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Im Zuge der verstärkten Orientierung auf präventive und minimalinvasive Behandlungsstrategien gewinnen spezielle Methoden der chirurgischen Zahnerhaltung zunehmend an Bedeutung. Eine Möglichkeit der zumindest teilweise chirurgischen Zahnerhaltung bei unteren Molaren ist die Hemisektion. Zahnimplantate als alternative Therapievariante sind besonders im Unterkieferseitenzahnbereich wegen der Nähe zum N. alveolaris inferior nicht immer ohne Risiko und für den Patienten kostenintensiv, In einer Langzeitstudie über einen Zeitraum von 20 Jahren wurden 42 Hemisektionen nachkontrolliert. Dabei zeigte sich, daß bei geeigneter Indikationsstellung und genauer Diagnostik mit exakter endodontischer Therapie die Hemisektion unterer Molaren eine relativ einfache, risikoarme und für den Patienten kostengünstige Alternative zu implantologischen Behandlungsmaßnahmen im Unterkieferseitenzahnbereich darstellt.
Die Arbeit untersucht mögliche Unterschiede in Häufigkeit, der Qualität und Hinweise azf die Haltbarkeit von Komposit- und Amalgamfüllungen im Seitenzahnbereich, die in Zahnärzt- lichen Praxen gelegt wurden. Es wurden sowohl anamnestische Informationen als auch klinische Befunde berücksichtigt. Die Studie zeigt Unterschiede in Lebensdauer und Qualität der beiden Füllungsarten auf. Besondere Beachtung findet der Randspalt bei Kompositfüllungen.
Adenovirus-assoziierte Infektionen führen in immunkompetenten und immunsupprimierten Patienten zu signifikanter Morbidität und Mortalität. Bisher gibt es keine effektive antivirale Chemotherapie. Die inhibitorische Aktivität von 20 strukturmodifizierten Nukleosidanaloga gegenüber ADV 7 und ADV 19 auf zellulärer Ebene wurde mittels Fluoreszenzfokusreduktionsassay untersucht. Starke selektive Hemmer der ADV-Replikation waren die Substanzen 2',3'-Didesoxyadenosin (ddA), 2',3'-Didesoxycyitidin (ddC), 3'-Azido-2'-desoxyadenosin (N3AdR), 3'-Fluor-2'-desoxythymidin (FTdR) und 3'-Fluor-2'-desoxyguanosin. Gegenüber ADV 7 waren die Substanzen FTdR (IC50 6,1 µM), NsAdR (IC50 4,75 µM), ddC (IC50 3,1 µM) ddA (IC50 2,8 µM) und gegenüber ADV 19 die Substanzen FTdR (IC50 1,3 µM), FGdR (IC50 1,0 µM) und ddC (IC50 5,5 µM) die effektivsten antiviralen Substanzen. Die antivirale Wirkung der Nukleosidtriphosphatanaloga auf die ADV-Polymeraseaktivität auf molekularer Ebene wurde mittels ADV-Polymeraseassay untersucht. Die Synthese der ADV-Polymerase erfolgte unter Nutzung eines rekombinanten Ad pol Baculovirus Systems. Spodoptera frugiperda Zellen wurden mit rekombinantem Acpol 14 A infiziert um ausreichende Mengen ADV-Polymerase zu weiteren in-vitro-Untersuchungen zu erhalten. Sechs Nukleosidtriphosphat-Analoga wurden evaluiert. Die ermittelten Konzentrationen zur Hemmung der ADV DNA-Polymeraseaktivität um 50 % (IC50) lagen im Bereich von 0,63 bis 2,96 µM. Wirksamste Substanzen waren FTdR, FGdR und ddC.
Carboxylester-Hydrolasen gehören zu den Enzymen, die durch hohe Lösungsmitteltolereanz, gute Lagerstabilität und ein breites Substratspektrum, am häufigsten in der Biokatalyse eingesetzt werden. Allerdings akzeptieren sie im Gegensatz zu Estern primärer und sekundärer Alkohole nur in Ausnahmefällen Ester tertiärer Alkohole als Substrate. In der Arbeit werden Wege untersucht mittels Gerichteter Evolution und rationalem Protein Design, Esterasevarianten zu generieren die in der Lage sind diese Substrate mit guten Enantioselektivitäten umzusetzen. Unter Verwendung von Methoden der Zufallsmutagenese werden große Enzymbibliotheken aufgebaut und mit einem mikrotiterplatten basierendem Assays-system auf neu generierte Aktivitäten untersucht. Mittels molecular modeling, werden Positionen vorhergesagt, an den gezielt Mutationen eingeführt werden können um eine erhöhte Enantioselektivität zu erreichen.
Kürzlich durchgeführte Studien an immortalisierten Lymphoblasten haben eine möglicherweise vererbte gesteigerte intrazelluläre Signalweiterleitung in einer Untergruppe von Patienten mit essentieller Hypertonie aufgedeckt. Da diese Studien an einer begrenzten Zahl von Zellinien durchgeführt worden waren, sind Rückschlüsse betreffs der Prävalenz dieses Phänotyps in der gesamten normo- und hypertensiven Population unmöglich. Wir stellten deshalb von 26 normo- und 37 hypertensiven Probanden Zellinien aus mit Epstein-Barr-Viren immortalisierten Lymphoblasten her. Nachfolgend ermittelten wir den Anstieg der freien Ca2+-Konzentration, [Ca2+]i, die durch Stimulation mit 0,1 µmol/l platelet-activating factor (PAF) in Fura-2-beladenen Zellen hervorgerufen wurde. PAF-induzierte [Ca2+]i-Anstiege waren vom Spenderalter in den Zellen der normotensiven und hypertensiven Probanden unabhängig. Die basalen [Ca2+]i-Werte waren zwischen den beiden Kollektiven nicht signifikant unterschiedlich. Mit Hilfe der mittleren zweifachen Standardabweichung des PAF-induzierten [Ca2+]i-Anstieges über die Basalwerte (=110 nmoll) als oberen Normalwert können wir schätzen, daß erhöhte [Ca2+]i-Signale in den hypertensiven Probanden mit 30% deutlich mehr prävalent als in den normotensiven Probanden (4 %) sind. Wir spekulieren, daß eine gesteigerte Reaktivität von Pertussis-Toxin-sensitiven G-Proteinen als primärer Defekt in ungefähr einem Drittel der gesamten Population von essentiellen Hypertonikern vorliegt.
Zielsetzungen der vorliegenden Arbeit: diplomatische Transkription und linguistische Analyse von sieben Ortsbeschreibungen, entstanden 1692 bei der Landesvermessung Schwedisch-Vorpommerns. Graphie: Alle Schreiber unterschieden zwischen <ÿ> und <ij>. Oft dominierte die ästhetische die sprachstrukturelle Funktion. Es gab Regeln, die sprachstrukt. Störwirkungen ästhetisch motivierter Graphien neutralisierten. In «dh» und «gh» zeigte das «h» die Aufhebung der üblichen Graphem-Phon-Beziehungen an. Die Umsetzung von niederdt. 'Sumpbusch' als «sumpors» zeigt, dass /rs/ als einzelner Frikativ realisiert wurde, der dem heutigen ähnlich oder identisch war. Der Umgang mit Dialektformen belegt die Existenz einer Vorstufe zu heutigem Standardschwedisch. Morphologie: Verbplural und doppelte Genitivmarkierung ('stadsens') kamen vor. Das Parfizipialadverb auf {-andes} wurde reichlich gebraucht und konnte Partizipanten annehmen: 'gifwandes honom sädh'. Syntax: Das 3-Genera-System existierte noch. Deutsche Syntax wurde oft imitiert. Reihungen von Relativsätzen waren üblich. 'Och' belegt häufig Satzposition 1 und verursacht Inversion. Subjektlose Sätze kommen vor. Analytisches Passiv wurde mit 'blifwa', 'warda' und wara' gebildet. Letzteres war resultativ; es verwundert, dass es ausgestorben ist und nicht zum Ausbau eines Aspektsystems geführt hat. Semantische Abweichung von heutigem Standard zeigt z.B. 'svek' in der Bedeutung 'besvikelse'. Die Bedeutung von 'knug(g)ig' und 'nägot är faldt ist nicht zweifelsfrei zu ermitteln. Im Bereich der Lexik sind v.a. diejenigen Fremdwörter zu erwähnen, die im Schwedischen nicht überlebt haben, z.B. 'dorff, 'in totum'.
Um die bevorzugten chirurgischen Therapiemethoden des symptomatischen Gallensteinleidens sowie dessen Komplikationen zu eruieren, wurde bezogen auf das Jahr 1997 eine Umfrage an den chirurgischen Kliniken und Abteilungen in Deutschland durchgeführt. Es konnte gezeigt werden, daß die laparoskopische CCE (LC) heute inden meisten Kliniken die Therapiemethode der Wahl einer Cholezystolithiasis ist.Zur präoperativen Diagnostik gehören neben Anamnese und Laborchemie die Sonographie sowie häufig die i.v.-Cholangiographie. Bei präoperativ bestehendem V.a. Gallengangskonkremente wird überwiegend die ERC vor der Operation angestrebt, die laparoskopische Choledochusrevision stellt eher eine Ausnahme dar. Die Konversionsrate betrug 7,2%. Intraoperativ kommt in den meisten Kliniken die IOC zur Anwendung, Ultraschall und ERC konnten sich bisher nicht durchsetzen. Die Relaparotomie-Rate liegt im Rahmen der konventionellen CCE (KC) doppelt so hoch wie bei der LC. Häufigste Ursache sind bei beiden Operationsmethoden postop. Nachblutungen. Choledochusläsionen traten nach LC bei 0,32% und nach KC bei 0,12% der Patienten auf. Die laparoskopisch operierten Patienten verblieben deutlich weniger Tage stationär als die konventionell operierten. Die Krankenhaus-Letalität ist aufgrund der positiven Patientenselektion bei der LC deutlich geringer.
Der Prozess der Urbanisierung zwischen 1830 und 1918 vollzieht sich unter dem Einfluss der industriellen Revolution mit besonderer Dynamik in der Entwicklung Berlins von einer Residenzstadt zur Wirtschaftsmetropole. Zwischen den Gestaltungsansprüchen von Bürokratie und Krone auf der einen und der industriellen Bourgeoisie auf der anderen Seite entwickelt sich die Architektur der frühen Industriebauten. Hier werden für den Fabrikbau Maßstäbe gesetzt, die nachfolgend sowohl von den industriellen Bauherren als auch von den kommunalen Baumeistern respektiert werden. James Hobrecht entwickelt ab 1858 ein Gesamtkonzept für die Stadterweiterung, das bis weit in das 20. Jahrhundert Bestand hat. Seit 1860 werden mit industriellen Methoden Mietshäusern und kommunale Versorgungsanlagen für eine Millionenstadt errichtet. Die Lebensleistung Hobrechts als einflussreichstem Stadtplaner Berlins steht in dieser Periode exemplarisch für die herausragende Rolle, die den Ingenieuren noch vor den Architekten zukommt. Dieses Prinzip gerät nach 1890 an seine strukturellen Grenzen. Die großen Unternehmen eröffnen eine neue Phase städtischer Expansion an der Peripherie. Das Beispiel der Industriestadt Oberschöneweide zeigt wie die kommunalen Planungen maßgeblich beeinflusst werden. Hier wird ein wichtiges Kapitel der Geschichte der Industriearchitektur geschrieben, in dem zwischen 1895 und 1918 alle wesentlichen qualitativen und stilistischen Entwicklungen durchlaufen werden, die mit dem Beginn der architektonischen Moderne verbunden sind.