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Das quantitative Schädelwachstum bei Hydrocephalus wird anhand seitlicher Röntgenaufnahmen beschrieben und mit der Literatur verglichen. Insgesamt kommen 325 Aufnahmen von 95 Patienten (46 männlich, 49 weiblich, 89 operiert, Alter: 0-238 Monate) zur Auswertung. Die Meßstrecken (insgesamt 20) und der Nasion-Sella-Basion-Winkel werden auf Folien durchgezeichnet. Es wird mit dem mathematischen Modell der homogenen linearen Differentialgleichung zweiter Ordnung mit konstantem Koeffizienten geprüft, ob ein Sättigungswachstum vorliegt. Die Wachstumsgeschwindigkeit und -beschleunigung sind als Kurven dargestellt. Der Wilcoxon-Test wird zur Ermittlung der Signifikanz der Wachstumsveränderungen angewandt. Die einfache lineare Regression beschreibt die Beziehungen zwischen den Meßstrecken. Die ermittelten Vertrauensintervalle dienen zum Vergleich der Wachstumskurven zwischen beiden Geschlechtern. Als Ergebnis zeigt sich eine monoton abnehmende Größenzunahme aller Schädelabschnitte (Ausnahme: Schädelbasisknickungswinkel). Der Nasion-Sella-Basion-Winkel stellt eine konstante Struktur dar. Die beim normgerechten Schädelwachstum vorhandenen höheren Meßwerte bei männlichen Probanden sind nur bei wenigen Meßstrecken statistisch beweisbar. Die Ergebnisse der Regressionsanalyse spiegeln eine relativ harmonische Schädelentwicklung bei therapierten Patienten mit Hydrocephalus wider.
Die Studie untersucht die Langzeiteffektivität der endoskopischen Drittventrikulostomie (ETV) in der Behandlung sowohl des nicht-kommunizierenden als auch des kommunizierenden Hydrocephalus.
Die Studie umfasst 148 ETVs an erwachsenen Patienten, die zwischen 1993 und 2002 an der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie der Universitätsmedizin Greifswald durchgeführt wurden. Dabei konnte eine Gesamt-Erfolgsrate von 89,12 % für die ETV gezeigt werden. Unterschiede im Outcome zeigen sich bezüglich der Ätiologie des Hydrocephalus. Neben sehr hohen Erfolgsraten beim nicht kommunizierenden Hydrocephalus konnten beim kommunizierenden Hydrocephalus hingegen mit einer Shuntunabhängigkeitswahrscheinlichkeit von 45,7 % nach fünf nur sehr unbefriedigende Langzeitergebnisse verzeichnet werden. Als negative Prädiktoren hinsichtlich eines Versagens der ETV zeigten sich neben dem kommunizierenden Hydrocephalus eine ausgeprägte entzündliche Komponente bei der Genese des Hydrocephalus sowie das Vorhandensein subarachnoidaler Membranen im Bereich der basalen Zisterne.
Zusammenfassend hat die ETV eine klare Berechtigung als Methode der ersten Wahl bei der Behandlung des nicht-kommunizierenden Hydrocephalus mit dem großen Vorteil, den Patienten einen Verlauf mit shuntbezogenen Komplikationen zu ersparen. Aufgrund der schlechten Langzeitergebnisse beim kommunizierenden Hydrocephalus sollte unserer Meinung nach hierbei weiterhin die Shuntchirurgie als Methode der ersten Wahl gelten.