
Die Amalgamprüfkörper wurden aus dem kupferhaltigen Non-Gamma-2-Amalgam Amalcap plus (Ivoclar Vivadent, Schaan, Liechtenstein) hergestellt, welches in zylinderförmige Polyoxymethylenformen kondensiert wurde. Die Kaltplasma-Behandlung erfolgte mit dem kINPen® (neoplas GmbH, Greifswald, Deutschland) in 3 Behandlungsgruppen. Gruppe A wurde 60 Sekunden rasternd, Gruppe B 30 Sekunden stationär und Gruppe C 5 Minuten stationär mit CAP behandelt.
Die Amalgamprüfkörperoberflächen wurden jeweils vor und nach der Plasmabehandlung untersucht. Die mikroskopische Dokumentation erfolgte hierbei mittels Lichtmikroskopie und Rasterelektronenmikroskopie (REM), die chemische Analyse durch die Röntgenphotoelektronenspektroskopie (XPS). Für die Beurteilung der Oberflächenrauheit wurden Weißlichtinterferometer und Profilometer eingesetzt. Zur Ermittlung der Hydrophilität kam die Kontaktwinkelmessung zum Einsatz.
Optisch traten in Behandlungsgruppe A und B keine Veränderungen auf. Lediglich bei den 5 Minuten plasmabehandelten Amalgamproben waren leichte Veränderungen erkennbar, die vor allem im Bereich der Poren und der optisch dunkleren Cu6Sn5-Phase lokalisiert waren und sich mikroskopisch braun-orange beziehungsweise dunkelgrau bis schwarz darstellten. Mittels Focused Ion Beam (FIB) präparierte Querschnitte zeigten hierbei keine Veränderungen in der Tiefe, sodass anzunehmen ist, dass die Effekte sich auf die direkt mit dem Plasma in Kontakt stehende Oberfläche beschränken.
Eine Veränderung der Oberflächenrauheit konnte in keiner Behandlungsgruppe festgestellt werden.
Direkt nach der Plasmabehandlung zeigte sich in allen Behandlungsgruppen eine Hydrophilisierung der Oberfläche. Diese war in Gruppe C am stärksten ausgeprägt. Allerdings haben sich bereits nach 2 Tagen die Ausgangswerte wieder eingestellt, der Effekt war also reversibel. Elementar hat durch die Plasmabehandlung im Rahmen eines Reinigungseffekts der oberflächliche Kohlenstoffanteil deutlich abgenommen, der Sauerstoffanteil hingegen zugenommen. Gleichzeitig stieg das Zinn/Quecksilberverhältnis zugunsten des Zinns. Zusätzlich ist es in Gruppe A zu einer Verschiebung des Cu 2p-Peaks in Richtung einer geringeren Bindungsenergie gekommen, das Kupfer lag also nicht mehr einwertig, sondern zunehmend zweiwertig vor.
Mittels energiedispersiver Röntgenspektroskopie (EDX) war es zudem möglich, die an der Oberfläche optisch differenzierbaren Phasen des Amalgams zu charakterisieren.
Insgesamt kann festgestellt werden, dass es in durchgeführten Untersuchungen keine Hinweise gab, die darauf schließen lassen, dass es durch die Einwirkung von CAP auf Amalgamrestaurationen zu unerwünschten Effekten bezüglich der Oberflächeneigenschaften kommt, die sich negativ auf Patienten oder Behandler auswirken könnten. Um die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf die klinische Praxis sicherzustellen, sind allerdings noch weitere Untersuchungen notwendig.
Im Vergleich zu anderen deutschen Hochschulen begann die Ausbildung von Studierenden der Zahnheilkunde in Greifswald relativ spät. Seit dem Wintersemester 1893/94 führte der Greifswalder Zahnarzt Hermann Bahls fakultative zahnärztliche Spezialkurse für Medizinstudierende an der Chirurgischen Universitätsklinik durch. Erst am 12. Dezember 1900 wurde dann das zahnärztliche Institut an der Greifswalder Universität unter dem Dach der Chirurgischen Universitätsklinik eröffnet.
Als erster Leiter wurde Hermann Schröder noch in seiner Eigenschaft als Assistent der Chirurgischen Universitätsklinik eingesetzt. Unter der Leitung von Hermann Schröder (1900-1907), Guido Fischer (1907-1911) und Paul Adloff (1911-1920) entwickelte sich das zahnärztliche Institut zu einem anerkannten Glied der Medizinischen Fakultät der Greifswalder Universität.
Ab dem 15. April 1916 durfte das bisher der Chirurgischen Klinik zugeordnete zahnärztliche Institut als selbständige Einrichtung der Universität geführt werden.
Mit Erich Becker (1920-1923) und Friedrich Proell (1923-1935) entwickelte sich das Greifswalder zahnärztliche Institut in den zwanziger Jahren zum viertgrößten zahnärztlichen Universitätsinstitut in Deutschland. Die Bemühungen der Institutsleiter lagen immer in der Gewährleistung der Ausbildung der Studierenden, der baulichen Erweiterung des Institutes und der technischen Verbesserung. Erst 1934 wurde das Institut im Gebäude der Rotgerberstraße 8 zusammengefasst, nachdem es zeitweilig in drei verschiedenen Häusern, ab 1901 Hunnenstraße 1, ab 1928 Hunnenstraße 31 und ab 1931 Stralsunder Straße 10, untergebracht war.
Paul Wustrow (1936-1945) wollte die Einheit von Lehre, Forschung und medizinischer Betreuung fortführen, doch der Ausbruch des 2.Weltkrieges behinderte diese Fortführung. Schwerste Kriegsverletzungen mit Kieferbrüchen und Kieferschüssen machte die Einrichtung einer Kieferchirurgischen Bettenstation notwendig. Diese entstand unter Wustrow noch im Januar 1945.
Nach Kriegsende und dem Suizid von Wustrow wurde die Zahnklinik in kurzer Abfolge durch Richard Plötz (1945-1946), Georg Packhäuser (1946-1946) und Karl Jarmer (1946-1947) geleitet, bis Otto Hübner (1947-1952) als neuer Direktor ins Amt trat.
Josef Heiss (1952-1953) übernahm nach Hübner die Leitung der Zahnklinik und forschte intensiv über die chirurgische Wiederherstellung des Alveolarkammes. Gerd Staegemann arbeitete als Assistent unter der Leitung von Heiss und beschäftigte sich auch intensiv mit der Problematik der Fremdkörperwirkung. Unter der Leitung von Richard Plötz (1953-1963) wurden für die zahnärztliche Chirurgie Operationsstühle angeschafft und ein Operationsraum eingerichtet.
1963 übernahm Albrecht Schönberger (1963-1993) 30 Jahre die Leitung der Klinik und Poliklinik für Zahn-Mund- und Kieferheilkunde. Es entstand ein Neubau für die Klinik der Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie im Klinikumskomplex in der Sauerbruchstraße, welcher im April 1992 bezogen wurde.
Nach Schönberger übernahm Hans-Robert Metelmann (1993-2020) den Lehrstuhl und das Direktorat der Klinik und Poliklinik für Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie in Greifswald. Lokalisiert an zwei Standorten fungieren die Oralchirurgie und die Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie unverändert als eine Einheit an der Universitätsmedizin in Greifswald.
Die enossale Implantologie begann in Greifswald mit Gerd Staegemann, der die Methode der geschlossenen enossalen Implantologie als sogenannte Stiftverbolzung bzw. transdentale Fixation erforschte und publizierte. Die transdentale Fixation als eine Form der geschlossenen enossalen Implantation war seit den 50iger an der Greifswalder Zahnklinik eine übliche und erfolgreiche Behandlungsmethode.
Ab 1983 forschten die Greifswalder Universitätszahnärzte im Sinne einer Prüfklinik zur Anwendung der Titanblattimplantate des Typs Leipzig als offenes enossales Implantationsverfahren. Die politische Wende in Deutschland brachte auch für die Greifswalder Zahnklinik eine schnelle Weiterentwicklung der offenen enossalen Implantologie.
Die Behandlungsmethoden wurden weiter verbessert und die Produktpalette der Implantatsysteme maßgeblich erweitert. Wobei insbesondere die ITI-Straumann- Implantate und die Ankylos- Implantate erfolgreich zur implantologischen Therapie zum Einsatz kamen.
Die sich vollziehenden Veränderungen in der deutschen Zahnmedizin sind nicht vorwiegend struktureller sondern vor allem inhaltlicher Art. Daher wurde und muss die Ausbildung der Zahnmedizinstudierenden immer wieder angepasst werden, insbesondere die Implantologie als junge Teildisziplin fand Eingang in die studentische Ausbildung.
Die Fort- und Weiterbildungen in Form der Greifswalder Fachsymposien und der Curricula in der Implantologie sind ein weiterer wichtiger Baustein der Aktivitäten in der Universitätszahnmedizin Greifswald.
Heute blickt die Greifswalder Zahnklinik auf mehr als 125 Jahre erfreuliche Entwicklungen in der zahnärztlichen Chirurgie und davon 65 Jahre erfolgreiche Implantologie zurück.
Abstract
(1) Background: Surgery is the most important element of multimodal treatment concepts in oncological patients, especially in the early stages of pancreatic tumours. While the influence of primary tumour resection on the immune status was analysed in several studies, the impact of tumour-unrelated visceral surgery on the tumour-bearing organism and on the primary tumour itself is not yet fully understood. (2) Methods: We combined a murine model of orthotopically implanted adenocarcinoma of the pancreas with the model of surgically-induced immune dysfunction (SID). Mortality and general condition including body weight were observed over a period of 28 days. Tumour growth was analysed by MRI scans on days 8 and 27 following tumour implantation. On day 28, the immune cell populations in the blood and spleen as well as the serum cytokines were quantified. (3) Results: SID results in a significant deterioration of the general condition and a reduced increase in the body weight of tumour-bearing mice compared to the control groups, while mortality and tumour growth rate were not influenced. The numbers of spleen macrophages and neutrophils were increased in tumour-bearing animals following SID. Furthermore, both macrophage and neutrophil levels were increased in the peripheral blood. (4) Conclusions: The presented results might contribute to the basic understanding of the interaction of tumour and immune system and could contribute to new approaches to immunotherapeutic strategies.
Structured examination and treatment are essential in medicine. For dental students, a structured approach to the assessment of oral mucosal lesions is missing thus far. To validate an approach, a structured questionnaire was compared with the habitually used free description of oral lesions (white lesions, ulcers, hyperplasia). Thirty-three dental students were divided into two groups (Group 1 (n = 17) used the free description; Group 2 (n = 16) used a guided questionnaire) to characterize mucosal lesions in patients and make a tentative diagnosis. Although no difference was found between the groups regarding the suspected diagnosis or the histopathological findings, there was a significant advantage of the structured questionnaire in all aspects of the description compared to the free description (p = 0.000018). Thus, a structured description is an important aspect in the evaluation of oral mucosal changes, and a guided questionnaire should be implemented in the study of dentistry.
Reactive species generated by medical gas plasma technology can be enriched in liquids for use in oncology targeting disseminated malignancies, such as metastatic colorectal cancer. Notwithstanding, reactive species quantities depend on the treatment mode, and we recently showed gas plasma exposure in conductive modes to be superior for cancer tissue treatment. However, evidence is lacking that such a conductive mode also equips gas plasma-treated liquids to confer augmented intraperitoneal anticancer activity. To this end, employing atmospheric pressure argon plasma jet kINPen-treated Ringer’s lactate (oxRilac) in a CT26-model of colorectal peritoneal carcinomatosis, we tested repeated intraabdominal injection of such remotely or conductively oxidized liquid for antitumor control and immunomodulation. Enhanced reactive species formation in conductive mode correlated with reduced tumor burden in vivo, emphasizing the advantage of conduction over the free mode for plasma-conditioned liquids. Interestingly, the infiltration of lymphocytes into the tumors was equally enhanced by both treatments. However, significantly lower levels of interleukin (IL)4 and IL13 and increased levels of IL2 argue for a shift in intratumoral T-helper cell subpopulations correlating with disease control. In conclusion, our data argue for using conductively over remotely prepared plasma-treated liquids for anticancer treatment.
Gas plasma is an approved technology that generates a plethora of reactive oxygen species, which are actively applied for chronic wound healing. Its particular antimicrobial action has spurred interest in other medical fields, such as periodontitis in dentistry. Recent work has indicated the possibility of performing gas plasma-mediated biofilm removal on teeth. Teeth frequently contain restoration materials for filling cavities, e.g., resin-based composites. However, it is unknown if such materials are altered upon gas plasma exposure. To this end, we generated a new in-house workflow for three commonly used resin-based composites following gas plasma treatment and incubated the material with human HaCaT keratinocytes in vitro. Cytotoxicity was investigated by metabolic activity analysis, flow cytometry, and quantitative high-content fluorescence imaging. The inflammatory consequences were assessed using quantitative analysis of 13 different chemokines and cytokines in the culture supernatants. Hydrogen peroxide served as the control condition. A modest but significant cytotoxic effect was observed in the metabolic activity and viability after plasma treatment for all three composites. This was only partially treatment time-dependent and the composites alone affected the cells to some extent, as evident by differential secretion profiles of VEGF, for example. Gas plasma composite modification markedly elevated the secretion of IL6, IL8, IL18, and CCL2, with the latter showing the highest correlation with treatment time (Pearson’s r > 0.95). Cell culture media incubated with gas plasma-treated composite chips and added to cells thereafter could not replicate the effects, pointing to the potential that surface modifications elicited the findings. In conclusion, our data suggest that gas plasma treatment modifies composite material surfaces to a certain extent, leading to measurable but overall modest biological effects.
(1) Background: The aim of this study was to systematically compare TEM sections of mineralized human enamel and dentine prepared by focused ion beam (in situ lift-out) technique and ultramicrotomy through a combination of microscopic examination methods (scanning electron microscopy and transmission electron microscopy). In contrast with published studies, we compared the TEM preparation methods using the same specimen blocks as those for the ultramicrotomy and FIB technique. (2) Methods: A further evaluation of TEM sample preparation was obtained by confocal laser scanning microscopy and atomic force microscopy. In addition, ultramicrotome- and focused ion beam-induced artefacts are illustrated. (3) Results: The FIB technique exposed a major difference between non-decalcified enamel and dentine concerning the ultrastructural morphology compared to ultramicrotome-prepared sections. We found that ultramicrotomy was useful for cutting mineralized dentine, with the possibility of mechanical artefacts, but offers limited options for the preparation of mineralized enamel. FIB preparation produced high-quality TEM sections, showing the anisotropic ultrastructural morphology in detail, with minor structural artefacts. Our results show that the solution of artificial saliva and glutardialdehyde (2.5% by volume) is a very suitable fixative for human mineralized tissue. (4) Conclusions: The protocol that we developed has strong potential for the preparation of mineralized biomaterials for TEM imaging and analysis.
In der vorliegenden Arbeit wurde eine Smartphone-App mit einem Papierfragebogen zur Selbstbeobachtung bei Craniomandibulären Dysfunktionen (CMD) verglichen. Das primäre Ziel dieser Studie war die Gegenüberstellung der Interventionen „CMD-App“ und „Papierfragebogen“ und die Untersuchung der Probandencompliance bei deren Anwendung. Sekundär sollten Alltagsintegrität, Übersichtlichkeit, Achtsamkeit und Zeitaufwand der Interventionen untersucht werden. Dazu nahmen in einem Zeitraum von 20 Monaten insgesamt 81 Probanden, im Alter von 21 bis 36 Jahren, an der Studie teil. Die Studienpopulation bestand aus Zahnmedizinstudenten der Universitätsmedizin Greifswald im klinischen Studienabschnitt. Die Selbstbeobachtung wurde von beiden Gruppen vier Tage lang jeweils fünf Mal täglich durchgeführt. Für diese Untersuchung wurden die verwendeten Interventionen von uns neu entwickelt. Die Papierfragebogengruppe nutzte im gesamten Beobachtungszeitraum vier Papierfragebögen in Gestaltung und Format eines Smartphones zusammen mit roten Klebepunkten als Erinnerungshilfe. Die Appgruppe benutzte eine Android-Smartphoneapp mit dem Namen „CMD-App“, welche als Erinnerung an die Selbstbeobachtung Push-Benachrichtigungen versendete. Die vorliegende Arbeit diente als erste Pilotuntersuchung für die „CMD-App“.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass die Probandencompliance bei Nutzern der „CMD-App“ höher war als bei Probanden der Papierfragebogengruppe. Gemessen an der Gesamtanzahl an Eintragungen zur Selbstbeobachtung, war die „CMD-App“ dem Papierfragebogen überlegen. Die Probanden in der Appgruppe haben durchschnittlich 8,9 % mehr Selbstbeobachtungen durchgeführt als die Probanden, die den Papierfragebogen nutzten. In den Punkten Alltagsintegrität, Übersichtlichkeit und Zeitaufwand war die „CMD-App“ im Vergleich zum Papierfragebogen ebenfalls im Vorteil. Es konnte auch gezeigt werden, dass 76,67 % der Probanden der Appgruppe durchschnittlich nur 2 Minuten pro Tag mit der Selbstbeobachtung verbrachten.
In weiteren klinischen Studien gilt es nun zu klären, ob sich die von uns erhobenen Ergebnisse dieser Pilotuntersuchung auch auf CMD-Patienten übertragen lassen. Diese Arbeit konnte bereits einen Hinweis darauf geben, wie digitale Medien in der Zahnheilkunde in Zukunft genutzt werden könnten. Eine technisch ausgereifte „CMD-App“ hat Potenzial Zahnärzte in der Diagnose und Therapie von CMD zu unterstützen und die herkömmliche Methode zur Selbstbeobachtung abzulösen oder zu ergänzen.