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Der antiseptischen, antiphlogistischen und kariesprotektiven Wirkung von Mundspüllösungen wird in der heutigen Zeit zunehmende Bedeutung beigemessen, da eine mechanische Plaquereduktion nicht ausreichend ist. Zahlreiche Studien konnten bisher eine prophylaktische und therapeutische Wirkung nachweisen. Dagegen gibt es keine systematischen Untersuchungen zur Verträglichkeit dieser Präparate. Da diese häufig jahrelang angewendet werden, wird die Kenntnis der Gewebeverträglichkeit für wichtig erachtet. In der vorliegenden Studie wurde daher die Gewebeverträglichkeit folgender häufig eingesetzter Mundspülungen untersucht: Chlorhexamed Fluid 0,1%, Listerine,Colgate total und Meridol. Damit sollte zugleich überprüft werden, ob der Explantattest als Semi- in- vivo- Verfahren geeignet ist, die Gewebetoxizität von Mundspüllösungen differenziert zuermitteln. Mit Hilfe des Explantattests wurden Zellwachstumsraten an frisch entnommenen Gewebeexplantaten von 21-24 Explantaten je Versuchsreihe untersucht. Untersucht wurde die Zellschädigungsrate der verwendeten Mundspüllösungen in der Anwendungskonzentration sowie in Verdünnungen von 10%, 1% und 0,1% mit einer Einwirkzeit von 1 min, 10 min und 30 min. Im Intervergleich der unverdünnten Lösungen unter realistischen Einwirkzeiten weisen Chlorhexamed und Colgate signifikant höhere Zellschädigungen auf als Meridol. Die Wirkung der Mundspüllösungen Chlorhexamed und Listerine ist zeitabhängig. Bei längeren Einwirkzeiten zeigt sich eine deutlich höhere Gewebetoxizität. Colgate ist in seiner Wirkung sowohl zeit- als auch konzentrationsabhängig. Die Anwendungskonzentration weist gegenüber der Verdünnung eine signifikant höhere Toxizität auf. Als einzige Mundspüllösung weist Meridol neben der Zeit- und Konzentrationsabhängigkeit auch eine Abhängigkeit von der Wechselwirkung Zeit/Konzentration auf. Diese Mundspüllösung erscheint besonders geeignet, da sie bei hoher Substantivität keine späten Zellschäden verursacht. Der Explantationstest hat sich als geeignetes sensitives Screeningmodell zur quantifizierbaren Beurteilung der lokalen Gewebeverträglichkeit erwiesen.