Poliklinik für Kieferorthopädie, Präventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde
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Background: Early childhood caries remains an unsolved problem in children under three worldwide. Midwives are important health care persons around birth and can shape behavior. They possibly can play a positive role in preventing early childhood caries in young children. Objective: to assess how involved midwives are in early childhood caries prevention, what preventive measures they recommend and what knowledge they have about early childhood caries, as well as to study the potential differences between the various federal states or due to their work experience. Materials and Methods: An online survey targeted midwives in Germany regarding their knowledge about early childhood caries as well as the preventive measures they recommended. Participants were members of the German Association of Midwives (DHV). The survey invitation was published with the monthly newsletter and in the association journal of the DHV. Data was collected anonymously. Results: 191 midwives nationwide responded to the questionnaire. Most midwives were aware about ECC prevalence, consequences, causes and the teeth mainly affected. Midwives gave excellent recommendations regarding diet, oral hygiene and avoiding prolonged bottle feeding. However, only 40.8% of midwives recommended the first dental visit with the eruption of the first tooth. 71.7% recommended a fluoride tooth paste with the eruption of the first tooth. The rest advised a later use or non-fluoridated toothpaste. Regional differences were minimal. Conclusion: Midwives have good oral health knowledge, but there is some variability in recommendations on the first dental visit and the use of fluoride toothpaste which reflects an inconsistency of professional recommendations delivered by different health care institutions in Germany.
Die Nuckelflaschenkaries als besondere Form der frühkindlichen Karies stellt immer noch ein ungelöstes Problem in der Kariesprävention im Milchzahngebiss dar. Mit zum Teil steigender Prävalenz sind besonders Kinder aus sozial schwachen Familien betroffen. Um zielgerichtete Präventionsmaßnahmen entwickeln zu können, ist es notwendig die Risikofaktoren zu kennen. Ziel dieser Arbeit war es daher, 1. epidemiologische Daten zum Vorkommen von frühkindlicher Karies und insbesondere der Nuckelflaschenkaries und dem Mundhygienestatus zu erheben, 2. mit Hilfe eines Fragebogens die Überzeugungen, Kompetenzen und Umsetzung der Mundhygiene sowie den sozialen Status der Eltern zu ermitteln und 3. diese Daten hinsichtlich festzustellender Korrelationen zu untersuchen und dabei zwei unterschiedlich strukturierte Städte (Universitätsstadt und Industriestadt) zu vergleichen. Insgesamt wurden 235 Kinder in einem Alter von 5-52 Monaten zum Einen in Greifswald (ø 28,04±7,47 Mon.; 137 Kinder) und zum Anderen in Schwedt (ø 27,5±8,4 Mon.; 97 Kinder; p=0,24) zahnmedizinisch untersucht (NFK, dmft, mod. QH-Index, Gingiva Beurteilung). Zuvor wurden die Eltern mittels eines Fragebogens zu Ansichten und Überzeugungen zur Mundgesundheit, sowie zur Umsetzung von Zahnpflegemaßnahmen und dem Inanspruchnahmeverhalten von präventiven Leistungen befragt. Während die beiden untersuchten Städte in ihrer Sozial- und Wirtschaftsstruktur einige Unterschiede aufwiesen (höherer Akademikeranteil in Greifswald, Arbeitslosenzahl in Greifswald höher, unterschiedlich geprägter Gesundheitsdienst), zeigten sich hinsichtlich der zahnmedizinischen Parameter sowie in der Auswertung der Fragebögen nur wenige statistisch signifikante Unterschiede. In beiden Städten wiesen jeweils 3% der Kleinkinder eine frühkindliche Karies mit Defekten auf, 10% hatten bereits Initialläsionen (p=0,91). Bei der Auswertung der Fragebögen zeigte sich, dass die Zahnpflege als Ritual in den meisten Familien bereits fest integriert ist. Bei der wichtigsten Säule der Kariesprävention, den Fluoriden, deuten die Antworten auf Verwirrung hin. Viele Eltern sind hinsichtlich der Bedeutung und Anwendung der Fluorid-Nutzung unsicher. Eine wichtige Rolle in der Prävention der Nuckelflaschenkaries spielt die Ernährung, insbesondere der Inhalt der jeweiligen Nuckelflasche. Hier wiesen die Eltern noch gravierende Wissenslücken auf und achteten eher auf die angebotene Gesamtzuckermenge anstatt der Zahl der Zuckerimpulse eine Bedeutung beizumessen. Zwar ließen sich keine statistisch signifikanten Unterschiede im Vergleich der beiden Städte herausstellen, dennoch zeigte sich eine positive Ten-denz sowohl bei der Auswertung der zahnmedizinischen Parameter als auch bei der Auswertung der Fragebögen hinsichtlich der Universitätsstadt. Nichtsdestoweniger ist erkennbar, dass es auch in der im Bereich der Gruppenprophylaxe bereits sehr engagierten Universitätsstadt notwendig ist, die Bemühung im Krippenalter weiter auszubauen. In beiden Städten wurde ein dringender Handlungsbedarf bei der Prävention der frühkindlichen Karies bereits im Alter der Krippenkinder deutlich. Viele Eltern sind noch immer nicht ausreichend über das Krankheitsbild der frühkindlichen Karies und dessen Prävention aufgeklärt. Aufsuchende Aufklärungsprogramme sind dabei auf mehreren Ebenen von äußerster Bedeutung: für Eltern von Kleinkindern, z.T. im Rahmen von Familienhebammen-Projekten, für Kinderärzte und für Erzieherinnen und Kindergarten-Leiterinnen. Gerade hinsichtlich gruppenprophylaktischer Maßnahmen im Kindergarten zeigten sich gravierende Defizite, welche es in Zukunft ebenso zu schließen gibt wie die frühzeitige Betreuung von Kindern aus Risikofamilien noch vor dem Eintritt ins Kindergartenalter.