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The research aims at assessing the impacts of the Benefit Sharing Mechanism (BSM) pilot policy on the socioeconomic factors and natural-resource management in the co-management area between the Bach Ma National Park and the Thuong Nhat community. This is a new approach in Special-Use Forests (SUFs) management in Vietnam, which is needed to assess the scaling up of a national policy on co-management of SUFs in the future. A case study was undertaken in the Bach Ma National Park, which was one of the two national parks chosen to pilot the BSM policy under the Prime Minister’s Decision No 126 (Government-126 2012). In this study, both qualitative and quantitative data was collected on BSM implementation schemes; their impacts on local natural-resource use; local awareness of rights, benefits, and responsibilities when participating in the BSM; and local perspectives on the BSM’s achievements, failures, and future potential. Analysis revealed that the local community strongly supported the BSM implementation in the Bach Ma NP, displaying a high level of demand for the measures and significant involvement. Furthermore, thanks to the local people’s participation in the BSM implementation, their household incomes increased and their awareness and practices of NTFP sustainable use and forest protection in the co-management area improved”. The BSM implementation also exposed three main areas of weakness. These included poor compliance with the sustainable-harvest regulations, the apparent over-complexity of the the harvest-application procedures, and the users’ low contributions to the village fund after the NTFP harvest. The current research revealed that, although the local awareness and compliance with the BSM procedures increased annually after BSM implementation, the level of self-management and compliance was still quite low and needed to be improved. Furthermore, some conflicts have arisen between NTFPs users from village to village in Thuong Nhat and between local traders and NTFP collectors. Besides, the research identified two major negative practices: overexploitation of NTFPs and taking advantage of the NTFPs harvest to cut trees or trap animals. This dissertation presents various possibilities for improvement of the BSM implementation through (i) raising local people’s awareness; (ii) simplifying BSM procedures; (iii) clarifying incentives and tasks of BSM actors to enhance co-patrolling and monitoring activities; and (iv) creating good incentives either based on the livelihood program for those who actively comply with the BSM regulations or direct payments to those who join forest-protection activities. Finally, the research scrutinized certain challenges to future duplication of the BSM in other SUFs in Vietnam. To expand the BSM approach to other SUFs, the Ministry of Agriculture and Rural Development needs to develop a guideline for BSM implementation to encourage the relevant stakeholders’ involvement. The guideline for national BSM implementation should take account of the differences between local contexts, as well as create the necessary, flexible regulations to be applicable in practice. Therefore, based on the guideline, additional steps are necessary for the development of appropriate specific measures in the course of the BSM implementation at the provincial and local levels.
Für den erfolgreichen Erhalt von Natur und Landschaft sowohl in Schutzgebieten als außerhalb davon ist die Akzeptanz der jeweiligen Gebietsbewohner notwendig und ihr aktives Engagement hilfreich. Häufig gibt es jedoch Widerstand gegenüber Naturschutzmaßnahmen und wenige aktiv Engagierte. Ein Grund wird in der überwiegend naturwissenschaftlichen Argumention gesehen, die offenbar die Bedeutung von Natur und Landschaft für die Bevölkerung nicht ausreichend widerspiegelt. In der vorliegenden Arbeit wird daher der Frage nachgegangen, ob und wie ästhetische und emotionale Wertschätzungen das Portfolio von Argumenten für den Natur- und Landschaftserhalt bereichern können. Das empirische Material wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes (gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, DBU, 2009-2012) gewonnen, dessen Ziel die Entwicklung und Erprobung von Erhebungsmethoden für ein sozioökonomisches Monitoring in den vier UNESCO-Biosphärenreservaten Mittelelbe, Schaalsee, Schorfheide-Chorin und Südost-Rügen war. Der zentrale Fokus der vorliegenden Arbeit mit soziologischer Forschungsperspektive liegt darauf, wie die Bewohner der vier untersuchten Biosphärenreservate ihre Region emotional und ästhetisch wertschätzen. Neben geographischen wurden vor allem die soziologischen Theorieansätze Social Identity Theory (SIT) und die Identity Process Theory (IPT) erörtert, um mögliche emotionale und ästhetische Argumente fundiert einordnen zu können. Es wurde eine quantitative CATI-Befragung mit mindestens 300 Interviews pro Biosphärenreservat auf der Grundlage einer Zufallsstichprobe durchgeführt. Die Daten wurden neben deskriptiven Untersuchungen mittels binär logistischer Regressionsanalysen und Varianzpartitionierungen als schließende statistische Methoden untersucht. Ein grundlegendes Ergebnis der Analysen ist, dass die Bewohner in allen vier Gebieten eine hohe regionale Verbundenheit aufweisen. Weiterhin scheinen Natur und Landschaft maßgeblich zur emotionalen Verbundenheit zur Region beizutragen. Außerdem stellte sich heraus, dass regionale Verbundenheit sowohl allgemein als auch mit explizitem Landschaftsbezug wichtige Themen für viele Menschen sind und kein Nischenthema einer speziellen Personengruppe darstellen. Denn zwar scheinen einige soziodemographische und andere Faktoren die emotionale Verbundenheit zu verstärken, diverse Parameter, wie etwa Geschlecht und ehrenamtliches Engagement, spielen dagegen aber kaum eine Rolle. Aus den Ergebnissen wurden folgende Handlungsempfehlungen für die Argumentation für Natur- und Landschaftserhalt abgeleitet: (1) Natur und Landschaft haben eine hohe emotionale und ästhetische Bedeutung für viele Bewohner, daher sollten alle raumwirksamen Aktivitäten umfangreich und so zeitig wie möglich erläutert und diskutiert werden. (2) Landschaftliche Vielfalt wird geschätzt und Natur und Landschaft werden nicht als rein stereotype Ansammlung von Landschaftselementen wahrgenommen, sondern mit regionsspezifischen Charakteristika. Wenn Maßnahmen in Natur und Landschaft zu diesen ästhetischen Werten beitragen haben sie ein großes Potenzial, die Unterstützung für Naturerhalt zu erhöhen. Daher wird empfohlen, diese Einflüsse der Maßnahmen besonders zu betonen. (3) Der Bildungsstand scheint grundsätzlich ein besonders wichtiger Faktor für die untersuchten Phänomene zu sein. Daher wird geraten, wenn möglich, die zielgruppenspezifische Kommunikation mit ästhetischen und emotionalen Argumenten sowie Angebote für ein Engagement so auszugestalten, dass Personen aus verschiedenen Bildungsmilieus erreicht werden. (4) Um Menschen für ein naturerhaltendes Engagement zu motivieren wird empfohlen, allgemein an der Region interessierte Personen zu suchen und anzusprechen. (5) Es scheint ratsam, bei der Formulierung von emotionalen Argumenten für den Erhalt von Natur und Landschaft auf den Begriff Stolz zu verzichten. Der Terminus findet unter Akademikern weniger Zustimmung, wenngleich sie eine hohe regionale Verbundenheit haben können. Der Heimatbegriff sollte nur benutzt werden, solange er sich auf kollektiv geteilte, eudaimonistische Werte bezieht und zukunftsgerichtet verwendet wird. (6) Neben der regionalen Verbundenheit können besonders die eudaimonistischen Werte Ruhe, Erholung und andere nicht mit Naturschutzzwecken konfligierende Freizeitnutzungen zielführend in der Argumentation für den Naturerhalt sein. Insgesamt wird für den Natur- und Landschaftserhalt tätigen Akteuren empfohlen, das offensichtlich bestehende Potenzial ästhetischer und emotionaler Argumente stärker zu nutzen und naturwissenschaftliche Argumente damit sinnvoll zu ergänzen. Die in dieser Arbeit diskutierten Ergebnisse liefern dafür eine fundierte Grundlage, da sich aus der nun vorliegenden vergleichenden Analyse von vier unterschiedlichen UNESCO-Biosphärenreservaten in Deutschland belastbare Empfehlungen ableiten lassen, die deutlich über die Untersuchungsgebiete hinaus anwendbar sind.