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Momentan gibt es keine populationsbasierten Studien zum Volumen der Glandula submandibularis. In dieser Studie wurden zum ersten Mal eine große Anzahl von Daten auf Volumen und Einflüsse auf die großen Speicheldrüsen untersucht. Ziele dieser Arbeit waren die Charakterisierung des Volumens der Glandula submandibularis sowie die Untersuchung des Einflusses unterschiedlicher Faktoren (Alter, Geschlecht, BMI, Körpergröße, Alkohol- und Tabakkonsum) auf deren Volumen, denn eine ausreichende Speichelproduktion hat einen großen Einfluss auf die Lebensqualität, denn essentielle Vorgänge wie zum Beispiel der Schluckakt zur Nahrungsaufnahme sind davon abhängig.
Für die Umsetzung dieser Ziele wurden Ganzkörper-MRT-Sequenzen aus den SHIP-2 und SHIP-Trend Kohorten von 3226 Probanden aus Nord- und Ostvorpommern volumetriert und auf Pathologien sowie äußere Einflüsse untersucht. Zur Aufnahme der T1-gewichteten Kopf-Hals-Sequenzen wurde eine 1,5-Tesla-MRT der Firma Siemens mit axialer Schichtführung und einer Schichtdicke von 1 mm verwendet. Zur Vermessung der Daten wurde das Programm OsiriX mit eigenem Plug-In genutzt.
Ergebnisse: Im Schnitt unterschieden sich die rechte und linke Gl. submandibularis nicht in ihrer Größe. Das Gesamtvolumen lag bei 9,83 ± 2,79 cm3, dabei war das Volumen der männlichen Probanden (11,31 ± 2,77 cm3) durchschnittlich 2,8 cm3 größer als das der weiblichen Probanden (8,58 ± 2,10 cm3). Es ergab sich außerdem ein positiver Einfluss des Alters, BMIs und der Körpergröße auf das Volumen der Speicheldrüsen. Es war keine signifikante Volumenänderung bei Tabakkonsum und regelmäßigem Alkoholkonsum ermittelbar, tendenziell zeigte sich aber eine Vergrößerung.
Es zeigte sich, dass sich die MRT sehr reliabel zur Volumetrierung der Glandula submandibularis eignet, weniger gut zur Detektion von ausgewählten Pathologien (Tumoren, Sialolithen). Im Vergleich zu internationalen Studien haben die Gll. submandibulares der vorpommerschen Population der SHIP-Studie größere Volumina. Dies könnte zum einen durch die zum Teil untersuchten Einflussfaktoren (Alter, Adipositas), zum anderen an unterschiedlichen Untersuchungsbedingungen liegen, denn die vergleichbaren Studien nutzten Ultraschall- oder post-mortem-Volumetrie und hatten deutlich kleinere Probandenzahlen. Tumoren oder Steine ließen sich nicht sicher abgrenzen, was auf eine niedrige Prävalenz bzw. eine nicht ausreichende Eignung des gewählten Messprotokolls schließen lässt.
Durch weitere Optimierung der Untersuchungsbedingungen, speziell des MRT-Protokolls, und genauere Befragung der Probanden zu möglichen Einflussfaktoren können diese Faktoren genauer bestimmt und der Grad des Einflusses ermittelt werden.
Genauigkeit von einfachen Ansätzen zur Abschätzung des Lebervolumens mit bildgebenden Verfahren
(2017)
Der Zweck dieser Studie war es, die Genauigkeit von einfachen Diametermessungen und daraus berechneten Volumenindices zur Bestimmung der Lebergröße zu bewerten und einen einfachen Ansatz zur Abschätzung des Lebervolumens abzuleiten. Dreihundertneunundzwanzig Freiwillige (Kohorte A) wurden entsprechend ihres Lebervolumens gruppiert : klein (n = 109) , mittel (n = 110 ) und groß (n = 110) . Das wahre Lebervolumen wurde durch die Magnetresonanztomographie mittels einer semi-automatischen Segmentierung bestimmt. Es wurden die maximalen Durchmesser (maxdiam) der Leber sowie die Durchmesser der Leber in der Medioclavikularlinie (MCL) ermittelt. Die Volumenindices wurden als einfaches Produkt der gemessenen Durchmesser berechnet und nachfolgend kalibriert, um das wahre Lebervolumen vorherzusagen. Die Leistungsfähigkeit der kalibrierten Methode wurde in einer unabhängigen Kontrollgruppe (Kohorte B) mit zufällig ausgewählten Freiwilligen (n = 110) und einer Patientengruppe mit histologisch nachgewiesener parenchymatöser Lebererkrankung (n = 28) evaluiert. In Kohorte A gab es eine starke Korrelation zwischen den Durchmessern und dem wahren Lebervolumen (rs = 0,631 – 0,823). Die berechneten Volumenindices hatten eine noch etwas bessere Korrelation (maxdiam rs = 0,903, MCL rs = 0,920). Der Kalibrierungsindex wurde aus den Volumina und Diametern der Kohorte A abgeleitet. Die Anwendung dieser Kalibrierung auf die Kohorte B bestätigte eine sehr starke Korrelation zwischen kalibrierten Volumenindices und dem wahren Lebervolumen (maxdiam rs = 0,920, MCL rs = 0,909). Darüberhinaus bestätigte der geringe mittlere Unterschied zwischen dem vorhergesagten Lebervolumen (maxdiam = -70,9 cm3; MCL = -88,4 cm3) und dem echten Lebervolumen, dass die kalibrierte Methode eine genaue Beurteilung des Lebervolumens ermöglicht. Zusammenfassend ermöglichen sowohl einfache Diametermessungen als auch die Berechnung von Volumenindices eine Abschätzung der Lebergröße. Eine simple Kalibrierungs-Formel ermöglicht die Vorhersage des wahren Lebervolumens ohne erheblichen Mehraufwand.
Zielsetzung: Der Weite des Ventrikelsystems kommt in der neuroradiologischen Diagnostik eine zentrale Bedeutung zu. Doch auch heute mangelt es noch an validen Daten zum physiologischen Alterungsprozess der Ventrikel. Das Volumen der Seitenventrikel soll mit einem neuen Ansatz einer semiautomatischen Volumetrie anhand von MRT-Daten der SHIP-Studie an einer großen Studienpopulation bestimmt werden. Anhand der erhobenen Daten sollen altersspezifische Normwerte generiert, sowie epidemiologische Einflussfaktoren untersucht werden. Die Gültigkeit bereits etablierter Indices (Evans Index, Frontal and Occipital Horn Ratio) zur Beurteilung der Weite des Ventrikelsystems soll überprüft und für die FOHR ein Schwellenwert definiert werden. Methodik: Es wurden 2988 gesunde Probanden aus dem Kollektiv der SHIP-Studie mittels kranialer MRT-Aufnahmen untersucht. Mit Hilfe der semiautomatischen Volumetrie mittels FSL FAST und ALVIN-Maske wurden die Volumina der Seitenventrikel, der grauen und weißen Hirnsubstanz, das gesamte Liquorvolumen, sowie komplettes Hirn- und Schädelvolumen bestimmt und mit Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht und BMI korreliert. Des Weiteren wurden bei den Probanden EI und FOHR bestimmt und mittels einer ROC-Analyse die Schwellenwerte für ein erhöhtes Ventrikelvolumen (VV) beurteilt. Ergebnisse: Das durchschnittliche VV betrug für alle Probanden 22,8 ± 11,0 ml. Frauen hatten dabei ein signifikant geringeres VV als Männer (im Mittel 20,0 ± 9,5 vs. 26,0 ± 11,7 ml; p<0,001), zeigten jedoch eine stärkere relative Zunahme des VV mit zunehmendem Alter (153,7% vs. 134,9%). Das VV und das gesamte Liquorvolumen nahmen kontinuierlich mit zunehmendem Alter zu, während sich die Volumina der grauen und weißen Hirnsubstanz konstant verringerten. EI und FOHR erreichten als Testparameter eine hohe Spezifität (97,2% vs. 96,9%). Die Sensitivität war bei beiden Indices mäßig und bei der FOHR höher als beim EI (70,1% vs. 55,4%). Schlussfolgerungen: Der vorgestellte neue Ansatz der semiautomatischen Volumetrie von Hirngewebe als Kombination von FSL FAST und der ALVIN-Maske ist in der Lage ein großes Probandenkollektiv zeitlich effektiv, mit überschaubarem Aufwand und validen Ergebnissen auszuwerten. Anhand der SHIP-Daten konnten erstmals valide Normwerte für das Volumen der Seitenventrikel in einer gesunden Normalbevölkerung für alle Altersklassen erhoben werden. Es zeigte sich eine signifikante Korrelation des VV mit dem Alter, die bei Männern stärker ausgeprägt war als bei Frauen. Die weiteren Parameter Größe, Gewicht und BMI stellten keine relevanten Einflussfaktoren für das VV dar. Die Indikatoren EI und FOHR sind beide auf Grund ihrer hohen Spezifität gute Screening-Parameter im klinischen Alltag und gut geeignet, um eine Ventrikulomegalie auszuschließen. Die FOHR ist dabei ein besserer Parameter als der EI, wobei als Indikator für ein dilatiertes Ventrikelsystem ein Schwellenwert von FOHR>0,4 genutzt werden sollte.
In der vorliegenden Arbeit wurden 140 Bandscheiben vor und nach Nukleoplastie im 7-Tesla-Kleintier-MRT untersucht. Ziel war es, eine Volumenänderung durch Nukleoplastie im Nucleus der Bandscheibe am Schweinemodell nachzuweisen. Nachdem aus benachbarten Bandscheiben Pärchen gebildet wurden, folgte jeweils eine zufällige Zuordnung zur Versuchs- oder Kontrollgruppe. Beide Gruppen umfassten 70 Bandscheiben. In der Versuchsgruppe (n=70) wurde die Nukleoplastie, wie vom Hersteller empfohlen, in 6 Arbeitskanälen durchgeführt. In der Kontrollgruppe (n=70) ist das Verfahren der Nukleoplastie analog der Versuchsgruppe durchgeführt worden. Es wurde jedoch in Schein-Nukleoplastie ohne Applikation der Coblations- Energie durchgeführt. Die Durchführung der Nukleoplastie erfolgte in den Gruppen für den Operateur geblindet. Es wurden von allen Bandscheiben prä- und postoperative MRT-Bilddatensätze erhoben. Zum Vergleich der Volumenänderung zwischen der Versuchs- und der Kontrollgruppe erfolgte die Volumetrie des Bandscheibenkerns durch eine geblindete Auswertung der Bilder mit dem für wissenschaftliche Zwecke zugelassenen Programm OsiriX R . Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mit dem Wilcoxon-Rangsummen-Test mittels SAS. Es wurde die zentrale Tendenz der Volumenänderung zwischen beiden Gruppen untersucht. Die Daten wurden zusätzlich in drei Untergruppen aufgeteilt (BWS, thorako-lumbaler Übergang, LWS). Es zeigt sich in allen Gruppen ein hochsignifikanter (p<0.0001) Unterschied zwischen der Versuchs- und der Kontrollgruppe. Die Volumenreduktion durch Nukleoplastie beträgt 0,127 ml oder 14,23% (n=140). Bei Betrachtung der Gruppen getrennt voneinander ergibt sich eine Volumenreduktion zum Ausgangsvolumen von 0,073 ml oder 7,12% (n=70, p<0,001) in der Versuchsgruppe und eine Volumenzunahme von 0,055 ml oder 7,12% (n=70, p<0,001) in der Kontrollgruppe. Die Arbeit ist somit die erste, die in dem gewählten Tiermodell in vitro zeigen konnte, dass es neben den bisher nachgewiesenen klinischen und druckreduzierenden Effekten auch zu einer Volumenreduktion durch Nukleoplastie kommt. 46