Refine
Document Type
- Doctoral Thesis (4)
Language
- German (4) (remove)
Has Fulltext
- yes (4)
Is part of the Bibliography
- no (4)
Keywords
- Retinopathie (4) (remove)
Die diabetische Retinopathie gehört zu den häufigsten Erblindungsursachen in Europa. Eine möglichst konsequente, normoglykämische StoffWechseleinstellung kann das Auftreten und d.ie Progression der Netzhautveränderungen verzögern. An erner Population von 758 Patienten (249 Typ l und 509 Typ 2 Diabetikern) untersuchten wir in einer retrospektiven Follow-up-Studic die Prävalenzen der diabetischen Retinopathie in Abhängigkeit vom Manifestationsalter und anderer assoziierender Faktoren, wie Hypertonie, Hyperlipidämie und Hyperglykämie, die zwischen 1989-1997 im Fachkrankenhaus für Diabetes in Karlsburg mit einem Manifestationsalter zwischen 30-60 Jahren stationär behandelt wurden. Wir fanden bei einer mittleren Diabetesdauer von 16 Jahren eine Prävalenz der Retinopathie von 62% (Typ l Diabetikern mit 56% und Typ 2 Diabetikern mit 65%) Davon hatten 84% eine präproliferative und 16% eine proliferative Retinopathie. Die Diabetesdauer und das Manifestationsalter erwiesen sich als Risikofaktoren für das Auftreten der Retinopathie. Alle Formen der Mikroangio- und Neuropathie waren bei Typ 2 Diabetikern signifikant höher präsent.
91 Augen von 85 Patienten mit proliferativer diabetischer Retinopathie im Stadium R IV wurden retrospektiv ausgewertet, an denen von 1996 bis 2001 eine Vitrektomie kombiniert mit gleichzeitiger Kataraktoperation durchgeführt wurde. Besonderen Wert wurde hinsichtlich der Ergebnisse auf den postoperativen Laserbedarf gelegt. Die erkrankten Augen wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt. Eine Katarakt lag präoperativ in 18% der Fälle vor. Als Endotamponade wurde in 31 Fällen Silikonöl, in 9 Fällen ein Luft-Gasgemisch und in 5 Fällen Luft eingefüllt. Als postoperative Komplikationen traten in 17,6% aller Fälle reversible Einblutungen auf. Risikoerhöhende Komplikationen, insbesondere Rubeosis iridis (10 Fälle), Sekundärglaukom (11 Fälle) und Netzhautablösung (7 Fälle), die einen ursprünglichen Operationserfolg zunichte machen können, traten im Vergleich mit anderen Studien geringer auf. Ein signifikanter Visusunterschied war messbar zwischen dem Ausgangsvisus und den Nachkontrollen nach 8 Wochen, 6 Monaten und 12 Monaten postoperativ. Bezogen auf die Gruppen zeigte sich ebenfalls ein signifikanter Unterschied bezüglich der Visusverbesserung zwischen der Gruppe mit Silikonöltamponade und den Gruppen mit BSS-Füllung bzw. Gas-Luft-Füllung. Hierbei zeigte sich zusätzlich ein vermehrter Laserbedarf bei Augen mit Silikonöltamponaden. 8 Wochen nach der Operation war die Sehschärfe in 51 Fällen verbessert. In 24 Fällen blieb sie gleich und in 16 Fällen war der Visus schlechter als zuvor. Eine weitere Visusverbesserung (+3,4%) wurde bei der Kontrolle nach 6 Monaten erreicht. Beste Ergebnisse lieferte hierbei die Gruppe mit präoperativ full scatter panretinaler Laserkoagulation (6,5%). Nach 12 Monaten kam es zu einer Verschlechterung des visuellen Ergebnisses von insgesamt 16,5%. Dabei kam es in der Gruppe mit nicht ausreichender präoperativer Laserkoagulation zur größten Verschlechterung von 23,1% und in der Gruppe mit präoperativ full scatter panretinaler Laserkoagulation zur geringsten Verschlechterung von 10,7%. Postoperativer Laserbedarf bestand an 65 von 91 Augen. Es konnte eine deutliche Einsparmöglichkeit von postoperativem Laserbedarf nach erfolgreicher Vitrektomie gemessen werden.
130 Augen von 108 Patienten mit proliferativer diabetischer Retinopathie im Stadium RIV wurden retrospektiv ausgewertet, an denen zwischen 1995 und 2001 eine Pars-plana-Vitrektomie durchgeführt wurde. Besonderen Wert wurde auf den postoperativen Laserbedarf gelegt. Präoperativ wurden 42,3% full scatter, 33,1% mild scatter, 13,8% vereinzelt und 10,8% nicht gelasert. Als Endotamponade wurde in 76 Fällen NaCl verwendet, in 36 Fällen Silikonöl und in 18 Fällen Luft oder ein Luft-Gas-Gemisch. Als häufigste postoperative Komplikation trat eine Katarakt (65%) auf. Zusätzlich fanden sich Sekundärglaukom (19%), Optikusatrophie (11%), Netzhautablösung(12%) und Rubeosis iridis (11%) als risikoerhöhende Komplikationen. Bei Verwendung von Silikonöl kommt es vermehrt zur Entstehung einer Katarakt (78%), Keratopathie(8%) und Netzhautablösung (31%). Eine Rubeosis iridis entsteht bei Silikonöltamponade seltener (8%) verglichen mit anderen Glaskörpertamponaden (NaCl:12%, Luft-Gas-Gemisch:17%). Zwischen dem Ausgangsvisus und dem postoperativen Visus nach 2, 6 und 12 Monaten zeigte sich ein signifikanter Unterschied. In Abhängigkeit der präoperativen Lasermenge zeigten die Augen mit Pankoagulation bessere Visuswerte als die Augen mit geringer oder ohne Laserkoagulation. Postoperativ mussten 77 von 130 Augen nachgelasert werden. Augen mit Silikonöltamponade hatten einen erhöhten Laserbedarf. Insgesamt konnte eine deutliche Einsparmöglichkeit von postoperativem Laserbedarf nach erfolgreicher Vitrektomie gemessen werden. Eine frühe Laserkoagulation führt zu besseren funktionellen Ergebnissen und einem geringeren Bedarf an postoperativer Laserkoagulation.
HINTERGRUND: Ziel der Studie war es, die Betreuungsqualität einer diabetologisch spezialisierten ambulanten Arztpraxis im zeitlichen Verlauf zu untersuchen und Möglichkeiten eines Qualitässicherungsmonitorings zu evaluieren. - METHODE: ES wurde retrospektiv eine Klientel von 303 nicht selektierten Diabetikern mit Insulintherapie (32,7 % Typ 1) eines Stadtkreise von 91.068 Einwohnern für die Jahre 1987, 1990 und 1993 untersucht. - ERGEBNISSE: Ausgewählte Ergebnisse im Vergleich 1987 zu 1993: ärztliche Konsultationen pro Jahr: 8,0 vs. 7,9. Intensivierte Insulintherapie: 77,8 % vs. 84,8 % (Typ 1) bzw. 2,1 % vs. 2,5 % (Typ 2). Gewichtsbezogene Insulindosis pro Tag: 0,64 vs. 0,65 (Typ 1) bzw. 0,48 vs. 0,58 (Typ 2) IU*kg'1*d"1. Mittlere non-fasting-Blutglukose [mmol/1]: 11,3 vs. 10,1 (Verbesserung um 10,6 %; p < 0,05). Mittleres HbAlc [%]: 9,0 vs. 8,6 (Verbesserung um 4,5 %) untersucht bei 12,2 vs. 94,1 % aller Patienten. Patienten mit Glykohämoglobinwerten im Normbereich: 5 % vs. 21,8 % (Verbesserung um 16,8 %). Mittleres Cholesterol [mmol/1]: 7,0 vs. 6,1 (p < 0,05) untersucht bei 22,1 vs. 94,1 % aller Patienten. Mittlerer arterieller Blutdruck [mmHg]: 156 vs. 149 systolisch bzw. 92 vs. 85 diastolisch (p < 0,05). Mittlerer Body-Mass-Index [kg*(m)~2]: 27,3 vs. 27,9. Prävalenz einer proliferativen Retinopathie: 9,1 vs. 11,1 % beim Typ 1 (untersucht bei 67,7 vs. 84,8 % aller Patienten) bzw. 1,0 vs. 7,5 % beim Typ 2 (untersucht bei 52,2 vs. 80,9 % aller Patienten). Prävalenz einer Nephropathie (Stadien III bis V nach MORGENSON): 27,3 vs. 68,7 % (Typ 1) bzw. 20,6 vs. 70,0 % (Typ 2). Prävalenz von Fußkomplikationen (Ulzerationen und Amputationen): 2,0 vs. 3,0 % (Typ 1) bzw. 1.5 vs. 1,5 % (Typ2). - SCHLUSSFOLGERUNGEN: Die Betreuungsqualität der untersuchten Arztpraxis war durchgehend Leitlinien-gerecht bezüglich der Prozessqualität und akzeptabel bezüglich der meisten Indikatoren der Ergebnisqualität. Aufgrund, der gewöhnlichen Inzidenzen der Spätkomplikationen wie Erblindungen, Nierenversagen, Amputationen, KHK und perinataler Komplikationen, sind signifikante Aussagen nur im Rahmen territorial übergreifender Netzwerke mit Benchmarking möglich. SCHLÜSSELWÖRTER: Betreuungsqualität, Diabetes mellitus, Glykohämoglobine, HbAlc, Spätkomplikationen, Retinopathie, Nephropathie, Fußkomplikationen, Koronare Herzkrankheit, perinatale Komplikationen, St. Vincent Deklaration