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Angeborene Fehlbildungen sind in Deutschland die zweithäufigste Ursache der Säuglingssterblichkeit und die häufigste Todesursache im Kindesalter. Dennoch existiert in Deutschland noch kein nationales flächendeckendes System zur Erfassung von Fehlbildungen. Ziel war der Aufbau eines Fehlbildungsregisters für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Die Ergebnisse beruhen auf einer 3-jährigen vollständigen Fehlbildungserfassung unter der Regie der Arbeitsgemeinschaft Neonatologie Mecklenburg-Vorpommern e.V. . Vom 01.01.2002-31.12.2004 wurden alle Lebendgeborenen, Totgeborenen, induzierten Aborte und Spontanaborte mit mindestens einer Majorfehlbildung erfasst. Neben angeborenen morphologischen Defekten wurden allgemeine Risikofaktoren (Rauchen, Alkohol, Drogen, Medikamente, Konsanguinität)erfasst, aber auch Fehlbildungen in der Familienanamnese sowie Sensitivität pränataler Diagnostikverfahren, wie z.B. Sonografie und biochemische Serummarker. Weiter wurden die Faktoren mütterliches Gewicht, mütterliches und väterliches Alter und ethnische Aspekte dokumentiert. Erstmalig erfolgte eine Klassifikation der Fehlbildungsfälle nach Schwangerschaftsdauer und Geburtsgewicht.
In dieser Studie wurden die Daten von 56 pädiatrischen Patienten mit schwerem Asthma bronchiale retrospektiv untersucht. In der Studiengruppe (n=27) waren zehn im Asthmaanfall verstorbene Kinder (F= fatal) und 17 im Anfall künstlich beatmete und überlebende Kinder (NF= near fatal) im Alter von 1 bis 17 Jahren. Diese beiden Untergruppen wurden miteinander und mit einer Kontrollgruppe (n=29) von schwer asthmakranken Kindern mit längerfristiger systemischer Steroidtherapie, die jedoch niemals im Asthmaanfall beatmet bzw. verstorben sind, verglichen. Es stellte sich die Frage, ob sich die Patienten durch genetisch bedingte und kaum veränderliche Merkmale unterscheiden, die bereits früh den Verlauf der Erkrankung vorhersagen lassen würden. Oder ob es beeinflussbare Faktoren sind, die zu den entscheidenden Unterschieden im Krankheitsverlauf der Patienten führen. Nach unseren Erkenntnissen gibt es keine genetisch festgelegten Phänotypen der asthmatischen Erkrankung. Wir fanden dagegen einige die Gruppen unterscheidende Faktoren, die beeinflussbar sind und zukünftig bei allen Patienten beachtet werden müssen. Glucocorticoidpflichtige Patienten ohne Beatmung unterschieden sich von verstorbenen und überlebenden beatmeten Patienten durch das häufigere Vorkommen von Asthma bronchiale in der Familie, geringeres Alter bei Krankheitsverschlechterung (Krise), früheren Therapiebeginn nach der Diagnostik, vermehrten Einsatz von inhalativen und systemischen Glucocorticosteroiden, Sensibilisierung gegen eine größere Zahl von Allergenen, bessere Compliance und häufigere Behandlung durch Spezialisten. Near-fatal Patienten sind Überlebende eines potentiell tödlichen Asthmaanfalls, die sich von den verstorbenen Kindern durch jüngeres Alter bei Diagnosestellung, einen langsameren Verlauf des akuten Asthmaanfalls und vermehrten Einsatz inhalativer Steroide unterscheiden. Auch die Suche nach Infektionen bei Verschlechterung der Symptome muss in vielen Fällen intensiviert werden.
Populationsbasierte Studie zu Prädispositionsfaktoren und Häufigkeit der Hüftgelenksdysplasie
(2006)
6.1 Zusammenfassung Ziel der prospektiven Dissertation war die Analyse von Korrelationen zwischen sonographischem Hüftbefund zum Zeitpunkt der U2 (4.-6. Lebenstag), familiärer Vorbelastung, Geschlecht und intrauterinem Lagetyp. Im Rahmen der Surveillance of Neonates in Pommerania (SNiP), einer populationsbasierten Studie zu Prävalenz und Inzidenz neonataler Morbiditätsfaktoren, wurden zwischen Mai 2002 und März 2004 insgesamt 2256 Neugeborene Kinder registriert (2030 termingeborene Kinder und 226 Frühgeborene Kinder). Davon erhielten 1053 Reifgeborene einen Hüftgelenksultraschall zum Zeitpunkt der U2 (4.-6. Lebenstag), sowie seit Oktober 2003 auch Frühgeborene (n=45) im korrigierten Alter von 4-5 Tagen. Die sonographische Einteilung der Befunde erfolgte nach Graf. Bei 4,9% der untersuchten Kinder wurde ein therapiepflichtiger Befund (ab Typ IIc und höher nach Graf) diagnostiziert. Bei 3,2% der Kinder fand sich ein einseitiger, bei 1,7 % ein beidseitiger pathologischer Befund. Die Analyse der Geschlechtsverteilung zeigte ein signifikant gehäuftes Auftreten bei Mädchen (6,5% w / 3,4% m, p <0,023). Es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede bezüglich betroffener Seite und intrauterinen Lagetyp. Analysen zur familiären Belastung wiesen eine nicht-signifikante mütterliche Prädisposition (p<0.083) aus. Signifikanter Risikofaktor für eine therapiepflichtige Hüftgelenksdysplasie ist das weibliche Geschlecht. Daneben findet sich intrafamiliär eine durch die Mutter vermittelte Prädisposition. Der frühzeitige Nachweis einer therapiepflichtigen Hüftdysplasie (zum Zeitpunkt U2) in Kenntnis relevanter Risikofaktoren erbringt möglicherweise einen prognostischen Vorteil für das Behandlungsergebnis. Prospektive Untersuchungen auf Basis größerer Fallzahlen sind erforderlich.