Refine
Document Type
- Article (1)
- Doctoral Thesis (1)
Language
- German (2)
Has Fulltext
- yes (2)
Is part of the Bibliography
- no (2)
Keywords
- Aphasie (2) (remove)
Institute
Publisher
- Springer Nature (1)
Einleitung/Hintergrund
DC_TRAIN_APHASIA ist eine multizentrische, randomisiert-kontrollierte Studie, die seit November 2019 unter Federführung der Universitätsmedizin Greifswald durchgeführt wird (ClinicalTrials.gov Identifier: NCT03930121). Die Studie untersucht, ob adjuvante transkranielle Gleichstromstimulation („transcranial direct current stimulation“, tDCS) den Erfolg einer 3‑wöchigen intensiven Sprachtherapie bei chronischer Aphasie steigern kann.
Material und Methode
Bis Ende 2024 sollen bundesweit 130 Patient:innen eingeschlossen werden. Die Entwicklung innovativer Rekrutierungsstrategien stellt seit Beginn der Studie eine Herausforderung dar. Neben gängigen Rekrutierungsmethoden wie der direkten Ansprache von Menschen mit Aphasie in Kliniken, Logopädiepraxen, Rehabilitationseinrichtungen und Selbsthilfegruppen wurden Radiowerbespots, Fernsehbeiträge und Auftritte in sozialen Medien erprobt.
Zwischenergebnisse
Bis zum aktuellen Zeitpunkt konnten 110 Patient:innen in die Studie eingeschlossen werden. Zum größten kurzzeitigen Rücklauf führte die Rekrutierung über einen Fernseh- bzw. Radiobeitrag. Den größten langfristigen Rücklauf ergab die Rekrutierung über Logopädie- und Neurologiepraxen, Selbsthilfegruppen und soziale Medien. Teilnehmer:innen berichteten als „Testimonials“ positiv von der Sprachtherapie und der Anwendung von tDCS, die sich als gut verträglich erwies.
Diskussion
Die multizentrische Studie DC_TRAIN_APHASIA prüft die Wirksamkeit von tDCS als adjuvante Applikation für intensive Sprachtherapie bei chronischer Aphasie. Die vorliegende Übersicht soll künftigen Studien als Leitfaden zur Rekrutierung von Stichproben dienen, die Menschen mit eingeschränkten kommunikativen Fähigkeiten umfassen.
Funktionelle Magnetresonanztomographie zur Untersuchung von Sprachverarbeitungsprozessen bei Aphasie
(2010)
Ziel der vorliegenden Studie war die fMRT-gestützte Untersuchung neuronaler Aktivierungsmuster bei Gesunden und Aphasikern im Rahmen von sprachlichen Prozessen. Die Ergebnisse der Gesunden zeigten die erwartete Dominanz der linken Hemisphäre, allerdings waren auch ausgeprägte Aktivierungen in der rechten Hemisphäre, insbesondere im Bereich des rechten Broca-Homologs, erkennbar. Der Beitrag dieser rechtshemisphärischen Areale zur sprachlichen Performanz bleibt dabei nicht eindeutig geklärt. Die Haupteffekte entsprachen mit überwiegend frontalen und temporalen Aktivierungen den in der Literatur beschriebenen Ergebnissen für semantische und lexikalische Paradigmen. Die aphasischen Patienten wiesen sowohl in der betroffenen linken als auch in der rechten Hemisphäre insgesamt deutlich weniger Aktivierungen auf als die Gesunden. Dabei zeigte sich insbesondere beim Paradigma Wortgenerierung eine Lateralisierung in die rechte Hemisphäre. Die Ergebnisse lassen eine vorübergehende Beteiligung des rechten Gyrus frontalis inferior in der subakuten Phase nach dem hirnschädigenden Ereignis vermuten. Gemäß der diskutierten aktuellen Literatur ist aber bei zunehmender sprachlicher Erholung und wiederkehrender Dominanz der linken Hemisphäre in der chronischen Phase davon auszugehen, dass die rechte Hemisphäre diesbezüglich zunehmend an Bedeutung verliert.