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Das Pankreaskarzinom ist die zehnthĂ€ufigste (MĂ€nner) bzw. neunthĂ€ufigste (Frauen) Tumorerkrankung in Deutschland. Aufgrund der hĂ€ufig fatalen Prognose ist es gleichzeitig die vierthĂ€ufigste Krebstodesursache in Deutschland. 5 Jahre nach Diagnosestellung sind im Mittel nur noch weniger als 8 % der Betroffenen am Leben. Bei regelhaft fehlenden FrĂŒhsymptomen erfolgt die Diagnosestellung hĂ€ufig in bereits fortgeschrittenen Tumorstadien mit stark begrenzten therapeutischen Möglichkeiten. Da vielfĂ€ltige Wechselwirkungen von chronischem Stress und beschleunigter Tumorprogression bekannt sind, könnte Stress die Ă€uĂerst limitierte Prognose des Pankreaskarzinoms noch zusĂ€tzlich verschlechtern. Hierzu untersuchte die vorliegende Arbeit den Einfluss von Katecholaminen auf progressionsfördernde VerĂ€nderungen der Tumorzellbiologie von Pankreaskarzinomzelllinien in vitro. Untersucht wurden die Expression von MMP-2/-9, das Migrations- und Invasionsverhalten der Tumorzellen sowie die Auswirkungen von Katecholaminen auf das Proliferationsverhalten. Um eine mögliche Relevanz dieser Befunde in vivo zu ĂŒberprĂŒfen wurde die Tumorprogression unter chronischer Stressexposition in einem syngenen, orthotopen und immunkompetenten Tumormodell an C57BL/6N MĂ€usen mittels Ăberlebensanalysen und magnetresonanztomografischer Bildgebung untersucht. SchlieĂlich wurde mit Propranolol in vitro und in vivo eine mögliche therapeutische Option evaluiert. Es ergaben sich vielfĂ€ltige Hinweise fĂŒr eine durch Stress erleichterte Tumorprogression des Pankreaskarzinoms in vivo und in vitro. Katecholamine stimulieren die Gelatinase-AktivitĂ€t, Migration, Invasion und Proliferation humaner Pankreaskarzinomzellen. Chronischer Stress fĂŒhrt in einem immunkompetenten Mausmodell zu erhöhter Tumorlast und verschlechterter Ăberlebensprognose. Diese Effekte sind zumindest partiell durch eine ÎČ-Rezeptorblockade mit Propranolol reversibel. Die vorliegende Untersuchung beschreibt fatale Auswirkungen von chronischem Stress auf die Tumorprogression. Auf Hinweise zu primĂ€r- und tertiĂ€rprĂ€ventiven Effekten von Betablockern bei malignen Grunderkrankungen des Menschen könnten bald adjuvante perioperative Studien mit einer Propranololgabe nach Tumorresektion folgen.
Aktuelle Kompendien zu den gutartigen weiblichen Brusttumoren sind zumeist auf nur einen Schwerpunkt ausgerichtet. Daher war das Ziel dieser Promotion die Ausarbeitung eines Kompendiums mit den Schwerpunkten Diagnostik, Pathologie, Therapie und Prognose zu den gutartigen Tumoren der weiblichen Brust. Im weiteren Schritt sollte geprĂŒft werden, ob eine allgemeingĂŒltige Empfehlung zur Diagnostik und Therapie der gutartigen Brusttumoren erstellt werden kann. Die Betrachtung der Tumoren erfolgte nach einheitlichen Gesichtspunkten. Dabei wurden zu jedem gutartigen Tumor typische Merkmale, diagnostische Methoden und therapeutische ModalitĂ€ten ermittelt. Problematisch gestaltete sich die Erarbeitung der seltenen und sehr seltenen mammĂ€ren Tumoren aufgrund der nur geringen Anzahl an medizinischen Fachtexten. Bei der Erstellung der Promotion fielen sowohl die kontroversen Empfehlungen bezĂŒglich einer weiteren AbklĂ€rung der gutartigen Brusttumoren mittels minimalinvasiver Methoden als auch die unterschiedlichen Empfehlungen hinsichtlich des therapeutischen Vorgehens (Nachsorge vs. operative Entfernung) auf. Mit BerĂŒcksichtigung dieser konnte dennoch fĂŒr die gutartigen Brusttumoren ein allgemeingĂŒltiges diagnostisches Vorgehen sowie eine einheitliche Behandlungsempfehlung entwickelt werden.
Das Pankreaskarzinom ist eine Erkrankung, welche durch ein aggressives Wachstum und Metastasierungsverhalten, eine spĂ€te klinische Manifestation und eine hohe MortalitĂ€t der Patienten gekennzeichnet ist. In den letzten Jahren rĂŒckte der Einfluss des Tumormikromilieus auf die Wachstumseigenschaften des Pankreaskarzinoms zunehmend in den Fokus der Forschung. Hierbei scheinen nicht nur die zellulĂ€ren Bestandteile eine Rolle zu spielen, sondern auch Wachstumsfaktoren, die zu einer Modulation von Wachstums- und Metastasierungsbedingungen beitragen. Die lokale und systemische Bedeutung von TGF-beta 1 als Wachstumsfaktor fĂŒr das Pankreaskarzinom scheint dabei ambivalent zu sein. In AbhĂ€ngigkeit von der TumorentitĂ€t, seiner Konzentration und der Verteilung ĂŒber einen bestimmten Zeitraum scheint er teilweise gegensĂ€tzliche Funktionen zu ĂŒbernehmen. Zu evaluieren galt es, ob Stresshormone einen Einfluss auf die TGF-beta 1 Sekretion im Pankreaskarzinom ausĂŒben. In vitro konnten wir in Versuchen mit Stresshormonen zeigen, dass die murine Pankreaszelllinie 6606-PDA sowohl unter dem α-Agonisten Norepinephrin, als auch unter dem beta-Agonisten Isoproterenol mit einer Steigerung der TGF-beta 1 Sekretion in einem zeit- und konzentrationsabhĂ€ngigen Kotext reagiert. Dieser Effekt wurde nicht durch eine signifikant gesteigerte Proliferation verursacht. In vivo konnte dieser Effekt ebenfalls nachgewiesen werden, dahingehend, dass TGF-beta auch in den Tumoren der chronisch gestressten Versuchstiere, sowohl intrazellulĂ€r, als auch zytosolisch, erhöht war. Im Gegensatz hierzu waren die TGF-beta 1 Serumkonzentrationen der Versuchstiere unter Stressbedingungen tendenziell erniedrigt. In der Vergangenheit konnte bereits gezeigt werden, dass MĂ€use unter Stressbedingungen gröĂere Pankreastumore ausbilden. Ob die GröĂe der Tumoren unter Stressbedingungen mit der lokal gesteigerten TGF-ÎČ Sekretion direkt korreliert, sollte in zukĂŒnftigen Arbeiten untersucht werden. Desweiteren sollte in weiteren Arbeiten eine genaue Unterscheidung bezĂŒglich der Steigerung der einzelnen Isoformen bzw. deren inaktiven Vorstufen unter Stressbedingungen getroffen werden. Insgesamt sind weitere Untersuchungen notwendig um das Interaktionspotential von Stresshormonen mit anderen Wachstumsfaktoren, Signalkaskaden und zellulĂ€re Komponenten in Bezug auf die TGF-beta bzw- TGF-beta 1 Sekretion Pankreaskarzinoms nĂ€her zu verstehen. Bei Kenntnis der zugrundeliegenden molekularbiologioschen VorgĂ€nge und Interaktionen innerhalb des Tumomikromilieus und deren Auswirkungen auf die Tumorbiologie des Pankreaskarzinoms lieĂe sich dessen Wachstumsverhalten gezielt beeinflussen. Somit wĂ€re eine gezielte Therapie des Pankreaskarzinoms möglich, welche das PatientenĂŒberleben verbessern könnte.