Refine
Document Type
- Doctoral Thesis (4)
Language
- German (4)
Has Fulltext
- yes (4)
Is part of the Bibliography
- no (4)
Keywords
- Augenchirurgie (4) (remove)
Institute
Die Katarakt ist weltweit eine der häufigsten Erblindungsursachen und die Kataraktoperation eine der meist durchgeführten Operationen überhaupt. Ziel dieser Studie ist es, die Qualität der Kataraktchirurgie an der Augenklinik Greifswald mittels Auswertung der operativen Ergebnisse und Patientenzufriedenheit festzuhalten. In dieser Studie wurden retrospektiv 342 Augen, die 2006 in der Augenklinik Greifswald Katarakt operiert wurden, untersucht. Die prä-, intra- und postoperativen Daten wurden in Qualitätsbögen der AOK festgehalten und danach statistisch ausgewertet mit Hilfe des exakten Tests nach Fisher sowie des Symmetrietest nach Bowker. Es zeigte sich präoperativ ein Visus von durchschnittlich 0,35 sowie eine Refraktion im Mittel von -0,16dpt Sphäre, -0,72dpt Zylinder und eine Achse von 53,5°. Bei einem Durchschnittsalter von 74,7 Jahren hatten 69,9% der Patienten Herz-Kreislauferkrankungen und 29% Diabetes mellitus. Bei uns wurden 75% der Operationen in peribulbärer und 24% in retrobulbärer Anästhesie durchgeführt. Bei 98% traten keine operativen Komplikationen auf. Der postoperative Visus betrug durchschnittlich 0,8 und somit hat sich bei 95,6% der Augen der Visus durch die Operation verbessert. Die Differenz zwischen post- und präoperativen Visus war statisch signifikant abhängig von operativen Komplikationen, vom postoperativen Befund, op-relevanten ophthalmologischen Erkrankungen und visusrelevanten Veränderungen. Postoperativ zeigt sich eine mittlere Refraktion in der Sphäre von -0,24dpt, -0,92dpt Zylinder in 80,8° Achse. Die gemittelte Differenz zwischen berechneter Zielrefraktion und postoperativem sphärischem Äquivalent betrug -0,3dpt. Somit waren die Patienten postoperativ gering myoper als geplant. Die Patientenbefragung fiel insgesamt sehr gut aus. Über 90% der Patienten waren mit dem Ergebnis der Operation zufrieden und konnten nach der Operation ihren Alltag wieder besser bewältigen. Knapp 90% der Patienten fühlten sich nach der Operation auf der Straße wieder sicherer und ihnen fiel das Lesen nach der Operation leichter. Die Zufriedenheit der Patienten war signifikant beeinflusst vom postoperativen Visus, der Differenz zwischen post- und präoperativem Visus, postoperativem Befund und visusrelevanten Veränderungen. Die Patientenzufriedenheit ist gerade wichtig bei elektiven Operationen und gelockerter Operationsindikation wie bei der Kataraktchirurgie. Durch den Anstieg der Lebenserwartung ist auch zusätzlich ein weiterer Anstieg der Kataraktoperationen in den nächsten Jahren zu erwarten. Die Qualitätsbögen geben eine gute Übersicht über den Operationserfolg, die Refraktion und Zufriedenheit der Patienten. Jedoch wäre zur besseren Beurteilung der postoperativen Befunde und der Langzeitzufriedenheit der Patienten eine weitere Unter-suchung zu einem späteren Zeitpunkt, als bei uns nach durchschnittlich 59 Tage, sinnvoll.
Endotamponade bei Pars-plana-Vitrektomie - eine postoperative Optimierung der Silikonblasengröße
(2013)
Zusammenfassung: Die Netzhautablösung ist ein relativ seltenes, doch bezüglich der Folgen bei erfolgloser Therapie, sehr ernst zu nehmendes Krankheitsbild. Bisher gilt als Goldstandard für die Therapie der komplizierten Netzhautablösungen die Pars-plana-Vitrektomie mit dem anschließenden Auffüllen des Glaskörperraumes mit Silikonöl. Da jedoch durch die alleinige Verwendung von Silikonöl hauptsächlich eine Wiederanlage der oberen Netzhautzirkumferenz auf Grund seiner geringen Dichte erzielt werden kann, ist der Einsatz limitiert und nur für Netzhautablösungen an der oberen Zirkumferenz geeignet. Auch ein Versuch der Anwendung schwerer Silikonöle oder einer Kombination mit dem konventionellen Silikonöl, um dieses Defizit abzudecken, brachte trotz guten theoretischen Ansatzes nicht das erhoffte Resultat. In einer kombinierten Anwendung würde eine im Glaskörperraum schwebende Endotamponade entstehen, welche stets nur an einzelnen Stellen des Glaskörperraumes anstoßen würde, ohne einen wasserdichten Verschluss zu erreichen. Basierend auf diesen Ergebnissen zeigt das Greifswalder Modell eine neue Möglichkeit auf, welches diese Defizite auszugleichen versucht. Dabei wirkt ein Ballon mit einem Saugmedium als Speicher von postoperativ gebildeter Glaskörperflüssigkeit. Die Flüssigkeitsaufnahme führt zur Volumenzunahme und zu einer Oberflächenexpansion des Ballons. Zusätzlich bewirkt die Formveränderung und Größenzunahme des Ballons einen entsprechenden Druck, welcher sich auf das im Glaskörperraum befindliche Silikonöl überträgt, und so zu einer weiteren Ausbreitung führt. Folglich könnte der beschriebene Mechanismus zu einer Wiederanlage der Netzhaut an der bisher schwierigsten Stelle, der unteren Netzhautzirkumferenz führen und im optimalen Fall sogar eine ganzheitliche Wiederanlage der Netzhaut bewirken. Wie die genaue Anwendung dieses Modells in vivo aussieht und mit welchen Komplikationen gerechnet werden muss, werden weitere Versuche klären. Auch ist die genaue Größe, welche sicherlich abhängig von den verwendeten Vitrektomen ist, genauso wie die Anzahl der verwendeten intraokularen Ballons noch unklar. Sollten sich die bisherigen Ergebnisse gut übertragen lassen, könnte mit dem Greifswalder Modell jedoch eine neue mögliche Methode zur Behandlung von Netzhautablösungen aufgezeigt worden sein.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Gebrauch von Silikonöl innerhalb der Augenheilkunde. Silikonöl wird seit ca. 50 Jahren zur Versorgung instabiler Netzhautsituationen angewendet. Das Öl, welches nach Glaskörperentfernung in das Innere des Auges instilliert wird, verkörpert eine Tamponade, die einer Netzhautablösung entgegen wirkt. Indikationen für diese Silikonölinstillation reichen daher von der “klassischen“ rhegmatogenen Amotio bis hin zu subretinalen Blutungen. Da ein längerer bis dauerhafter Verbleib des Silikonöls im Auge mit starken Problemen einhergeht, ist die Entfernung des Öls indiziert. Komplikationen nach dieser Silikonölentfernung sind beschrieben und wurden in dieser Arbeit untersucht. Diese Arbeit hat einen Umfang von 229 Augen, bei denen nach erfolgter Therapie mittels Silikonöl, dieses wieder entfernt wurde. Indikationen für die Silikonölinstillationen waren dabei die rhegmatogene Amotio (70 Augen, 30,6%), die Pseudophakieamotio (65 Augen, 28,4%), die traumabedingte Amotio (26 Augen,11,4%), die traktive Amotio (23 Augen, 10,0%), die Glaskörpereinblutung (15 Augen, 6,6%), die entzündlich bedingte Veränderung (10 Augen, 4,4%), die kindlich-juvenile Amotio (7 Augen, 3,1%), das Makulaforamen (6 Augen, 2,6%), die exsudative Amotio (5 Augen, 2,2%), die Makularotation (1 Auge, 0,4%) und die subretinale Blutung (1 Auge, 0,4%). Unter denen, die im Verlauf keinen Silikonölaustausch bekommen haben, befand sich das Öl im Schnitt 10,59 Monate im Auge. Die Komplikationen nach Silikonölentfernung waren die Re-Amotio (14%), das Sekundärglaukom (3,9%), die oberflächliche Läsion (3,5%), der traktive Prozess (3,1%), die Linsen Dezentrierung (2,2%), das Restöl in der Vorderkammer oder im Glaskörperraum (1,3%) oder die postoperative Blutung (0,4%). Komplikationszeitpunkte wurden zwischen intraoperativ (24,6%), früh (53,8%), mittelfristig (10,8%) und spät (10,8%) unterschieden. Zwischen den Gruppen, gebildet durch die unterschiedlichen Indikationen einer Silikonölinstillation, war lediglich bei den Glaskörpereinblutungen ein signifikanter Unterschied in der Häufigkeitsverteilung der Komplikationen nach Silikonölentfernung zu erkennen. Allerdings waren darüber hinaus einige Auffälligkeiten, wie ein vermehrtes Auftreten an traktiven Prozessen unter den Augen mit einer Pseudophakieamotio, eine insgesamt geringe Rate an Komplikationen unter den Augen mit traumatischer Vorgeschichte, die höchste anteilsmäßige Komplikationsrate bei den Augen mit einer Glaskörpereinblutung und die erhöhte Re-Amotio Rate unter den kindlich-juvenilen Augen, zu beobachten. In den Komplikationsverteilungen gab es im Vergleich zwischen frühzeitiger und anderszeitiger Silikonölentfernung sowohl ein signifikant vermehrtes Auftreten einer Re- Amotio (24,4%) als auch eine signifikant erhöhte Gesamtkomplikationsrate (53,7%).
In der Therapie des Glaukoms stellen zyklodestruktive Verfahren, wie die Zyklophotokoagulation und die Zyklokryokoagulation, wichtige Behandlungsmethoden dar. In der vorliegenden Dissertation wurden retrospektiv die Behandlungsergebnisse nach einer Zyklophotokoagulation den Ergebnissen nach einer Zyklokryokoagulation gegenübergestellt. In der Augenklinik des Universitätsklinikums Greifswald wurde im Zeitraum von Juli 2004 bis Juni 2008 bei 55 Patienten an insgesamt 57 Augen eine Zyklophotokoagulation durchgeführt. Bei 40 dieser Augen lag ein Sekundärglaukom, bei 16 Augen ein primär chronisches Offenwinkelglaukom und bei einem Auge ein kongenitales Glaukom vor. Der mittlere präoperative Augeninnendruck betrug 29,07 mmHg. Postoperativ lag der Augeninnendruck bei 17,44 mmHg (± 6,5 mmHg) und drei Jahre nach Entlassung bei 17,38 mmHg (± 6,1 mmHg). Präoperativ wurden durchschnittlich 2,45 Wirkstoffe zur Augeninnendrucksenkung benötigt, drei Jahre nach Entlassung 2,14. Der Visus lag präoperativ bei 0,239, postoperativ bei 0,231. 32% der Patienten benötigten präoperativ systemische Carboanhydrasehemmer, postoperativ waren es 11%. Als Komplikation nach einer Zyklophotokoagulation trat bei 8,8% der Patienten eine Chemosis auf, bei 1,8% eine Vorderkammereinblutung und bei 1,8% eine Phthisis bulbi. Für eine ausreichende Drucksenkung wurden im Durchschnitt 1,54 Sitzungen benötigt. Eine Zyklokryokoagulation wurde im Zeitraum von Januar 2000 bis Juni 2008 bei 45 Patienten an insgesamt 46 Augen durchgeführt. 39 dieser Augen waren an einem Sekundärglaukom erkrankt, hiervon zählten 20 zum Neovaskularisationsglaukom. Vier Augen hatten ein primär chronisches Offenwinkelglaukom und drei Augen ein kongenitales Glaukom. Der Augeninnendruck lag präoperativ im Durchschnitt bei 34,19 mmHg (± 10,3 mmHg), postoperativ bei 23,11 mmHg (± 9,1 mmHg) und drei Jahre nach Entlassung bei 18,17 mmHg (± 4,6 mmHg). Präoperativ benötigten die Patienten 2,17 augeninnendrucksenkende Wirkstoffe, drei Jahre nach Entlassung 2,00. Die Einnahme von systemischen Carboanhydrasehemmern wurde von 23,9% der Patienten präoperativ auf 17,4% postoperativ reduziert. Der Visus lag prä- und postoperativ bei 0,049. Als Komplikation trat nach der Zyklokryokoagulation bei 41% der Patienten eine Chemosis und bei 4,3% eine Phthisis bulbi auf. Für eine ausreichende Drucksenkung wurden wie in der Gruppe der Zyklophotokoagulation 1,54 Sitzungen benötigt. Beim Vergleich der beiden Behandlungsmethoden hinsichtlich der Senkung des Augeninnendruckes wird postoperativ und zum Zeitpunkt der Entlassung ein signifikant niedrigerer IOD in der Gruppe der Zyklophotokoagulationen gefunden. Allerdings ist auch der präoperative IOD in der Gruppe der Zyklophotokoagulationen signifikant niedriger als in der Gruppe der Zyklokryokoagulationen. Zu allen anderen Zeitpunkten gibt es keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Gruppen. Hinsichtlich der Medikamentenreduktion, der postoperativen Visusminderung und der Anzahl der benötigten Sitzungen unterscheiden sich beide Gruppen nicht signifikant. In der Gruppe der Zyklophotokoagulationen konnte die Einnahme von systemischen Carboanhydrasehemmern stärker reduziert werden als in der Gruppe der Zyklokryokoagulationen. Die Komplikationsrate ist in der Gruppe der Zyklokryokoagulationen höher. In der Gruppe der Zyklokryokoagulationen finden sich vor allem Patienten mit einem Neovaskularisationsglaukom oder anderen Sekundärglaukomen. Viele der postoperativen Komplikationen stehen sicherlich mit dem Glaukomtyp in Beziehung und sind nicht ausschließlich auf die Behandlungsmethode zurückzuführen. Insgesamt zeigten sich beide Behandlungsverfahren als effektive Methoden zur Senkung des Augeninnendruckes. Die Zyklophotokoagulation scheint einen etwas stärkeren drucksenkenden Effekt, bei geringerer Komplikationsrate, als die Zyklokryokoagulation zu haben.