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Das in dieser Pilotstudie eingeschlossene Patientenkollektiv umfasste 50 Patienten des Institutes für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie der Universitätsmedizin Greifswald, bei denen eine Indikation zur CT-gestützten interventionellen Therapie mittels PRT oder Facetten-/ISG-Infiltration im Rahmen der Schmerztherapie bei Wirbelsäulenerkrankungen gestellt wurde.
Im Rahmen dieser Pilotstudie wurden nach Studieneinwilligung alle Patienten in einem ärztlichen Aufklärungsgespräch über die bevorstehende medizinische Intervention informiert. Bei 25 Patienten erfolgte diese Aufklärung auf dem bisher üblichen Weg unmittelbar von Angesicht zu Angesicht und bei den anderen 25 Patienten wurde dieses Gespräch mittels eines Videotelefonates innerhalb der Klinik durchgeführt. Aufklärungsinhalte sowie die Möglichkeit dem Arzt Fragen zu stellen oder Ängste zu äußern, waren in beiden Kommunikationswegen identisch. Die Akzeptanz gegenüber dem entsprechenden Aufklärungsmedium sowie die verstandenen Inhalte wurden 24 Stunden nach der durchgeführten Intervention telefonisch in Fragebögen erfasst.
In den Variablen der Akzeptanz „Gesprächsklima“, „Inhaltsübermittlung“, „Fragenbeantwortung“ und „Beziehung“ kann kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Aufklärungsmedien nachgewiesen werden.
Die Anzahl an erinnerten Nebenwirkungen ist in der Gruppe „Videotelefonie“ verglichen mit der Gruppe „von Angesicht zu Angesicht“ schwach signifikant höher und die Häufigkeitsverteilung für „Ja“-und „Nein“-Antworten der Variable „Strahlenbelastung“ unterscheidet sich schwach signifikant zugunsten der Aufklärung per Videotelefonie. Es konnten keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Häufigkeiten von „Ja“- oder „Nein“-Antworten in den Variablen „Behandlungsziel“ und „Fahrtüchtigkeit“ abhängig von der Aufklärungsart nachgewiesen werden.
In Anbetracht dieser Ergebnisse lässt sich feststellen, dass die Aufklärung per Videotelefonie jener von Angesicht zu Angesicht in den hier untersuchten Punkten nicht unterliegt und somit als gleichwertiges Medium für Aufklärungsgespräche genutzt werden könnte.
Ländliche Regionen in Deutschland weisen aktuell eine zunehmende psychotherapeutische Unterversorgung auf. Telemedizinische Konzepte könnten eine Strategie bieten dieser entgegenzuwirken. Insbesondere im Bereich der schweren psychischen Erkrankungen ist die Studienlage zu internet- und telefonbasierten Interventionen sehr heterogen und unzureichend für eine finale Einschätzung der Effektivität. In der vorliegenden Arbeit wird daher die Konzeptualisierung, Durchführung und Auswertung einer telemedizinischen Intervention basierend auf Telefon- und SMS-Nachrichten vorgestellt und diskutiert, die speziell für Menschen mit der Diagnose einer Schizophrenie oder bipolaren Störung entwickelt wurde.
Als primäres Ziel der randomisierten kontrollierten Studie sollte eine leicht zugängliche, interindividuell adaptierbare und dabei ressourcenschonende Intervention zu einer verbesserten Situation der Probanden im Vergleich zur Kontrollgruppe führen. Die Medikamentenadhärenz innerhalb der Interventions- und Kontrollgruppe wurde dafür als primärer Endpunkt definiert. Die Probanden der Interventionsgruppe erhielten nach deren stationärer Entlassung über sechs Monate regelmäßig teilstrukturierte Anrufe und SMS-Nachrichten.
120 Probanden wurden in die Studie eingeschlossen und randomisiert. Die logistische Regressionsanalyse für den primären Endpunkt ergab einen signifikanten Effekt der Intervention auf die Medikamentenadhärenz nach sechs Monaten (OR: 4.11 CI: 1.47 – 11.45, p=.007). Die Medikation, Diagnose und soziale Erwünschtheit hatten keinen Einfluss auf diese Ergebnisse. Eine Analyse der Interventionseffekte auf das generelle Funktionsniveau und die wahrgenommene soziale Unterstützung der Probanden ergab keine signifikanten Veränderungen.
Somit können wir zeigen, dass personalisierte Telekommunikation zu einer Verbesserung der Medikamentenadhärenz beiträgt und damit einen vielversprechenden Ansatz liefert, um eine entscheidende Lücke in der medizinischen Versorgung von Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen zu überbrücken.
Hintergrund:
In immer mehr Regionen Deutschlands wird ein prähospitales Telemedizinsystem als Ergänzung der Regelversorgung eingeführt. Ein Telenotarzt kann von einer Zentrale aus mit Rettungsdienstmitarbeitern am Einsatzort in Echtzeit kommunizieren, diagnostisch unterstützen und therapeutische Maßnahmen delegieren. Für den dauerhaften Erfolg eines Telemedizinprojekts ist die Erwartungshaltung der Anwender essenziell.
Fragestellung:
Was erwarten die zukünftigen Anwender (Leitstellendisponenten, ärztliches und nichtärztliches Personal im Rettungsdienst und in der Notaufnahme) von der Einführung eines prähospitalen Telemedizinsystems?
Methoden:
Mittels papierbasiertem Fragebogen wurde die Erwartungshaltung der Personen, die mit dem Telenotarzt zusammenarbeiten werden erhoben und nachfolgend ausgewertet.
Ergebnisse:
Die Mehrheit der Befragten stimmte den Aussagen zu, dass das Telenotarztkonzept zu einer schnelleren Diagnosefindung und einem schnelleren Therapiebeginn führe und die Qualität der Patientenversorgung verbessere. Eine Verbesserung der persönlichen beruflichen Leistung sowie Reduktion der Arbeitsbelastung und des Dokumentationsaufwands werden nicht erwartet. Der Großteil der Befragten hält das Telenotarztkonzept für sinnvoll.