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Zielstellung: Ziel dieser Studie war es herauszustellen, ob die Notwendigkeit einer strikten räumlichen oder zeitlichen Trennung von septischen und aseptischen Operationen bezüglich einer möglichen Patientengefährdung durch freigesetzte aerogene Mikroflora besteht. Methode: Über einen Zeitraum von acht Wochen wurden 14 aseptische und 16 septische Operationen der Allgemein- und Viszeralchirurgie in zwei baulich vergleichbaren OP-Sälen ohne RLTA hinsichtlich der Art und Menge der mikrobiellen Raumluftbelastung untersucht. Für den Vergleich der Luftqualität wurden drei Arten von Messungen durchgeführt, Luftkoloniezahlmessungen mittels Air-Sampler, Sedimentationsuntersuchungen und Kontaktkulturuntersuchungen mittels Blutagarplatten. Die Unterschiede im Erregerspektrum beider Gruppen waren mit Ausnahme der für die Risikobewertung irrelevanten aeroben Sporenbildner nicht signifikant. Die Anzahl bei septischen Eingriffen in die Raumluft freigesetzter Gram-negativer Bakterien war so gering (durchschn. KbE pro min bei Proteus mirabilis 0,095, Escherichia coli 0,077, Enterococcus faecalis 0,016), dass in keinem Fall deren Nachweis auf Umgebungsflächen (OP-Wände) gelang. Selbst in 1 m Entfernung vom OP-Feld gelang nur einmal der Nachweis von 2 KbE E. coli, aber nicht von anderen Gram-negativen Bakterien. Ein Nachweis Gram-negativer Bakterien 30 min nach dem Ende einer OP in der Raumluft gelang nur in geringen Mengen (insg. 16 KbE/m³). Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, dass sie in einem OP ohne RLTA generiert wurden. Da bei zwei OP´s, wenn auch in geringen Mengen, Gram-negative Bakterien 30 min nach dem OP-Ende in der Raumluft nachweisbar waren, ist in Operationseinrichtungen ohne RLTA die räumliche Trennung septischer und aseptischer Operationen aus Sicherheitsgründen zu empfehlen. Sofern allerdings die deklarierte Einwirkungszeit der Flächendesinfektion eingehalten wird, ist bei Verzicht auf räumliche Trennung eine Wechselzeit nach septischen Eingriffen > 30 min als ausreichend anzusehen. Aufgrund der Leistungsfähigkeit moderner RLTA, potentiell infektiösen Erreger in der Raumluft in weniger als 25 min auf 1 % der Ausgangsmenge zu reduzieren, ist in OP-Einheiten mit RLTA keine Notwendigkeit zur räumlichen Trennung von septischen und aseptischen Operationen gegeben. Ergebnisse: Luftkoloniezahlmessungen (KbE/m³ septisch 401,8 vs. aseptisch 388,2) und Sedimentationsuntersuchungen (KbE/min/m² septisch 53,4 vs. aseptisch 54,4) sowie Kontaktkulturuntersuchungen wiesen in der quantitativen Gesamtbetrachtung der Erregerfreisetzung keine signifikanten Unterschiede auf. Bezüglich der Luftkoloniezahlmessungen konnten zu gewissen OP-Zeitpunkten Unterschiede beim Erregervorkommen zwischen beiden OP-Gruppen beobachtet werden. Das betraf besonders kurze Operationen.