Refine
Year of publication
- 2015 (1) (remove)
Language
- German (1) (remove)
Keywords
- Gesundheitsökonomie (1) (remove)
Hintergrund: Berechnungen von qualitĂ€tsadjustierten Lebensjahren (QALYs) in Kosten-Nutzwert-Analysen basieren hĂ€ufig auf Bewertungen von GesundheitszustĂ€nden durch die Allgemeinbevölkerung. Die Ergebnisse verschiedener Studien zeigen jedoch Unterschiede in den Bewertungen zwischen verschiedenen Befragungskollektiven. Fragestellungen: Es wurde zum einen die Frage untersucht, inwieweit die Nutzwerte fĂŒr EQ-5D GesundheitszustĂ€nde zwischen Befragungskollektiven differieren. Zum anderen wurde geprĂŒft, welche Konsequenzen haben diese möglichen Unterschiede fĂŒr die Koeffizienten zur Berechnung des EQ-5D Indexwerts und fĂŒr die Berechnung des inkrementellen Kosten-EffektivitĂ€ts-VerhĂ€ltnisses (ICER). Methoden: Es wurden lineare Regressionsanalysen mit schrittweiser Einbeziehung von Interaktionseffekten durchgefĂŒhrt. Grundlage waren die Daten eines Surveys zur Bewertung von 42 EQ-5D-3L GesundheitszustĂ€nden mit dem time trade-off (TTO)- und dem visual analogue scale (VAS-Verfahren durch Patienten mit muskuloskelettalen Erkrankungen, gesunde Freiwillige und medizinisches Personal. ZusĂ€tzlich wurde eine hypothetische Kosten-Nutzwert-Analyse unter Verwendung der Daten eines RCTs durchgefĂŒhrt. Ergebnisse: FĂŒr beide Erhebungsverfahren wurden signifikante Interaktionseffekte in den Bewertungen einzelner GesundheitszustĂ€nde und in den ermittelten Regressionskoeffizienten identifiziert. AusmaĂ und Richtung dieser Unterschiede variierten in AbhĂ€ngigkeit vom Erhebungsverfahren und dem bewerteten Gesundheitszustand. Signifikante Unterschiede zeigten sich insbesondere bei schweren GesundheitszustĂ€nden bzw. Koeffizienten, die starke BeeintrĂ€chtigungen der LebensqualitĂ€t in den EQ-5D Dimensionen kennzeichneten. Im Rahmen der hypothetischen Kosten-Nutzwert-Analyse zeigte sich, dass geringe Unterschiede zwischen den Bewertungen zu deutlichen Unterschieden in den ICERs und zu unterschiedlichen Entscheidungen fĂŒhren können. Basierend auf den Patiententarifen waren die ICERs am höchsten. Schlussfolgerungen: Trotz einiger Limitationen der Studie zeigen die Ergebnisse, dass sich die Bewertungen von EQ-5D GesundheitszustĂ€nden zwischen Befragungskollektiven unterscheiden. EntscheidungstrĂ€ger sollten sich daher bei der Interpretation der Ergebnisse von gesundheitsökonomischen Analysen mit verschiedenen Befragungskollektiven dieser möglichen Differenzen bewusst sein.