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Das in dieser Arbeit konstruierte Gerät misst den Augeninnendruck transpalpebral. Das Messprinzip ist eine Umsetzung der subjektiven Augeninnendruckschätzung durch den palpierenden Finger in eine objektive Messmethode. Anders als die Fingerbeeren, die nebeneinander auf das Oberlid gesetzt werden, liegen zwei Membranen übereinander, um einerseits die Andruckkraft der Feder auf den Bulbus für eine definierte Ausgangslage zu übertragen und andererseits das Auge in seiner Position zu stabilisieren. Das Gerüst bilden zwei Andruckeinheiten, die mit ihrem Mittel- und Schwerpunkt unabhängig voneinander auf einer Querachse an einem Haltestab fixiert, frei schwingend, mit Massestücken ausbalanciert gelagert sind. Dies ermöglicht reproduzierbare Messungen in jeder Körperlage. Es kann ebenso bei Kindern angewandt werden. Ein großer Vorteil der transpalpebralen Augeninnendruckmessung ist die Vermeidung eines direkten Kontakts mit dem Auge. Dadurch sind eine Infektionsgefahr mit pathogenen Keimen und direkte Verletzungen der Cornea oder Sklera ausgeschlossen. Durch die Unabhängigkeit von der Hornhautanästhesie werden allergische und trophische Reaktionen vermieden. Ein weiterer Vorteil ist die Anwendung bei Patienten mit allen Arten von Hornhautpathologien und Konjunktivitiden. Der Anwendungsbereich des Gerätes mit dieser Federwahl für die Andruckeinheit II, ist auf IOD-Werte ≤20mmHg eingeschränkt. Die Kalibrierung des transpalpebralen Applanationstonometers wurde anhand von 22 IOD-Messungen an 13 freiwilligen Patienten mit dem Goldmann Tonometer vorgenommen. Zum Vergleich der Messwerte wurden daraus 19 IOD-Werte im Bereich zwischen 12 und 18mmHg herangezogen. Bei allen 19 untersuchten Augen betrug die Abweichung des transpalpebralen Applanationstonometers weniger als 2mmHg von den Werten des Goldmann Tonometers. Bei 73,7% der untersuchten Augen wurde eine Abweichung ≤1mmHg gemessen und bei 42,1% der untersuchten Augen gab es keine Abweichung.
In der Therapie des Glaukoms stellen zyklodestruktive Verfahren, wie die Zyklophotokoagulation und die Zyklokryokoagulation, wichtige Behandlungsmethoden dar. In der vorliegenden Dissertation wurden retrospektiv die Behandlungsergebnisse nach einer Zyklophotokoagulation den Ergebnissen nach einer Zyklokryokoagulation gegenübergestellt. In der Augenklinik des Universitätsklinikums Greifswald wurde im Zeitraum von Juli 2004 bis Juni 2008 bei 55 Patienten an insgesamt 57 Augen eine Zyklophotokoagulation durchgeführt. Bei 40 dieser Augen lag ein Sekundärglaukom, bei 16 Augen ein primär chronisches Offenwinkelglaukom und bei einem Auge ein kongenitales Glaukom vor. Der mittlere präoperative Augeninnendruck betrug 29,07 mmHg. Postoperativ lag der Augeninnendruck bei 17,44 mmHg (± 6,5 mmHg) und drei Jahre nach Entlassung bei 17,38 mmHg (± 6,1 mmHg). Präoperativ wurden durchschnittlich 2,45 Wirkstoffe zur Augeninnendrucksenkung benötigt, drei Jahre nach Entlassung 2,14. Der Visus lag präoperativ bei 0,239, postoperativ bei 0,231. 32% der Patienten benötigten präoperativ systemische Carboanhydrasehemmer, postoperativ waren es 11%. Als Komplikation nach einer Zyklophotokoagulation trat bei 8,8% der Patienten eine Chemosis auf, bei 1,8% eine Vorderkammereinblutung und bei 1,8% eine Phthisis bulbi. Für eine ausreichende Drucksenkung wurden im Durchschnitt 1,54 Sitzungen benötigt. Eine Zyklokryokoagulation wurde im Zeitraum von Januar 2000 bis Juni 2008 bei 45 Patienten an insgesamt 46 Augen durchgeführt. 39 dieser Augen waren an einem Sekundärglaukom erkrankt, hiervon zählten 20 zum Neovaskularisationsglaukom. Vier Augen hatten ein primär chronisches Offenwinkelglaukom und drei Augen ein kongenitales Glaukom. Der Augeninnendruck lag präoperativ im Durchschnitt bei 34,19 mmHg (± 10,3 mmHg), postoperativ bei 23,11 mmHg (± 9,1 mmHg) und drei Jahre nach Entlassung bei 18,17 mmHg (± 4,6 mmHg). Präoperativ benötigten die Patienten 2,17 augeninnendrucksenkende Wirkstoffe, drei Jahre nach Entlassung 2,00. Die Einnahme von systemischen Carboanhydrasehemmern wurde von 23,9% der Patienten präoperativ auf 17,4% postoperativ reduziert. Der Visus lag prä- und postoperativ bei 0,049. Als Komplikation trat nach der Zyklokryokoagulation bei 41% der Patienten eine Chemosis und bei 4,3% eine Phthisis bulbi auf. Für eine ausreichende Drucksenkung wurden wie in der Gruppe der Zyklophotokoagulation 1,54 Sitzungen benötigt. Beim Vergleich der beiden Behandlungsmethoden hinsichtlich der Senkung des Augeninnendruckes wird postoperativ und zum Zeitpunkt der Entlassung ein signifikant niedrigerer IOD in der Gruppe der Zyklophotokoagulationen gefunden. Allerdings ist auch der präoperative IOD in der Gruppe der Zyklophotokoagulationen signifikant niedriger als in der Gruppe der Zyklokryokoagulationen. Zu allen anderen Zeitpunkten gibt es keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Gruppen. Hinsichtlich der Medikamentenreduktion, der postoperativen Visusminderung und der Anzahl der benötigten Sitzungen unterscheiden sich beide Gruppen nicht signifikant. In der Gruppe der Zyklophotokoagulationen konnte die Einnahme von systemischen Carboanhydrasehemmern stärker reduziert werden als in der Gruppe der Zyklokryokoagulationen. Die Komplikationsrate ist in der Gruppe der Zyklokryokoagulationen höher. In der Gruppe der Zyklokryokoagulationen finden sich vor allem Patienten mit einem Neovaskularisationsglaukom oder anderen Sekundärglaukomen. Viele der postoperativen Komplikationen stehen sicherlich mit dem Glaukomtyp in Beziehung und sind nicht ausschließlich auf die Behandlungsmethode zurückzuführen. Insgesamt zeigten sich beide Behandlungsverfahren als effektive Methoden zur Senkung des Augeninnendruckes. Die Zyklophotokoagulation scheint einen etwas stärkeren drucksenkenden Effekt, bei geringerer Komplikationsrate, als die Zyklokryokoagulation zu haben.
RVV werden nach der diabetischen Retinopathie als die zweithäufigste vaskuläre retinale Krankheit genannt. Weltweit leiden insgesamt 16,4 Millionen Menschen unter RVV. Bei den retinalen Gefäßverschlüssen kommt es zu einer bedeutenden Erhöhung des VEGF-Spiegels, der Permeabilität der Gefäße mit anschließender Entstehung des Makulaödems, was die Hauptursache für eine Visusminderung darstellt. VEGF-Hemmer werden in der Ophthalmologie weltweit verwendet. Mehrere retrospektive, prospektive und randomisierte Studien befassen sich mit diesem Therapieansatz. Hinsichtlich der verschiedenen Einflüsse auf den Endvisus nach intravitrealer Anti-VEGF-Therapie bestehen in der Literatur relativ wenige Angaben. Daten von 35 Patienten an retinalen Venenverschlüssen erkrankt, welche eine intravitreale Injektion mit VEGF-Hemmern erhielten, wurden retrospektiv ausgewertet. Der Behandlungszeitraum war zwischen Januar 2008 und 2011. Das Patientenalter betrug zwischen 42 und 87 Jahren. Hiervon waren 11 männlichen und 24 weiblichen Geschlechts. Alle untersuchten Patienten waren zur Abklärung der Risikofaktoren der Verschlusskrankheit für 10 Tage stationär aufgenommen worden. Während dieses Aufenthaltes wurde eine Hämodilution zur Verbesserung der Mikrozirkulation im retinalen Gefäßnetz und anschließend bei bestehendem Makulaödem eine Injektion mit Anti-VEGF durchgeführt. Bei der Aufnahme wurde eine ausführliche Anamnese über Beschwerdesymptomatik, Verschlussdauer, Risikofaktoren, allgemeine Krankheiten, Koexistenz von anderen okulären Krankheiten oder erfolgten Operationen, sowie aktuelle systemische und lokale medikamentöse Therapie erfasst. Vor und nach der Injektion von VEGF-Hemmern führten wir eine Netzhautuntersuchung mittels OCT zur Makuladickenmessung durch. Falls es begründet war, führten wir im ambulanten Verlauf zur Abschätzung der Ischämiebereiche eine angiographische Untersuchung und eventuell nachfolgend eine Laserbehandlung durch. Der am häufigsten auftretende Risikofaktor bei unseren Patienten war der Hypertonus. Hypertonie kann die retinalen Strukturen durch reduzierte retinale Durchblutung und verringerte perifoveale kapilläre Strömungsgeschwindigkeit schädigen. Die Frage ob der schlecht regulierte Blutdruck für den Endvisus prognostisch ungünstig sein kann, konnten wir in unserer Auswertung bestätigen. Die Patienten mit ungenügend reguliertem Hypertonus erreichten trotz der Hämodilution und intravitrealer Therapie signifikant schlechtere Visusergebnisse als die Patienten mit besser regulierten Blutdruckwerten oder ohne Hypertonie. Der Bluthochdruck muss obligatorisch optimiert werden, um der Entwicklung der Erkrankung am zweiten Auge vorzubeugen sowie die Rate kardiovaskulärer Ereignisse zu verringern.
Infektionen durch Toxoplasma gondii treten weltweit häufig auf. Die Toxoplasmose-Chorioretinitis stellt die häufigste Ursache einer posterioren Uveitis dar. In dieser Arbeit wurden Befunde von insgesamt 104 Rezidiven der Toxoplasmose-Chorioretinitis ausgewertet. Das Durchschnittsalter der Patienten bei ihrem ersten beobachteten Rezidiv lag bei 32,4 Jahren mit einer Spanne von 14 bis 75 Jahren. Rezidive betrafen vor allem junge Patienten. Bei 54% der Patienten trat das erste beobachtete Rezidiv zwischen dem 10. und 29. Lebensjahr auf. Die Krankheitslast zeigt sich darin, dass bei 48% der Patienten beidseitige Narben bestanden und 48% der Rezidive in der Makula auftraten. Der Großteil der Rezidive (86%) ging von vorhandenen Narben aus. Im Mittel lagen 23 Monate zwischen zwei Rezidiven. 40% der Rezidive flackerten innerhalb eines Jahres erneut auf. Dies betraf 63% der Patienten. Weder durch die Serologie allein noch durch den Vergleich mit Werten im krankheitsfreien Intervall konnte die Diagnose gesichert werden. Vor allem das klinische Bild bestimmte die Diagnose. Die Therapie der Rezidive zeigte sowohl bei der Verringerung der Größe der Netzhautläsion als auch bei der Visusentwicklung positive Effekte. Bei 43% der Rezidive war die chorioretinale Narbe kleiner als der ursprüngliche Entzündungsfokus und bei 59% der Rezidive konnte der endgültige Visus gegenüber dem Krankheitsbeginn gesteigert werden.