Refine
Document Type
- Article (1)
- Doctoral Thesis (1)
Has Fulltext
- yes (2)
Is part of the Bibliography
- no (2)
Keywords
- Alkoholkonsum (1)
- Ambulante Behandlung (1)
- Inanspruchnahme (1)
- Stationäre Behandlung (1)
- abstinence (1)
- alcohol consumption (1)
- confounding (1)
- epidemiology (1)
- health services utilization (1)
- magnetic resonance imaging (1)
Institute
Publisher
Objective
Whole-body MRI (wb-MRI) is increasingly used in research and screening but little is known about the effects of incidental findings (IFs) on health service utilisation and costs. Such effects are particularly critical in an observational study. Our principal research question was therefore how participation in a wb-MRI examination with its resemblance to a population-based health screening is associated with outpatient service costs.
Design
Prospective cohort study.
Setting
General population Mecklenburg-Vorpommern, Germany.
Participants
Analyses included 5019 participants of the Study of Health in Pomerania with statutory health insurance data. 2969 took part in a wb-MRI examination in addition to a clinical examination programme that was administered to all participants. MRI non-participants served as a quasi-experimental control group with propensity score weighting to account for baseline differences.Primary and secondary outcome measuresOutpatient costs (total healthcare usage, primary care, specialist care, laboratory tests, imaging) during 24 months after the examination were retrieved from claims data. Two-part models were used to compute treatment effects.
Results
In total, 1366 potentially relevant IFs were disclosed to 948 MRI participants (32% of all participants); most concerned masses and lesions (769 participants, 81%). Costs for outpatient care during the 2-year observation period amounted to an average of €2547 (95% CI 2424 to 2671) for MRI non-participants and to €2839 (95% CI 2741 to 2936) for MRI participants, indicating an increase of €295 (95% CI 134 to 456) per participant which corresponds to 11.6% (95% CI 5.2% to 17.9%). The cost increase was sustained rather than being a short-term spike. Imaging and specialist care related costs were the main contributors to the increase in costs.
Conclusions
Communicated findings from population-based wb-MRI substantially impacted health service utilisation and costs. This introduced bias into the natural course of healthcare utilisation and should be taken care for in any longitudinal analyses.
Hintergrund: Alkoholassoziierte Morbidität und Mortalität ist ein bedeutender Kostenfaktor im Gesundheitswesen. Daher sind genaue Kenntnisse über den Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen von Relevanz für alle Entscheidungsträger im Gesundheitswesen. Studien aus Japan, Kanada, Spanien und den USA zeigen, dass Personen mit riskantem Alkoholkonsum und Personen, die derzeit abstinent leben, seltener medizinische Hilfe in Anspruch nehmen als leichte Alkoholkonsumenten. Ziel dieser Arbeit ist es, diesen beschriebenen U-förmigen oder umgekehrt linearen Zusammenhang in der bundesdeutschen Allgemeinbevölkerung zu bestätigen. Außerdem werden zwei Erklärungsansätze geprüft, welche dem Befund einer höheren Inanspruchnahme medizinischer Leistungen bei abstinent lebenden Personen zugrunde liegen könnten. Methode: Die Daten wurden im Rahmen der Study of Health in Pomerania (SHIP) und des Bundesgesundheitssurvey 1998 (BGS) erhoben und basieren auf Zufallsstichproben der erwachsenen Allgemeinbevölkerung. Die Studienregion der SHIP umfasst die Region Nordost-Vorpommern und erreichte mit N = 4.310 eine Ausschöpfungsquote von 69%. Der BGS umfasste das gesamte Bundesgebiet; N = 7.124 nahmen an der Untersuchung teil (Ausschöpfung 60%). In beiden Querschnittsstudien wurden mittels Fragebögen, computergestützten Interviews und medizinischen Untersuchungen Daten erhoben, welche mit Hilfe multivariabler statistischer Verfahren ausgewertet wurden. Ergebnisse: In der erwachsenen Allgemeinbevölkerung bestand eine höhere Nachfrage medizinischer Leistungen bei abstinent lebenden Personen als bei Konsumenten mit moderatem Alkoholkonsum. Darüber hinaus fand sich ein umgekehrter Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen. Zwei Hypothesen für die höhere Inanspruchnahme abstinent lebender Personen wurden untersucht. (1) Ehemalige Risikokonsumenten, die derzeit keinen Alkohol trinken, nahmen mehr ambulante Leistungen wahr als andere Abstinente. (2) Abstinent lebende Personen und Alkoholkonsumenten unterschieden sich hinsichtlich sozialer, lebensstil- und gesundheitsbezogener Risikofaktoren, welche mit einem schlechteren Gesundheitszustand und höherer Inanspruchnahme in Verbindung stehen. Die Berücksichtigung dieser Merkmale als konfundierende Variablen im statistischen Modell verdeutlichte, dass insbesondere alkoholassoziierte Erkrankungen, welche bei Abstinenten häufiger auftraten, für den Befund einer höheren Inanspruchnahme abstinenter Personen verantwortlich sind. Diskussion: Angesichts der vorliegenden Ergebnisse muss davon ausgegangen werden, dass die in internationalen Studien gefundene höhere Inanspruchnahme medizinischer Leistungen auf unberücksichtigte konfundierende Variablen sowie auf eine Fehlklassifikation der ehemaligen Risikokonsumenten zurückzuführen ist. Dieser Befund ist auch für die wissenschaftliche Evidenz zum protektiven Effekte des moderaten Alkoholkonsum von Relevanz, weil in den meisten Studien Konfundierung und Fehlklassifikation bei der Datenanalyse nicht ausreichen Berücksichtigung gefunden haben.