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Molekularbiologische Untersuchungen haben eine Bedeutung für die Diagnostik, die Therapieüberwachung, die Prognoseeinschätzung und das pathogenetische Verständnis hämatologischer Malignome. Für die Festlegung unkontrollierten Wachstums ist die Klonalitätsanalyse wichtig. Neben den spezifischen Translokationen können hierzu auch klonale Immunglobulin oder T-Zellrezeptor-Genumlagerungen genutzt werden. Der T-Zellrezeptor delta-Genort eignet sich besonders zur Untersuchung von atypischen klonalen Rearrangements, da er im Vergleich zu den anderen T-Zellrezeptoren nur über ein begrenztes Repertoire an Rekombinationselementen verfügt. Interessanterweise lassen sich circa 20% der Umlagerungen im TCR delta-Genort nicht durch Umlagerungen mit bekannten Gensegmenten erklären lassen. Das Ziel dieser Arbeit war es, Gensegmente aufzudecken, die zu derartigen atypischen Banden führen. In Vorarbeiten der Arbeitsgruppe wurde eine atypische Rekombination gefunden, an welcher das Gensegment D3 des T-Zellrezeptor delta-Gens und die drei ersten Exone des BCL11B Gens beteiligt sind. Beide Gene (TCR delta als auch BCL11B) sind auf Chromosom 14 lokalisiert. In der vorliegenden Arbeit konnte gezeigt werden, dass neben der Inversion auf Chromosom 14 (inv(14)(q11;q32.31)) weitere Bruchstücke der Chromosomen drei, elf und zwanzig in der Bruchpunktregion (t(14;20;3;11)(q11;q11;p21;p12)) lokalisiert waren. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Chromatinorganisation bei dieser Leukämie neben der Inversion 14 wesentlich stärker gestört ist. Weiterhin führt diese Translokation zu einem Fusionsgen und in der betreffenden Leukämie zu einem Fusionstranskript. Die Bedeutung dieses Ereignisses für die maligne Transformation war nicht Inhalt dieser Arbeit und wurde nicht weiter untersucht. Bei weiteren atypischen Umlagerungen konnten bekannte Gene mit teilweise neuen Bruchpunkten identifiziert werden.
Zusammenfassung Das Simian Virus 40 (SV40) ist ein sehr potentes DNA Tumorvirus. Sein natürliches Infektionsreservoir sind Rhesus Affen (Maccaca mulatta) in Nord Indien. Seit seiner Entdeckung im Jahre 1960 in Nierenzellkulturen von Affen, die zur Gewinnung menschlicher Impfstoffe verwendet wurden, gibt es sehr widersprüchliche Befunde bezüglich einer möglichen Rolle des Virus bei der Entstehung verschiedener maligner menschlicher Tumoren. Mit sehr unterschiedlicher Frequenz - zuletzt in zwei amerikanischen Publikationen bei bis zu 40% der Patienten - konnten in einigen Studien bei Patienten mit malignen Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) DNA Sequenzen des "Large T-Antigens" des SV40 mit Hilfe sensitiver PCR-Techniken nachgewiesen werden. Um festzustellen, ob SV40 DNA Sequenzen auch bei deutschen Patienten in malignen Lymphomzellen zu finden sind, und ob eine klonale Beziehung zwischen Virus und Tumorzelle besteht, untersuchten wir malignes Lymphomgewebe von 27 Patienten mit NHL und 6 Patienten mit Hodgkin Lymphomen, periphere mononukleäre Zellen (PBMNC) mit quantitativ bestimmtem Lymphomzellgehalt von 47 Patienten mit NHL und 61 Kontrollen, 14 Lymphknoten ohne Lymphombefall und 46 PBMNC von gesunden Freiwilligen. Für den Nachweis von SV40-DNA-Sequenzen etablierten wir eine hoch-sensitive quantitative real-time PCR für das SV40 "Large-T-Antigen" Gen, um den direkten qualitativen und quantitativen Nachweis von SV40 DNA-Kopien an Blut, Knochenmark und lymphatischem Gewebe von Patienten mit malignen Lymphomen und Kontrollpersonen zu ermöglichen. Um zu gewährleisten, daß virale DNA von BK- und JC-Virus nicht zu falsch positiven PCR Ergebnissen führen konnte, wurde für die real-time PCR nach dem Taqman-Prinzip eine Fluoreszenzsonde ausgewählt, die ausschließlich mit SV40-DNA reagieren kann. In den peripheren Blutproben der NHL Patienten waren zirkulierende Lymphomzellen über den Nachweis Lymphom-spezifischer Translokationen, wie z.B. der t(14;18) und t(11;14) Translokation, bzw. über das klonale VDJ- Rearrangement des IgH-Locus quantitativ bestimmt worden. Um die Intaktheit und Amplifizierbarkeit der isolierten zellulären DNA festzustellen, wurden die Proben auf EBV und K-ras getestet. Das K-ras Gen diente außerdem als Referenzgen, um den Gehalt zellulärer DNA, ausgedrückt in Genkopien zellulärer DNA (2 Genkopien K-ras/Zelle), im Einzeltest zu bestimmen. Durch den Vergleich der quantitativen Bestimmung der zirkulierenden Lymphomzellen und der SV40 Genomkopien wäre es im positiven Fall möglich, die Frage nach einer direkten Assoziation von SV40 mit den Tumorzellen maligner Lymphome zu beantworten. Keine der 47 Lymphknotenproben enthielt SV40 DNA bei einer Sensitivität von 1-3 Kopien in 50.000 bis 100.000 Zellen. Auch konnten keine SV40 DNA Sequenzen in den DNA Proben, die von PBMNC von 47 NHL Patienten isoliert worden waren und zwischen 0,1% und >90% Lymphomzellen enthielten, nachgewiesen werden. Zum Vergleich waren 30/46 (65,2%) der Proben positiv für EBV-DNA: sie enthielten zwischen 5 und 82.800 EBV Kopien pro 100.000 Zellen, ein Beweis für die Möglichkeit, an den isolierten DNA-Präparationen virale DNA-Kopien zu quantifizieren. Diese Ergebnisse schließen eine direkte klonale Assoziation des SV40 Virus mit malignen Lymphomzellen in allen untersuchten Proben aus. In Übereinstimmung mit neueren Daten aus Italien, Spanien, England, Frankreich und Kanada sprechen auch unsere Ergebnisse dafür, daß SV40 keine wesentliche Rolle bei der Ätiologie und Pathogenese maligner Lymphome spielt.
Es handelt sich um eine retrospektive Datenanalyse von 44 Patienten, die sich zwischen 1991 und 2000 im Deutschen Herzzentrum Berlin vorgestellt haben und die an einer pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) erkrankt sind, die assoziiert mit einer Bindegewebserkrankung (Kollagenose) (n=16) oder einem angeborenen Herzfehler (AHF) (n=28) aufgetreten ist. Bei Erstvorstellung waren die Patienten 39 +/- 13 Jahre alt, die Diagnose der PAH war seit 93 +/- 112 Monaten bekannt und Dyspnoe bestand seit 67 +/- 69 Monaten. In der hämodynamischen Messung wiesen die Patienten einen rechtsatrialen Druck von 7,8 +/- 5,5 mmHg, einen mittleren pulmonalarteriellen Druck von 67 +/- 19 mmHg, eine pulmonalvaskuläre Resistance von 1762 +/- 758 dyne x s x cm-5 und einen Cardiac index von 2,1 +/- 0,9 l/min/m2 auf. Unter den AHF-Patienten mit einem systemisch-pulmonalen Shunt (n=24) lag der pulmonale zum systemischen Blutfluß (Qp:Qs) bei 0,8, entsprechend einem Rechts-Links-Shunt (Eisenmenger-Syndrom). Signifikante Unterschiede zwischen den beiden Patientengruppen bestanden im rechtsatrialen Druck (höher bei Kollagenose), im mittleren pulmonalartiellen Druck, der pulmonalvaskulären Resistance und dem Cardiac index (höher bei AHF) sowie in der arteriellen Sauerstoffsättigung (niedriger bei AHF). Bei etwa 20 % der Patienten lag eine restriktive und/oder obstruktive Ventilationsstörung vor und zwei Drittel hatten eine eingeschränkte Diffusionskapazität. In der Spiroergometrie wiesen 55 % eine deutlich reduzierte Sauerstoffaufnahme auf, entsprechend einer schweren Einschränkung der kardiopulmonalen Belastbarkeit. Nach der baseline Messung wurde bei 16 Patienten (7 AHF/ 9 Kollagenose) eine inhalative Iloprost-Therapie und bei 11 Patienten (2 AHF/11 Kollagenose) eine intravenöse Iloprost-Therapie begonnen, bei 20 Patienten wurde die konventionelle Therapie fortgeführt (19 AHF/1 Kollagenose). Die Therapiewahl richtete sich dabei nach dem Grad der kardiopulmonalen Einschränkung. In der hämodynamischen Messung nach 12 Wochen, die bei 14 der mit Iloprost behandelten Patienten wiederholt wurde, zeigten sich keine signifikanten Veränderungen. Kasuistisch lagen Hinweise vor, dass die Patienten mit einer Kollagenose von einer Iloprost-Therapie mehr profitieren. Das Überleben der AHF-Patienten (1-Jahr 86 %, 2-Jahr 82 %) war signifikant besser als das der Kollagenosepatienten (1-Jahr 45 %, 2-Jahr 23 %). Fazit: Die mit AHF oder Kollagenose assoziierte PAH ist wie die idiopathische PAH eine lebensbedrohliche Erkrankung mit schlechter Prognose. Die mit einer Kollagenose assoziierte PAH hat dabei die wahrscheinlich schlechtere Prognose. Möglicherweise profitieren die Kollagenosepatienten aber eher von einer Prostanoidtherapie als die AHF-Patienten.
Ziel dieser retrospektiven Studie war die Darstellung des Primärerfolgs und der Langzeitergebnisse der Direktionalen Koronaratherektomie nach 6 Monaten im Vergleich zu anderen, teilweise neueren Verfahren der perkutanen interventionellen Therapie der Koronaren Herzkrankheit. Als primäre Endpunkte wurden die klinische und angiographische TLR (target lesion revascularisation), die binäre Stenose und die Diameter Stenose definiert. Zu den sekundären Endpunkten zählten der prozedurale Erfolg, die MACE-Rate (major adverse cardiac event) und die prozeduralen Komplikationen. Von 33 Läsionen konnten 32 erfolgreich revaskularisiert werden (prozeduraler Erfolg 97%). Als Langzeiterfolg lagen die binäre Stenose bei 25 %, die klinische TLR bei 21,9 % und die angiographische TLR bei 12,5%. Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Direktionale Koronaratherektomie in der perkutanen interventionellen Therapie der KHK, obwohl sie in der heutigen Zeit durch den Einsatz von Drug eluting stents eher in den Hintergrund geraten ist, immer noch eine effektive und sichere Methode darstellt, gerade Bifurkationsstenosen der Koronaratherien zu revaskularisieren. Dieses gilt besonders in Kombination mit dem Einsatz von PTCA und Stentimplantation.