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Die Arbeit setzt sich mit dem Begriff des raumbedeutsamen Vorhabens im Sinne des § 3 Abs. 1 Nr. 6 Raumordnungsgesetz (ROG) auseinander und versucht, diesen Begriff zu konkretisieren. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass die Legaldefinition in § 3 Abs. 1 Nr. 6 ROG kaum zur Konkretisierung beiträgt und der Subsumtion nicht unmittelbar zugänglich ist. Er spricht sich aus diesem Grund dafür aus, dass eine Konkretisierung dieses Begriffs durch die Bildung von vorhabenbezogenen Fallgruppen zu erfolgen hat.
Sodann werden auf Basis der Methode des typisierenden Fallvergleichs Fallgruppen für die Vorhabentypen „Windenergieanlagen“, „Einzelhandelsbetriebe“ und „Abgrabungen“ erarbeitet. Hierzu wurde die einschlägige Rechtsprechung zu dieser Thematik ausgewertet. Die Fallgruppenbildung trägt dazu bei, den Begriff der Raumbedeutsamkeit zu konkretisieren und die Handhabung dieses wertungsoffenen Begriffs in der Praxis zu erleichtern.
Darüber hinaus diskutiert der Autor unter verschiedenen Gesichtspunkten den in Teilen der Literatur vertretenen Ansatz, unter bestimmten Bedingungen den Trägern der Raumplanung zuzugestehen, die Raumbedeutsamkeit eines Vorhabentypus (z.B. Windenergieanlagen) abstrakt-tatbestandlich in Form eines Ziels der Raumordnung festzusetzen. Diesem Ansatz schließt er sich im Ergebnis an.
Die Akne inversa ist eine schwere chronische Erkrankung, die die Patienten sehr in ihrer Lebensqualität einschränkt. Bisher wurde die Schwere dieser Erkrankung nicht ausreichend gewürdigt.
Ziel dieser Studie war es, die Risikofaktoren und Charakteristika unserer Patienten,
d.h. die Patienten der Greifswalder Hautklinik und somit der Region Vorpommerns, für die Erkrankung Akne inversa zusammenfassend darzustellen. Es wurde die Wirksamkeit der therapeutischen Exzision, die Zufriedenheit der Patienten sowie der psychosoziale und körperliche Einfluss der Akne inversa und der damit verbundene Leidensdruck mithilfe des DLQI und SF- 12 erforscht. Die retrospektive Analyse wurde mit 82 Patienten durchgeführt. Den zweiten Teil der Arbeit bildete die prospektive Substudie mit 41 Patienten. Die Ergebnisse unserer Studie bestätigten und erweiterten die bisherigen Erkenntnisse über die Akne inversa. Zusammenfassend konnten unter anderem folgende Ergebnisse erzielt werden:
o keine Geschlechtspräferenz (45% Frauen, 55% Männer)
o durchschnittliches Alter der Patienten: 38,6 Jahre
o durchschnittliches Alter bei Erstmanifestation: 29,6 Jahre
o mittlere Erkrankungsdauer: 9 Jahre
o signifikanter Zusammenhang zwischen Erkrankungsdauer und Anzahl der Läsionen
o anogenitale und axilläre Läsionen treten am häufigsten auf
o Mehrfachlokalisationen bei 76,8% der Patienten
o positive Familienanamnese bei 20% der Patienten
o Raucheranteil von 89%, Reduktion des Raucheranteils mit Diagnose und Verlauf der Erkrankung um 26,6%
o 85,4% der Patienten waren übergewichtig und 53,7% adipös
o es wurde kein Zusammenhang zwischen Akne inversa und weiteren Erkrankungen gefunden
Die großflächige operative Exzision gilt als einzig wirksame Therapie. Die lange Erkrankungsdauer trotz konservativer Behandlungsversuche und die Zufriedenheit der Patienten mit der operativen Therapie konnten diese Annahme bestätigen. Die Patienten schätzten mögliche entstandene Bewegungseinschränkungen als eher gering ein. Sie kamen mit der Versorgung des Hautareals nach der Operation zurecht und schienen mit der Ästhetik und dem Ergebnis der zurückgebliebenen Narbe zufrieden zu sein. 37 der 41 Patienten würden sich wieder der operativen Therapie unterziehen. Insgesamt erhielten 40,7% unserer Patienten ein Spalthauttransplantat. Dabei wurden vor allem großflächige Wundareale anschließend mit Spalthaut gedeckt. Geringer flächig exzidierte Hautareale wurden entweder primär verschlossen oder der sekundären Wundheilung überlassen. In Bezug auf die Wundheilungsfläche pro Monat, unter Beachtung der Wundgröße, erzielte die Defektdeckung mittels Spalthaut eine schnellere Heilung. Diese Ergebnisse bestätigten die Effektivität und die enorme Bedeutung der operativen Behandlung bei der Bekämpfung der Akne inversa.
Eine Vorstellung welchen Einfluss die Erkrankung auf das Leben der Patienten nimmt, konnte auch die Frage nach Krankschreibungen durch die Akne inversa liefern. 80,5% der Patienten waren im Verlauf ihrer Erkrankung durchschnittlich 4,1 Monate krankgeschrieben und konnten somit ihren beruflichen Verpflichtungen nicht nachgehen. Der Einfluss der Erkrankung auf die Patienten und der damit verbundene Leidensdruck wurde weiter mithilfe des DLQI untersucht.
o Gesamtscore vor der Operation: 11,7
o Im Vergleich mit der atopischen Dermatitis (DLQI 5,5), der Psoriasis (DLQI 7,0) oder anderen Formen der Akne (DLQI 7,5) beeinträchtigt die Akne inversa die Lebensqualität der Patienten stärker
o Das Alter der Patienten hat Einfluss auf den DLQI
o für 20 bis 30 Jährige und über 60 Jährige ergeben sich durchschnittlich die höchsten DLQI (15,4 und 14 Punkte), d.h. eine besonders starke Beeinträchtigung der Lebensqualität
Der DLQI konnte durch die Operation um 4,7 Punkte gesenkt werden. Die Lebensqualität hat sich infolge der therapeutischen Maßnahme an unserer
Klinik signifikant (p=0,000007651) verbessert. Hierdurch konnte die Effektivität der operativen Behandlung und der Nutzen für die Patienten nochmals bestätigt werden. Weiterhin untersuchten wir die subjektive Gesundheit mithilfe des SF- 12.
o Körperliche Summenskala: 45,8
o Psychische Summenskala: 46,9
o Akne inversa Patienten sind körperlich stärker eingeschränkt als Patienten mit Essstörungen, Migräne oder Asthma
o Akne inversa Patienten sind in ihrem psychischen Wohlbefinden stärker eingeschränkt als Patienten mit Herzerkrankungen, Osteoporose, Gelenk- und Gefäßerkrankungen, Diabetes mellitus, pulmonale Erkrankungen und Krebs
Unsere Studie konnte zeigen, dass die operative Therapie eine effektive Behandlungsmethode mit einer hohen Patientenzufriedenheit ist. Zukünftig ergeben sich damit neue Ansätze für den Umgang mit der Erkrankung. Es ist wichtig, Patienten mit Akne inversa frühzeitig zu erkennen, um ihnen einen langen Leidensweg zu ersparen. Weiterhin sollten die Patienten frühzeitig von ambulanten Dermatologen und Allgemeinmedizinern zur stationären Behandlung an ein geeignetes Krankenhaus überwiesen werden. Nach operativer Entfernung der betroffenen Hautareale kann eine anschließende Spalthauttransplantation vor allem bei großflächigen Wunden eine zügige Heilungsdauer und Patientenzufriedenheit gewährleisten. Im Hinblick auf die Risikofaktoren der Akne inversa ist eine umfassende Aufklärung und Beratung notwendig. Die Patienten sollten von den behandelnden Ärzten in ihrer Lebensstiländerung unterstützt werden. Hierbei scheinen vor allem die Gewichtsreduktion und der Rauchverzicht bedeutsam zu sein.
3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Coenzym A-Reduktase Inhibitoren (Statine) bewirken hauptsächlich die Beeinflussung des Lipidstoffwechsels. Sie besitzen aber auch lipidunabhängige (pleiotrope) Effekte, wie z.B. die Verbesserung der Endothelfunktion. Aufgrund ihrer molekularen Struktur kann man zwischen hydrophilen (z.B. Pravastatin) und lipophilen (z.B. Atorvastatin) Statinen unterscheiden. Ziel dieser Arbeit war zu untersuchen, ob eine unterschiedliche Lipophilie die pleiotropen Effekte von Statinen beeinflussen kann. Hierzu wurden Statine mit unterschiedlicher Lipophilie hinsichtlich der endothelialen Proliferation und flussinduzierten Migration charakterisiert sowie deren unterschiedliches Verhalten mit möglichen Signaltransduktionswegen assoziiert.
Über Bioimpedanzmessungen (xCelligence) und BrdU-Assays wurde die Proliferation von HUVEC unter Statinen oder in Kombination mit Mevalonat über 48 h untersucht. Zur Quantifizierung der flussinduzierten Migration wurden mit einem Flusskammersystem Live Cell Imaging Versuche über 15 h durchgeführt. In den Versuchen wurden Atorvastatin (ATOR) und Pravastatin (PRA) in den Konzentrationen 0,1 und 1 µM verwendet. Nach Beendigung der Versuche wurden über RT-qPCR und Microarray (Migrationsversuche) Genexpressionsanalysen durchgeführt.
ATOR und PRA hatten keinen negativen Einfluss auf die Vitalität der EC. ATOR zeigte einen positiven Effekt auf die endotheliale Proliferation und führte zu einer Verbesserung der Endothelfunktion unter statischen Bedingungen. Beide Statine zeigten unter Scherstress eine gerichtetere Migration. Allerdings erhöhte nur ATOR die Migration unter pathologischem Scherstress. Weiterhin wurden auch auf Transkriptionsebene Unterschiede festgestellt. Über den Microarray konnte mit XBP1 möglicherweise ein neuer Regulator der pleiotropen Statineffekte identifiziert werden.
Zur Vermeidung von In-Stent-Restenosen nach Perkutaner Koronarangioplastie mit Stent-Implantation ist eine optimale Reendothealisierung von großer Bedeutung für die weitere Prognose des Patienten. Basierend auf den Daten dieser Arbeit scheinen lipophile Statine, wie ATOR, insgesamt besser geeignet zu sein, da sie Proliferation, Migration und Endothelzellfunktion positiv beeinflussen. Diese Erkenntnis könnte u.a. für die zukünftige Entwicklung von Statin-freisetzenden Stents von hoher Bedeutung sein.
Objectives: We aimed to update the 2010 evidence- and consensus-based national clinical guideline on the diagnosis and management of uncomplicated urinary tract infections (UTIs) in adult patients. Materials and Methods: An interdisciplinary group consisting of 17 representatives of 12 medical societies and a patient representative was formed. Systematic literature searches were conducted in MEDLINE, EMBASE, and the Cochrane Library to identify literature published in 2010–2015. Results: We provide 75 recommendations and 68 statements in the updated evidence- and consensus-based national clinical guideline. The diagnostics part covers practical recommendations on cystitis and pyelonephritis for each defined patient group. Clinical examinations, as well as laboratory testing and microbiological pathogen assessment, are addressed. Conclusion: In accordance with the global antibiotic stewardship initiative and considering new insights in scientific research, we updated our German clinical UTI guideline to promote a responsible antibiotic use and to give clear hands-on recommendations for the diagnosis and management of UTIs in adults in Germany for healthcare providers and patients.
Significance of Hyperbaric Oxygenation in the Treatment of Fournier’s Gangrene: A Comparative Study
(2018)
Introduction: Hyperbaric oxygenation (HBO), in addition to anti-infective and surgical therapy, seems to be a key treatment point for Fournier’s gangrene. The aim of this study was to investigate the influence of HBO therapy on the outcome and prognosis of Fournier’s gangrene. Patients and Methods: In the present multicenter, retrospective observational study, we evaluated the data of approximately 62 patients diagnosed with Fournier’s gangrene between 2007 and 2017. For comparison, 2 groups were distinguished: patients without HBO therapy (group A, n = 45) and patients with HBO therapy (group B, n = 17). The analysis included sex, age, comorbidities, clinical symptoms, laboratory and microbiological data, debridement frequency, wound dressing, antibiotic use, outcome and prognosis. The statistical analysis was performed with GraphPad Prism 7® (GraphPad Software, Inc., La Jolla, USA). Results: Demographic data showed no significant differences. The laboratory parameters C-reactive protein and urea were significantly higher in group B (group B: 301.7 vs. 140.6 mg/dL; group A: 124.8 vs. 54.7 mg/dL). Sepsis criteria were fulfilled in 77.8 and 100% of the patients in groups A and B respectively. Treatment in the intensive care unit (ICU) was therefore indicated in 69% of the patients in group A and 100% of the patients in group B. The mean ICU stay was 9 and 32 days for patients in groups A and B respectively. The wound debridement frequency and hospitalization stay were significantly greater in group B (13 vs. 5 debridement and 40 vs. 22 days). Initial antibiosis was test validated in 80% of the patients in group A and 76.5% of the patients in group B. Mortality was 0% in group B and 4.4% in the group A. Conclusion: The positive influence of HBO on the treatment of Fournier’s gangrene can be estimated only from the available data. Despite poorer baseline findings with comparable risk factors, mortality was 0% in the HBO group. The analysis of a larger patient cohort is desirable to increase the significance of the results.
Background: We aimed to update the 2010 evidence- and consensus-based national clinical guideline on the diagnosis and management of uncomplicated urinary tract infections (UTIs) in adult patients. Results are published in 2 parts. Part 1 covers methods, the definition of patient groups, and diagnostics. This second publication focuses on treatment of acute episodes of cystitis and pyelonephritis as well as on prophylaxis of recurrent UTIs. Materials and Methods: An interdisciplinary group consisting of 17 representatives of 12 medical societies and a patient representative was formed. Systematic literature searches were conducted in MEDLINE, EMBASE, and the Cochrane Library to identify literature published in 2010–2015. Results: For the treatment of acute uncomplicated cystitis (AUC), fosfomycin-trometamol, nitrofurantoin, nitroxoline, pivmecillinam, and trimethoprim (depending on the local rate of resistance) are all equally recommended. Cotrimoxazole, fluoroquinolones, and cephalosporins are not recommended as antibiotics of first choice, for concern of an unfavorable impact on the microbiome. Mild to moderate uncomplicated pyelonephritis should be treated with oral cefpodoxime, ceftibuten, ciprofloxacin, or levofloxacin. For AUC with mild to moderate symptoms, instead of antibiotics symptomatic treatment alone may be considered depending on patient preference after discussing adverse events and outcomes. Primarily non-antibiotic options are recommended for prophylaxis of recurrent urinary tract infection. Conclusion: In accordance with the global antibiotic stewardship initiative and considering new insights in scientific research, we updated our German clinical UTI guideline to promote a responsible antibiotic use and to give clear hands-on recommendations for the diagnosis and management of UTIs in adults in Germany for healthcare providers and patients.
Significance of Hyperbaric Oxygenation in the Treatment of Fournier’s Gangrene: A Comparative Study
(2018)
Introduction: Hyperbaric oxygenation (HBO), in addition to anti-infective and surgical therapy, seems to be a key treatment point for Fournier’s gangrene. The aim of this study was to investigate the influence of HBO therapy on the outcome and prognosis of Fournier’s gangrene. Patients and Methods: In the present multicenter, retrospective observational study, we evaluated the data of approximately 62 patients diagnosed with Fournier’s gangrene between 2007 and 2017. For comparison, 2 groups were distinguished: patients without HBO therapy (group A, n = 45) and patients with HBO therapy (group B, n = 17). The analysis included sex, age, comorbidities, clinical symptoms, laboratory and microbiological data, debridement frequency, wound dressing, antibiotic use, outcome and prognosis. The statistical analysis was performed with GraphPad Prism 7® (GraphPad Software, Inc., La Jolla, USA). Results: Demographic data showed no significant differences. The laboratory parameters C-reactive protein and urea were significantly higher in group B (group B: 301.7 vs. 140.6 mg/dL; group A: 124.8 vs. 54.7 mg/dL). Sepsis criteria were fulfilled in 77.8 and 100% of the patients in groups A and B respectively. Treatment in the intensive care unit (ICU) was therefore indicated in 69% of the patients in group A and 100% of the patients in group B. The mean ICU stay was 9 and 32 days for patients in groups A and B respectively. The wound debridement frequency and hospitalization stay were significantly greater in group B (13 vs. 5 debridement and 40 vs. 22 days). Initial antibiosis was test validated in 80% of the patients in group A and 76.5% of the patients in group B. Mortality was 0% in group B and 4.4% in the group A. Conclusion: The positive influence of HBO on the treatment of Fournier’s gangrene can be estimated only from the available data. Despite poorer baseline findings with comparable risk factors, mortality was 0% in the HBO group. The analysis of a larger patient cohort is desirable to increase the significance of the results.
Rabies virus (RABV) is an ancient, highly neurotropic rhabdovirus that causes lethal encephalitis. Most RABV pathogenesis determinants have been identified with laboratory-adapted or attenuated RABVs, but details of natural RABV pathogenesis and attenuation mechanisms are still poorly understood. To provide a deeper insight in the cellular mechanism of pathogenies of field RABV, this work was performed to assess virus strain specific differences in intra-neuronal virus transport, to identify cell culture adaptive mutations in recombinant field viruses and to explore shRNA-expressing RABVs as research tools for targeted host manipulation in infected cells.
Comparison of chimeric RABVs with glycoprotein (G) ecto-domains of different lyssaviruses, together with field RABVs from dog and fox in dorsal root ganglion (DRG) neurons revealed no detectable differences in the axonal accumulation of the viruses. This indicates that previously described G-dependent transport of newly formed RABV in axons can occur both in laboratory-adapted and field RABV. Moreover, partial overlap of nucleoprotein (N) and G protein particles in field virus infected DRG axons supported the hypothesis of the “separate model” for anterograde RABV transport.
Serial passages of recombinant dog and fox field clones in different cell lines led to the identification of general (D266N) and cell line specific (K444N) adaptive mutations in the G ecto-domain of both viruses. In BHK cells, synergistic effects of D226N, K444N and A417T on field dog virus G protein surface localization led to the loss of endoplasmic reticulum (ER) retention of G and increased virus titers in the supernatant, indicating that limited virus release by ER retention is a major bottleneck in cell culture adaptation. In addition, selection of mutations within the C-terminus of the RABV phosphoprotein (P) (R293H and R293C in fox and dog viruses, respectively) led to the hypothesis of altered binding affinities to nucleoprotein and RNP complexes. Identification of the above mentioned amino acid substitutions together with alterations in a suboptimal transcription stop signal in the P/M gene border indicated that adaptation to cell culture replication occurs on both levels, RNA transcription/replication and virus release.
To evaluate the possibility of an expression of a functional microRNA-adapted short-hairpin RNAs (miR-shRNA) expressing RABV, recombinant RABVs encoding miR-shRNAs against cellular Dynein Light Chain 1 (DYNLL1) and Acidic Nuclear Phosphoprotein 32 family member B (ANP32B) were generated. In spite of cytoplasmic transcription of the respective mRNAs, downregulation of DYNLL1 and ANP32B mRNA and respective protein levels in infected cells revealed correct processing to functional shRNAs. Specific downregulation of the cellular genes at 2, 3 and 4 days post infection further demonstrated feasibility of the approach in standard cell lines. However, it remained open whether miR-shRNA expressing RABV can be used to study neuro-infection in vivo. Since first attempts in primary rat neuron cultures failed, it has to be clarified in further experiments whether this strategy can be used in mature, non-dividing neurons or whether breakdown of the nucleus in the course of cell division is a requirement for the processing of cytoplasmically expressed miR-RNA by nuclear RNases.
By providing novel insights in axonal RABV transport and cell culture adaptive mutations this work extends the current understanding of RABV pathogenesis in natural and non-natural cell environments. Moreover, it provides a basis for further pathogenicity studies in which the impact of cell culture adaptation through increased virus release on RABV virulence can be investigated. With successful expression of functional miR-shRNAs from RABV vectors, this work also provides a tool for RABV gene targeting in infected cell lines and thus may contribute to the further investigation of RABV-host-cell-interactions.
Climate Change-Induced Shift of Tree Growth Sensitivity at a Central Himalayan Treeline Ecotone
(2018)
Introduction
We retrospectively evaluated the efficacy and toxicity of gross tumor volume (GTV) mean dose optimized stereotactic body radiation therapy (SBRT) for primary and secondary lung tumors with and without robotic real-time motion compensation.
Materials and methods
Between 2011 and 2017, 208 patients were treated with SBRT for 111 primary lung tumors and 163 lung metastases with a median GTV of 8.2 cc (0.3–174.0 cc). Monte Carlo dose optimization was performed prioritizing GTV mean dose at the potential cost of planning target volume (PTV) coverage reduction while adhering to safe normal tissue constraints. The median GTV mean biological effective dose (BED)10 was 162.0 Gy10 (34.2–253.6 Gy10) and the prescribed PTV BED10 ranged 23.6–151.2 Gy10 (median, 100.8 Gy10). Motion compensation was realized through direct tracking (44.9%), fiducial tracking (4.4%), and internal target volume (ITV) concepts with small (≤5 mm, 33.2%) or large (>5 mm, 17.5%) motion. The local control (LC), progression-free survival (PFS), overall survival (OS), and toxicity were analyzed.
Results
Median follow-up was 14.5 months (1–72 months). The 2-year actuarial LC, PFS, and OS rates were 93.1, 43.2, and 62.4%, and the median PFS and OS were 18.0 and 39.8 months, respectively. In univariate analysis, prior local irradiation (hazard ratio (HR) 0.18, confidence interval (CI) 0.05–0.63, p = 0.01), GTV/PTV (HR 1.01–1.02, CI 1.01–1.04, p < 0.02), and PTV prescription, mean GTV, and maximum plan BED10 (HR 0.97–0.99, CI 0.96–0.99, p < 0.01) were predictive for LC while the tracking method was not (p = 0.97). For PFS and OS, multivariate analysis showed Karnofsky Index (p < 0.01) and tumor stage (p ≤ 0.02) to be significant factors for outcome prediction. Late radiation pneumonitis or chronic rip fractures grade 1–2 were observed in 5.3% of the patients. Grade ≥3 side effects did not occur.
Conclusion
Robotic SBRT is a safe and effective treatment for lung tumors. Reducing the PTV prescription and keeping high GTV mean doses allowed the reduction of toxicity while maintaining high local tumor control. The use of real-time motion compensation is strongly advised, however, well-performed ITV motion compensation may be used alternatively when direct tracking is not feasible.
Background
The role of platelets for mediating closure of the ductus arteriosus in human preterm infants is controversial. Especially, the effect of low platelet counts on pharmacological treatment failure is still unclear.
Methods
In this retrospective study of 471 preterm infants [<1,500 g birth weight (BW)], who were treated for a patent ductus arteriosus (PDA) with indomethacin or ibuprofen, we investigated whether platelet counts before or during pharmacological treatment had an impact on the successful closure of a hemodynamically significant PDA. The effects of other factors, such as sepsis, preeclampsia, gestational age, BW, and gender, were also evaluated.
Results
Platelet counts before initiation of pharmacological PDA treatment did not differ between infants with later treatment success or failure. However, we found significant associations between low platelet counts during pharmacological PDA therapy and treatment failure (p < 0.05). Receiver operating characteristic (ROC) curve analysis showed that platelet counts after the first, and before and after the second cyclooxygenase inhibitor (COXI) cycle were significantly associated with treatment failure (area under the curve of >0.6). However, ROC curve analysis did not reveal a specific platelet cutoff-value that could predict PDA treatment failure. Multivariate logistic regression analysis showed that lower platelet counts, a lower BW, and preeclampsia were independently associated with COXI treatment failure.
Conclusion
We provide further evidence for an association between low platelet counts during pharmacological therapy for symptomatic PDA and treatment failure, while platelet counts before initiation of therapy did not affect treatment outcome.
Tuberculosis (TB) has tremendous public health relevance. It most frequently affects the lung and is characterized by the development of unique tissue lesions, termed granulomas. These lesions encompass various immune populations, with macrophages being most extensively investigated. Myeloid derived suppressor cells (MDSCs) have been recently identified in TB patients, both in the circulation and at the site of infection, however their interactions with Mycobacterium tuberculosis (Mtb) and their impact on granulomas remain undefined. We generated human monocytic MDSCs and observed that their suppressive capacities are retained upon Mtb infection. We employed an in vitro granuloma model, which mimics human TB lesions to some extent, with the aim of analyzing the roles of MDSCs within granulomas. MDSCs altered the structure of and affected bacterial containment within granuloma-like structures. These effects were partly controlled through highly abundant secreted IL-10. Compared to macrophages, MDSCs activated primarily the NF-κB and MAPK pathways and the latter largely contributed to the release of IL-10 and replication of bacteria within in vitro generated granulomas. Moreover, MDSCs upregulated PD-L1 and suppressed proliferation of lymphocytes, albeit with negligible effects on Mtb replication. Further comprehensive characterization of MDSCs in TB will contribute to a better understanding of disease pathogenesis and facilitate the design of novel immune-based interventions for this deadly infection.
Medical education research has focused almost entirely on the education of future physicians. In comparison, findings on other health-related occupations, such as medical assistants, are scarce. With the current study, we wanted to examine the knowledge-is-power hypothesis in a real life educational setting and add to the sparse literature on medical assistants. Acquisition of vocational knowledge in vocational education and training (VET) was examined for medical assistant students (n = 448). Differences in domain-specific vocational knowledge were predicted by crystallized and fluid intelligence in the course of VET. A multiple matrix design with 3 year-specific booklets was used for the vocational knowledge tests of the medical assistants. The unique and joint contributions of the predictors were investigated with structural equation modeling. Crystallized intelligence emerged as the strongest predictor of vocational knowledge at every stage of VET, while fluid intelligence only showed weak effects. The present results support the knowledge-is-power hypothesis, even in a broad and more naturalistic setting. This emphasizes the relevance of general knowledge for occupations, such as medical assistants, which are more focused on learning hands-on skills than the acquisition of academic knowledge.
Do We Need to Rethink the Epidemiology and Healthcare Utilization of Parkinson's Disease in Germany?
(2018)
Epidemiological aspects of Parkinson's disease (PD), co-occurring diseases and medical healthcare utilization of PD patients are still largely elusive. Based on claims data of 3.7 million statutory insurance members in Germany in 2015 the prevalence and incidence of PD was determined. PD cases had at least one main hospital discharge diagnosis of PD, or one physician diagnosis confirmed by a subsequent or independent diagnosis or by PD medication in 2015. Prevalence of (co-)occurring diseases, mortality, and healthcare measures in PD cases and matched controls were compared. In 2015, 21,714 prevalent PD cases (standardized prevalence: 511.4/100,000 persons) and 3,541 incident PD cases (standardized incidence: 84.1/100,000 persons) were identified. Prevalence of several (co-)occurring diseases/complications, e.g., dementia (PD/controls: 39/13%), depression (45/22%), bladder dysfunction (46/22%), and diabetes (35/31%), as well as mortality (10.7/5.8%) differed between PD cases and controls. The annual healthcare utilization was increased in PD cases compared to controls, e.g., regarding mean ± SD physician contacts (15.2 ± 7.6/12.2 ± 7.3), hospitalizations (1.3 ± 1.8/0.7 ± 1.4), drug prescriptions (overall: 37.7 ± 24.2/21.7 ± 19.6; anti-PD medication: 7.4 ± 7.4/0.1 ± 0.7), assistive/therapeutic devices (47/30%), and therapeutic remedies (57/16%). The standardized prevalence and incidence of PD in Germany as well as mortality in PD may be substantially higher than reported previously. While frequently diagnosed with co-occurring diseases/complications, such as dementia, depression, bladder dysfunction and diabetes, the degree of healthcare utilization shows large variability between PD patients. These findings encourage a rethinking of the epidemiology and healthcare utilization in PD, at least in Germany. Longitudinal studies of insurance claims data should further investigate the individual and epidemiological progression and healthcare demands in PD.
Planning Modes for Major Transportation Infrastructure Projects (MTIPs): Comparing China and Germany
(2018)
Objective: To evaluate the efficacy and tolerability of brivaracetam (BRV) in a severely drug refractory cohort of patients with epileptic encephalopathies (EE).
Method: A multicenter, retrospective cohort study recruiting all patients treated with EE who began treatment with BRV in an enrolling epilepsy center between 2016 and 2017.
Results: Forty-four patients (27 male [61%], mean age 29 years, range 6 to 62) were treated with BRV. The retention rate was 65% at 3 months, 52% at 6 months and 41% at 12 months. A mean retention time of 5 months resulted in a cumulative exposure to BRV of 310 months. Three patients were seizure free during the baseline. At 3 months, 20 (45%, 20/44 as per intention-to-treat analysis considering all patients that started BRV including three who were seizure free during baseline) were either seizure free (n = 4; 9%, three of them already seizure-free at baseline) or reported at least 25% (n = 4; 9%) or 50% (n = 12; 27%) reduction in seizures. An increase in seizure frequency was reported in two (5%) patients, while there was no change in the seizure frequency of the other patients. A 50% long-term responder rate was apparent in 19 patients (43%), with two (5%) free from seizures for more than six months and in nine patients (20%, with one [2 %] free from seizures) for more than 12 months. Treatment-emergent adverse events were predominantly of psychobehavioural nature and were observed in 16%.
Significance: In this retrospective analysis the rate of patients with a 50% seizure reduction under BRV proofed to be similar to those seen in regulatory trials for focal epilepsies. BRV appears to be safe and relatively well tolerated in EE and might be considered in patients with psychobehavioral adverse events while on levetiracetam.
Together with endothelial cells and the glomerular basement membrane, podocytes form the size-specific filtration barrier of the glomerulus with their interdigitating foot processes. Since glomerulopathies are associated with so-called foot process effacement—a severe change of well-formed foot processes into flat and broadened processes—visualization of the three-dimensional podocyte morphology is a crucial part for diagnosis of nephrotic diseases. However, interdigitating podocyte foot processes are too narrow to be resolved by classic light microscopy due to Ernst Abbe's law making electron microscopy necessary. Although three dimensional electron microscopy approaches like serial block face and focused ion beam scanning electron microscopy and electron tomography allow volumetric reconstruction of podocytes, these techniques are very time-consuming and too specialized for routine use or screening purposes. During the last few years, different super-resolution microscopic techniques were developed to overcome the optical resolution limit enabling new insights into podocyte morphology. Super-resolution microscopy approaches like three dimensional structured illumination microscopy (3D-SIM), stimulated emission depletion microscopy (STED) and localization microscopy [stochastic optical reconstruction microscopy (STORM), photoactivated localization microscopy (PALM)] reach resolutions down to 80–20 nm and can be used to image and further quantify podocyte foot process morphology. Furthermore, in vivo imaging of podocytes is essential to study the behavior of these cells in situ. Therefore, multiphoton laser microscopy was a breakthrough for in vivo studies of podocytes in transgenic animal models like rodents and zebrafish larvae because it allows imaging structures up to several hundred micrometer in depth within the tissue. Additionally, along with multiphoton microscopy, lightsheet microscopy is currently used to visualize larger tissue volumes and therefore image complete glomeruli in their native tissue context. Alongside plain visualization of cellular structures, atomic force microscopy has been used to study the change of mechanical properties of podocytes in diseased states which has been shown to be a culprit in podocyte maintenance. This review discusses recent advances in the field of microscopic imaging and demonstrates their currently used and other possible applications for podocyte research.
Neurosteroids, comprising pregnane, androstane, and sulfated steroids can alter neuronal excitability through interaction with ligand-gated ion channels and other receptors and have therefore a therapeutic potential in several brain disorders. They can be formed in brain cells or are synthesized by an endocrine gland and reach the brain by penetrating the blood–brain barrier (BBB). Especially sulfated steroids such as pregnenolone sulfate (PregS) and dehydroepiandrosterone sulfate (DHEAS) depend on transporter proteins to cross membranes. In this review, we discuss the involvement of ATP-binding cassette (ABC)- and solute carrier (SLC)-type membrane proteins in the transport of these compounds at the BBB and in the choroid plexus (CP), but also in the secretion from neurons and glial cells. Among the ABC transporters, especially BCRP (ABCG2) and several MRP/ABCC subfamily members (MRP1, MRP4, MRP8) are expressed in the brain and known to efflux conjugated steroids. Furthermore, several SLC transporters have been shown to mediate cellular uptake of steroid sulfates. These include members of the OATP/SLCO subfamily, namely OATP1A2 and OATP2B1, as well as OAT3 (SLC22A3), which have been reported to be expressed at the BBB, in the CP and in part in neurons. Furthermore, a role of the organic solute transporter OSTα-OSTβ (SLC51A/B) in brain DHEAS/PregS homeostasis has been proposed. This transporter was reported to be localized especially in steroidogenic cells of the cerebellum and hippocampus. To date, the impact of transporters on neurosteroid homeostasis is still poorly understood. Further insights are desirable also with regard to the therapeutic potential of these compounds.
The present study seeks to determine potential associations between viral infections and neuropsychiatric diseases. To address this issue, we investigated the peptide commonalities between viruses that have been related to psychiatric and neurological disorders—such as rubella, human immunodeficiency virus, and herpesviruses—and human distal-less homeobox (DLX) proteins expressed in developing brain—namely, DLX1, DLX2, DLX5, and DLX6. Peptide matching analyses revealed a high degree of pentapeptide sharing. From an immunological perspective, this overlap is relevant because pentapeptides are endowed with immunogenicity and antigenicity—that is, they are immune determinants. Moreover, infection-induced immune cross-reactions might have functional, spatial, and temporal implications related to the functions and expression patterns of DLX1 and DLX5 in the fetal and adult human brain. In sum, our data support the hypothesis that viral infections may be linked to neuropsychiatric diseases through autoimmune cross-reactions caused by molecular mimicry between viral proteins and brain-specific DLX self-antigens.
In classical models of tumorigenesis, the accumulation of tumor promoting chromosomal aberrations is described as a gradual process. Next-generation sequencing-based methods have recently revealed complex patterns of chromosomal aberrations, which are beyond explanation by these classical models of karyotypic evolution of tumor genomes. Thus, the term chromothripsis has been introduced to describe a phenomenon, where temporarily and spatially confined genomic instability results in dramatic chromosomal rearrangements limited to segments of one or a few chromosomes. Simultaneously arising and misrepaired DNA double-strand breaks are also the cause of another phenomenon called chromoplexy, which is characterized by the presence of chained translocations and interlinking deletion bridges involving several chromosomes. In this study, we demonstrate the genome-wide identification of chromosomal translocations based on the analysis of translocation-associated changes in spatial proximities of chromosome territories on the example of the cutaneous T-cell lymphoma cell line Se-Ax. We have used alterations of intra- and interchromosomal interaction probabilities as detected by genome-wide chromosome conformation capture (Hi-C) to infer the presence of translocations and to fine-map their breakpoints. The outcome of this analysis was subsequently compared to datasets on DNA copy number alterations and gene expression. The presence of chained translocations within the Se-Ax genome, partly connected by intervening deletion bridges, indicates a role of chromoplexy in the etiology of this cutaneous T-cell lymphoma. Notably, translocation breakpoints were significantly overrepresented in genes, which highlight gene-associated biological processes like transcription or other gene characteristics as a possible cause of the observed complex rearrangements. Given the relevance of chromosomal aberrations for basic and translational research, genome-wide high-resolution analysis of structural chromosomal aberrations will gain increasing importance.
Two decades of research indicate that visual processing is typically enhanced for items that are in the space near the hands (near-hand space). Enhanced attention and cognitive control have been thought to be responsible for the observed effects, amongst others. As accumulating experimental evidence and recent theories of dual-tasking suggest an involvement of cognitive control and attentional processes during dual tasking, dual-task performance may be modulated in the near-hand space. Therefore, we performed a series of three experiments that aimed to test if the near-hand space affects the shift between task-component processing in two visual-manual tasks. We applied a Psychological Refractory Period Paradigm (PRP) with varying stimulus-onset asynchrony (SOA) and manipulated stimulus-hand proximity by placing hands either on the side of a computer screen (near-hand condition) or on the lap (far-hand condition). In Experiment 1, Task 1 was a number categorization task (odd vs. even) and Task 2 was a letter categorization task (vowel vs. consonant). Stimulus presentation was spatially segregated with Stimulus 1 presented on the right side of the screen, appearing first and then Stimulus 2, presented on the left side of the screen, appearing second. In Experiment 2, we replaced Task 2 with a color categorization task (orange vs. blue). In Experiment 3, Stimulus 1 and Stimulus 2 were centrally presented as a single bivalent stimulus. The classic PRP effect was shown in all three experiments, with Task 2 performance declining at short SOA while Task 1 performance being relatively unaffected by task-overlap. In none of the three experiments did stimulus-hand proximity affect the size of the PRP effect. Our results indicate that the switching operation between two tasks in the PRP paradigm is neither optimized nor disturbed by being processed in near-hand space.
Three-year-olds and 4-year-olds have severe difficulties solving standard mental rotation tasks. Only 5-year-olds solve such tasks above chance reliably. In contrast studies relying on simplified mental rotation tasks indicate that infants discriminate between an object and its mirror image. Furthermore in another simplified mental rotation task with 3-year-olds, a linear relation between angular disparity and reaction time typical for mental rotation was revealed. Therefore it was assumed that 3-year-olds’ capabilities are underestimated. In the current study, 3-year-olds were trained in two isolated sessions to solve standard mental rotation tasks and were tested in a third session. Three-year-olds solved this test above chance as a group – a substantial number of them doing so on an individual level. However, a linear relation between angular disparity and reaction time, that would indicate an analog mental transformation, was not discernable. Nevertheless, these findings are in accordance with a continuous line describing mental rotation in infants and older children. And, these also indicate that children’s mental rotation capabilities might be underestimated.
Production-Integrated Compensation in Environmental Offsets—A Review of a German Offset Practice
(2018)
Biocidal Agents Used for Disinfection Can Enhance Antibiotic Resistance in Gram-Negative Species
(2018)
Submerged macrophytes play a key role in north temperate shallow lakes by stabilizing clear-water conditions. Eutrophication has resulted in macrophyte loss and shifts to turbid conditions in many lakes. Considerable efforts have been devoted to shallow lake restoration in many countries, but long-term success depends on a stable recovery of submerged macrophytes. However, recovery patterns vary widely and remain to be fully understood. We hypothesize that reduced external nutrient loading leads to an intermediate recovery state with clear spring and turbid summer conditions similar to the pattern described for eutrophication. In contrast, lake internal restoration measures can result in transient clear-water conditions both in spring and summer and reversals to turbid conditions. Furthermore, we hypothesize that these contrasting restoration measures result in different macrophyte species composition, with added implications for seasonal dynamics due to differences in plant traits. To test these hypotheses, we analyzed data on water quality and submerged macrophytes from 49 north temperate shallow lakes that were in a turbid state and subjected to restoration measures. To study the dynamics of macrophytes during nutrient load reduction, we adapted the ecosystem model PCLake. Our survey and model simulations revealed the existence of an intermediate recovery state upon reduced external nutrient loading, characterized by spring clear-water phases and turbid summers, whereas internal lake restoration measures often resulted in clear-water conditions in spring and summer with returns to turbid conditions after some years. External and internal lake restoration measures resulted in different macrophyte communities. The intermediate recovery state following reduced nutrient loading is characterized by a few macrophyte species (mainly pondweeds) that can resist wave action allowing survival in shallow areas, germinate early in spring, have energy-rich vegetative propagules facilitating rapid initial growth and that can complete their life cycle by early summer. Later in the growing season these plants are, according to our simulations, outcompeted by periphyton, leading to late-summer phytoplankton blooms. Internal lake restoration measures often coincide with a rapid but transient colonization by hornworts, waterweeds or charophytes. Stable clear-water conditions and a diverse macrophyte flora only occurred decades after external nutrient load reduction or when measures were combined.
Mendelian randomization (MR) is a framework for assessing causal inference using cross-sectional data in combination with genetic information. This paper summarizes statistical methods commonly applied and strait forward to use for conducting MR analyses including those taking advantage of the rich dataset of SNP-trait associations that were revealed in the last decade through large-scale genome-wide association studies. Using these data, powerful MR studies are possible. However, the causal estimate may be biased in case the assumptions of MR are violated. The source and the type of this bias are described while providing a summary of the mathematical formulas that should help estimating the magnitude and direction of the potential bias depending on the specific research setting. Finally, methods for relaxing the assumptions and for conducting sensitivity analyses are discussed. Future researches in the field of MR include the assessment of non-linear causal effects, and automatic detection of invalid instruments.
The social context plays a decisive role in the formation of the academic self-concept (ASC) and has been widely studied as the big-fish-little-pond-effect (BFLPE). This effect describes that comparable talented students in high-achieving school settings have a lower ASC compared to equally talented students attending low-achieving settings. Past research has focused on students’ domain-specific ASC, while little is known about the relation of achievement-related classroom compositions and the various facets of ASC. Additionally, BFLPE-research has been critiqued to build its theoretical frame on social comparison theory, without providing sufficient empirical support. To address this gap, we analyzed how the single student’s social, criterial, absolute, and individual ASC relate to class-level achievement of 8th graders. Applying Multilevel Structural Equation Modeling (MLSEM) we found that all facets of ASC were significantly related to average-class achievement, while student’s social ASC revealed the strongest associated. The results reveal explicitly that average-class achievement is strongly related to social comparison processes.
We aimed to evaluate the outcome of different treatment modalities for extremity venous thrombosis (VT) in neonates and infants, highlighting the current debate on their best tool of management. This retrospective study took place over a 9-year period from January 2009 to December 2017. All treated patients were referred to the vascular and pediatric surgery departments from the neonatal intensive care unit. All patients underwent a thorough history-taking as well as general clinical and local examination of the affected limb. Patients were divided into 2 groups: group I included those who underwent a conservative treated with the sole administration of unfractionated heparin (UFH), whereas group II included those who were treated with UFH plus warfarin. Sixty-three patients were included in this study. They were 36 males and 27 females. Their age ranged from 3 to 302 days. Forty-one (65%) patients had VT in the upper limb, whereas the remaining 22 (35%) had lower extremity VT. The success rate of the nonsurgical treatment was accomplished in 81% of patients. The remaining 19% underwent limb severing, due to established gangrene. The Kaplan-Meier survival method revealed a highly significant increase in both mean and median survival times in those groups treated with heparin and warfarin compared to heparin-only group (P < .001). Nonoperative treatment with anticoagulation or observation (ie, wait-and-see policy) alone may be an easily applicable, effective, and a safe modality for management of VT in neonates and infants, especially in developing countries with poor or highly challenged resource settings.
Der Beitrag behandelt eine Problematik aus dem Bereich der
mittelbaren Täterschaft gem. § 25 I Alt. 2 StGB, die spätestens seit der berühmten Entscheidung des Bundesgerichtshofs im Mauerschützenfall (BGHSt 40, 218) zu den umstrittensten Fragen der deutschen Beteiligungsdogmatik zählt:
die Rechtsfigur der Organisationsherrschaft und ihre prinzipielle Übertragbarkeit auf Wirtschaftsunternehmen. Anliegen des Beitrags ist es, die Entwicklung der Organisationsherrschaft nachzuzeichnen, das kaum mehr überschaubaren
Meinungsspektrum zur Thematik in seinen wesentlichen
Leitlinien zusammenzufassen und so das nötige examensrelevante Wissen für das universitäre Schwerpunktstudium
zu vermitteln.
Mendelian randomization (MR) is a framework for assessing causal inference using cross-sectional data in combination with genetic information. This paper summarizes statistical methods commonly applied and strait forward to use for conducting MR analyses including those taking advantage of the rich dataset of SNP-trait associations that were revealed in the last decade through large-scale genome-wide association studies. Using these data, powerful MR studies are possible. However, the causal estimate may be biased in case the assumptions of MR are violated. The source and the type of this bias are described while providing a summary of the mathematical formulas that should help estimating the magnitude and direction of the potential bias depending on the specific research setting. Finally, methods for relaxing the assumptions and for conducting sensitivity analyses are discussed. Future researches in the field of MR include the assessment of non-linear causal effects, and automatic detection of invalid instruments.
Species of the genus Wolffia are traditionally used as human food in some of the Asian countries. Therefore, all 11 species of this genus, identified by molecular barcoding, were investigated for ingredients relevant to human nutrition. The total protein content varied between 20 and 30% of the freeze-dry weight, the starch content between 10 and 20%, the fat content between 1 and 5%, and the fiber content was ~25%. The essential amino acid content was higher or close to the requirements of preschool-aged children according to standards of the World Health Organization. The fat content was low, but the fraction of polyunsaturated fatty acids was above 60% of total fat and the content of n-3 polyunsaturated fatty acids was higher than that of n-6 polyunsaturated fatty acids in most species. The content of macro- and microelements (minerals) not only depended on the cultivation conditions but also on the genetic background of the species. This holds true also for the content of tocopherols, several carotenoids and phytosterols in different species and even intraspecific, clonal differences were detected in Wolffia globosa and Wolffia arrhiza. Thus, the selection of suitable clones for further applications is important. Due to the very fast growth and the highest yield in most of the nutrients, Wolffia microscopica has a high potential for practical applications in human nutrition.
For the last two decades, heparins have been widely used as anticoagulants. Besides
numerous advantages, up to 5% patients with heparin administration suffer from a major adverse
drug effect known as heparin-induced thrombocytopenia (HIT). This typical HIT can result in deep
vein thrombosis, pulmonary embolism, occlusion of a limb artery, acute myocardial infarct, stroke, and
a systemic reaction or skin necrosis. The basis of HIT may lead to clinical insights. Recent studies using
single-molecule force spectroscopy (SMFS)-based atomic force microscopy revealed detailed binding
mechanisms of the interactions between platelet factor 4 (PF4) and heparins of different lengths in
typical HIT. Especially, SMFS results allowed identifying a new mechanism of the autoimmune HIT
caused by a subset of human-derived antibodies in patients without heparin exposure. The findings
proved that not only heparin but also a subset of antibodies induce thrombocytopenia. In this review,
the role of SMFS in unraveling a major adverse drug effect and insights into molecular mechanisms
inducing thrombocytopenia by both heparins and antibodies will be discussed.
Sphingosine-1-phosphate (S1P) regulates the migration of follicular B cells
(B2 cells) and directs the positioning of Marginal zone B cells (MZ B cells) within the spleen. The
function of S1P signalling in the third B cell lineage, B1 B cells, mainly present in the pleural and
peritoneal cavity, has not yet been determined. Methods: S1P receptor expression was analysed
in peritoneal B cells by real-time polymerase chain reaction (qPCR). The chemotactic response to
S1P was studied in vitro. The role of S1P signalling was further explored in a s1p4
−/− mouse
strain. Results: Peritoneal B cells expressed considerable amounts of the S1P receptors 1 and 4
(S1P1 and S1P4, respectively). S1P1 showed differential expression between the distinct peritoneal B
cell lineages. While B2 cells showed no chemotactic response to S1P, B1 B cells showed a migration
response to S1P. s1p4
−/− mice displayed significant alterations in the composition of peritoneal
B cell populations, as well as a significant reduction of mucosal immunoglobulin A (IgA) in the
gut. Discussion: S1P signalling influences peritoneal B1 B cell migration. S1P4 deficiency alters the
composition of peritoneal B cell populations and reduces secretory IgA levels. These findings suggest
that S1P signalling may be a target to modulate B cell function in inflammatory intestinal pathologies.
Abstract
Identifying materials with an efficient spin-to-charge conversion is crucial for future spintronic applications. In this respect, the spin Hall effect is a central mechanism as it allows for the interconversion of spin and charge currents. Spintronic material research aims at maximizing its efficiency, quantified by the spin Hall angle and the spin-current relaxation length . We develop an all-optical contact-free method with large sample throughput that allows us to extract and . Employing terahertz spectroscopy and an analytical model, magnetic metallic heterostructures involving Pt, W and Cu80Ir20 are characterized in terms of their optical and spintronic properties. The validity of our analytical model is confirmed by the good agreement with literature DC values. For the samples considered here, we find indications that the interface plays a minor role for the spin-current transmission. Our findings establish terahertz emission spectroscopy as a reliable tool complementing the spintronics workbench.
Quantitative reconstructions of past vegetation cover commonly require pollen productivity estimates (PPEs). PPEs are calibrated in extensive and rather cumbersome surface-sample studies, and are so far only available for selected regions. Moreover, it may be questioned whether present-day pollen-landcover relationships are valid for palaeo-situations. We here introduce the ROPES approach that simultaneously derives PPEs and mean plant abundances from single pollen records. ROPES requires pollen counts and pollen accumulation rates (PARs, grains cm−2 year−1). Pollen counts are used to reconstruct plant abundances following the REVEALS approach. The principle of ROPES is that changes in plant abundance are linearly represented in observed PAR values. For example, if the PAR of pine doubles, so should the REVEALS reconstructed abundance of pine. Consequently, if a REVEALS reconstruction is “correct” (i.e., “correct” PPEs are used) the ratio “PAR over REVEALS” is constant for each taxon along all samples of a record. With incorrect PPEs, the ratio will instead vary. ROPES starts from random (likely incorrect) PPEs, but then adjusts them using an optimization algorithm with the aim to minimize variation in the “PAR over REVEALS” ratio across the record. ROPES thus simultaneously calculates mean plant abundances and PPEs. We illustrate the approach with test applications on nine synthetic pollen records. The results show that good performance of ROPES requires data sets with high underlying variation, many samples and low noise in the PAR data. ROPES can deliver first landcover reconstructions in regions for which PPEs are not yet available. The PPEs provided by ROPES may then allow for further REVEALS-based reconstructions. Similarly, ROPES can provide insight in pollen productivity during distinct periods of the past such as the Lateglacial. We see a potential to study spatial and temporal variation in pollen productivity for example in relation to site parameters, climate and land use. It may even be possible to detect expansion of non-pollen producing areas in a landscape. Overall, ROPES will help produce more accurate landcover reconstructions and expand reconstructions into new study regions and non-analog situations of the past. ROPES is available within the R package DISQOVER.
Human cytomegalovirus (HCMV) latency is typically harmless but reactivation can be largely detrimental to immune compromised hosts. We modeled latency and reactivation using a traceable HCMV laboratory strain expressing the Gaussia luciferase reporter gene (HCMV/GLuc) in order to interrogate the viral modulatory effects on the human adaptive immunity. Humanized mice with long-term (more than 17 weeks) steady human T and B cell immune reconstitutions were infected with HCMV/GLuc and 7 weeks later were further treated with granulocyte-colony stimulating factor (G-CSF) to induce viral reactivations. Whole body bio-luminescence imaging analyses clearly differentiated mice with latent viral infections vs. reactivations. Foci of vigorous viral reactivations were detectable in liver, lymph nodes and salivary glands. The number of viral genome copies in various tissues increased upon reactivations and were detectable in sorted human CD14+, CD169+, and CD34+ cells. Compared with non-infected controls, mice after infections and reactivations showed higher thymopoiesis, systemic expansion of Th, CTL, Treg, and Tfh cells and functional antiviral T cell responses. Latent infections promoted vast development of memory CD4+ T cells while reactivations triggered a shift toward effector T cells expressing PD-1. Further, reactivations prompted a marked development of B cells, maturation of IgG+ plasma cells, and HCMV-specific antibody responses. Multivariate statistical methods were employed using T and B cell immune phenotypic profiles obtained with cells from several tissues of individual mice. The data was used to identify combinations of markers that could predict an HCMV infection vs. reactivation status. In spleen, but not in lymph nodes, higher frequencies of effector CD4+ T cells expressing PD-1 were among the factors most suited to distinguish HCMV reactivations from infections. These results suggest a shift from a T cell dominated immune response during latent infections toward an exhausted T cell phenotype and active humoral immune response upon reactivations. In sum, this novel in vivo humanized model combined with advanced analyses highlights a dynamic system clearly specifying the immunological spatial signatures of HCMV latency and reactivations. These signatures can be merged as predictive biomarker clusters that can be applied in the clinical translation of new therapies for the control of HCMV reactivation.
Growth corridors have been an instrument of
economic development for decades but have gained new
attention in regional economic development policies in recent years, e.g., in Sub-Saharan Africa or Southeast Asia.
They are seen by policy makers and private businesses as
catalysts of regional economic integration, pushing traditional businesses into increasingly complex international
value chains. However, the outcomes of such development
initiatives are still barely understood. Critics argue that development policies are based on simplified models that are
unable to sufficiently address the complexity of regional
development. Policies on value-chain development, for
example, can lead to conflicts, external dependencies,
land rush, and a polarization of wealth. Growth corridors
often go hand-in-hand with socio-economic transformations and land-use conflicts. This paper first discusses the
theoretically possible desired and undesired regional socio-economic effects of modern corridors. Second, we illustrate the potential and challenges to realize integrative
(or inclusive) development by contrasting three growth
corridors: the SAGCOT growth corridor in Tanzania, the
Walvis Bay-Ndola-Lubumbashi Development Corridor
(WBNLDC) in Namibia, Zambia and Zimbabwe, and the
growth corridors in the Greater Mekong Subregion (GMS)
Streptococcus pneumoniae (pneumococci) and Staphylococcus aureus (S. aureus) are human-specific commensals of the upper respiratory tract. Every individual is asymptomatically colonized with both bacteria at least once in their life-time. The opportunistic pathogens can affect further organs and invade into deeper tissue. The occupation of normally sterile niches of the human body with the bacteria can lead to local infections such as sinusitis, otitis media and abscesses, or to life-threatening diseases like pneumonia, meningitis or sepsis. A strong interaction between the bacterium and the respiratory epithelial cells is a prerequisite for a successful colonization. This interaction is ensured by bacterial surface proteins, so called adhesins. The binding of the adhesins to the epithelial lineage occurs predominantly indirectly via components of the extracellular matrix (ECM), but also directly to cellular receptors. Pneumococci and S. aureus bind to various ECM glycoproteins, amongst others: fibronectin, fibrinogen, vitronectin, and collagen. Also binding of both pathogens to human thrombospondin-1 has been described. Thrombospondin-1 is mainly stored in the α-granula of thrombocytes (platelets) and released into the circulation upon activation. However, thrombospondin-1 is also produced and secreted by other cell types like endothelial cells, macrophages, and fibroblasts, which gets subsequently incorporated as component into the ECM. So far, no thrombosponin-1-binding adhesins of pneumococci were identified. PspC, Hic, and PavB are important surface-localized virulence factors, which were shown to interact with human ECM and plasma proteins. PspC and Hic bind to vitronectin and factor H, which inhibits the complement cascade of the human immune system. PavB interacts with fibronectin and plasminogen, and a pavB-deficient mutant of S. pneumoniae showed diminished capacity in colonization in a mouse model. Among the surface proteins of S. aureus, only Eap was identified as thrombospondin-1-binding adhesin. Beyond colonization, pneumococci and S. aureus can enter the blood circulation, interact with platelets, and cause their activation. The aggregation of platelets, especially initiated by S. aureus, plays an important role in the clinic, because most of the septic patients develop thrombocytopenia. Surface localized factors of
S. pneumoniae triggering platelet activation are unknown to date. In contrast, few proteins of S. aureus with potential to activate platelets, including Eap, were identified previously.
This study identified the surface proteins PavB, PspC, and Hic of S. pneumoniae as specific ligands of the human thrombospondin-1. Flow cytometric, surface plasmon resonance spectroscopic and immunological analyses revealed interactions between the pneumococcal proteins and soluble as well as immobilized thrombospondin-1. The use of specific pneumococcal deletion mutants verified the importance of the three virulence factors as binding partners of soluble thrombospondin-1. The results suggest that pneumococci are capable of acquiring soluble thrombospondin-1 from blood as well as utilizing immobilized glycoprotein of the ECM as substrate for adhesion. Furthermore, the thrombospondin-1-binding domain within the pneumococcal proteins was analyzed by use of recombinant fragments of PavB, PspC, and Hic. The binding capacity of thrombospondin-1 increased proportionally with the amount of repetitive sequences in PavB and PspC, and the length of the α-helical region within the Hic molecule. The binding behavior of thrombospondin-1 towards PavB and PspC is comparable with that of the ECM proteins vitronectin and fibronectin, but is unique towards Hic.
The localization of the binding domain of the adhesins within the thrompospondin-1 molecule occurred via use of glycosaminoglycans as competitive inhibitors for the interaction. The results suggest that the pneumococcal proteins Hic and PspC target the identical binding region within thrombospondin-1, which differs from the binding domain for PavB. However, all three virulence factors seem to bind in the N-terminal part of thrombospondin-1.
Two-dimensional gel electrophoresis, thrombospondin-1 overlay assay and subsequent mass spectrometric analysis identified AtlA of S. aureus as a surface localized interaction partner of human thrombospondin-1. Moreover, a vitronectin binding activity for AtlA was determined. Immunological and surface plasmon resonance binding studies with recombinant AtlA fragments revealed that interactions with both matrix proteins is mediated via the C-terminal located repeats R1R2 of the AtlA amidase domain. Binding of thrombospondin-1 and vitronectin occurred not simultaneously, due to a competitive inhibition.
The second part of the study focused on the activation of human platelets by recombinant pneumococcal and staphylococcal proteins. In total, 28 proteins of S. pneumoniae and 52 proteins of S. aureus were incubated with human platelets. The activation of the cells was detected by flow cytometry using the activation markers P-selectin and the dimerization of the integrin αIIbβIII. The proteins CbpL, PsaA, PavA, and SP_0899 of S. pneumoniae induced platelet activation, however, the detailed mechanism has to be deciphered in further studies. Furthermore, the secreted proteins CHIPS, FLIPr, and AtlA of S. aureus were discovered as inductors for the activation of platelets. In addition, the domains of AtlA and Eap, crucial for platelet activation, were narrowed down. Interestingly, CHIPS, FLIPr, and Eap were described as inhibitors of neutrophil recruitment. Platelets are recently recognized as immune cells, due to the expression of immune receptors. The data obtained in this study highlight a comprehensive spectrum of effects of the S. aureus proteins towards different type of immune cells. Besides the activation of platelets in suspension buffer and plasma, the aggregation of platelets in whole blood was triggered by the proteins CHIPS, AtlA, and Eap. These results suggest a contribution of the proteins during the S. aureus-induced infectious endocarditis. Secretion of the platelet activating virulence factors, which were identified within this study, might represent a pathogenic strategy during S. aureus infection in which a direct contact between S. aureus and platelets is not required or even avoided.
In conclusion, PavB, PspC, and Hic of S. pneumoniae and AtlA of S. aureus were identified as interaction partners of human thrombospondin-1. Furthermore, CHIPS, FLIPr, AtlA, and Eap were characterized as platelet activators. This study provides candidates for the development of protein-based vaccines, to prevent bacterial colonization and to neutralize secreted pathogenic factors.
on-healing wounds continue to be a clinical challenge for patients and medical staff.
These wounds have a heterogeneous etiology, including diabetes and surgical trauma wounds. It is
therefore important to decipher molecular signatures that reflect the macroscopic process of wound
healing. To this end, we collected wound sponge dressings routinely used in vacuum assisted therapy
after surgical trauma to generate wound-derived protein profiles via global mass spectrometry.
We confidently identified 311 proteins in exudates. Among them were expected targets belonging to
the immunoglobulin superfamily, complement, and skin-derived proteins, such as keratins. Next to
several S100 proteins, chaperones, heat shock proteins, and immune modulators, the exudates
presented a number of redox proteins as well as a discrete neutrophil proteomic signature, including
for example cathepsin G, elastase, myeloperoxidase, CD66c, and lipocalin 2. We mapped over 200
post-translational modifications (PTMs; cysteine/methionine oxidation, tyrosine nitration, cysteine
trioxidation) to the proteomic profile, for example, in peroxiredoxin 1. Investigating manually
collected exudates, we confirmed presence of neutrophils and their products, such as microparticles
and fragments containing myeloperoxidase and DNA. These data confirmed known and identified
less known wound proteins and their PTMs, which may serve as resource for future studies on
human wound healing
Die vorliegende Untersuchung legt nahe, dass für den interindividuellen Vergleich der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit die Normalisierung der maximalen Sauerstoffaufnahme auf die Körperzellmasse anderen Normalisierungen vorzuziehen ist, weil die
Körperzellmasse die Summe aller aktiv am Stoffwechsel beteiligten Zellen definiert und daher ein körpermassenunabhängiges Maß darstellt. Nach unseren Analysen scheint die fettfreie Masse aufgrund der hohen Korrelation mit der maximalen Sauerstoffaufnahme bei gleichzeitig niedriger Regressionskonstante die zweitbeste Normalisierungsvariable
zu sein. Die Normalisierung der maximalen Sauerstoffaufnahme auf
das Gesamtkörpergewicht geht mit starken Limitationen einher und kann zu Fehleinschätzungen der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit führen, da verschiedene Körperbestandteile wie die Körperzellmasse, fettfreie Masse und Körperfett im Gesamtkörpergewicht nicht berücksichtigt werden. Insbesondere bei Adipösen kann die kardiopulmonale
Leistungsfähigkeit durch diese Normalisierung systematisch unterschätzt werden. Demnach können körpergewichtsbasierte Indizes, wie zum Beispiel der gebräuchliche BMI, für die Einschätzung der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit nur bedingt genutzt werden. Weiterhin erwiesen sich die Fettmasse und die Körperhöhe
als ungeeignete Normalisierungsvariablen für die kardiopulmonale Leistungsfähigkeit. Zusammenfassend sollte für den interindividuellen Vergleich der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit die Normalisierung der maximalen Sauerstoffaufnahme mit der Körperzellmasse
oder fettfreien Masse erfolgen, anstatt das Gesamtkörpergewicht zu nutzen.
Ein notwendiger nächster Schritt wäre die Untersuchung der klinisch prognostischen Wertigkeit von verschiedenen Normalisierungen in longitudinalen Studien mit klinischen Endpunkten.
: An enhanced indoleamine 2,3-dioxygenase 1 (IDO1) activity is associated with an increased
mortality risk in sepsis patients. Thus, the preventive inhibition of IDO1 activity may be
a promising strategy to attenuate the severity of septic shock. 1-methyltryptophan (1-MT)
is currently in the interest of research due to its potential inhibitory effects on IDO1 and
immunomodulatory properties. The present study aims to investigate the protective and
immunomodulatory effects of 1-methyltryptophan against endotoxin-induced shock in a porcine
in vivo model. Effects of 1-MT were determined on lipopolysaccharide (LPS)-induced tryptophan
(TRP) degradation, immune response and sickness behaviour. 1-MT increased TRP and its metabolite
kynurenic acid (KYNA) in plasma and tissues, suppressed the LPS-induced maturation of neutrophils
and increased inactivity of the animals. 1-MT did not inhibit the LPS-induced degradation of TRP
to kynurenine (KYN)—a marker for IDO1 activity—although the increase in KYNA indicates that
degradation to one branch of the KYN pathway is facilitated. In conclusion, our findings provide
no evidence for IDO1 inhibition but reveal the side effects of 1-MT that may result from the proven
interference of KYNA and 1-MT with aryl hydrocarbon receptor signalling. These effects should be
considered for therapeutic applications of 1-MT.
Hintergrund:
Die zunehmende Impfkritik in bestimmten Bevölkerungskreisen wird in Zusammenhang mit der zunehmenden Verbreitung von Komplementärmedizin gebracht. Homöopathie ist einer der stärksten Vertreter unter der wachsenden Komplementär-Medizin. Besonders in der Pädiatrie, wo die meisten Impfungen durchgeführt werden, wird Homöopathie vermehrt eingesetzt. Eine Umfrage aus dem Jahre 1996 zeigte erstmals, dass entgegen der öffentlichen Meinung homöopathische Ärzte in Deutschland keine entschiedenen Impfgegner sind, aber durchaus kritischer und individueller beim Impfen vorgehen.
Methodik:
In der vorliegenden Arbeit werden Impfeinstellung und Impfverhalten unter niedergelassenen Pädiatern in ganz Deutschland untersucht. Hierbei werden Pädiater mit und ohne Zusatzbezeichnung Homöopathie gegenübergestellt.
Mittels einer repräsentativen Querschnittuntersuchung wurden im Jahre 2006/2007 50 % (N=3019) aller niedergelassenen Pädiater aus ganz Deutschland per Post (Zufallsstichprobe) zum Thema Impfen befragt. Ergänzend wurden zeitgleich 245 homöopathisch orientierte Pädiater in die anonymisierte Befragung eingeschlossen. Das Instrument wurde zuvor in einer Pilotstudie unter 200 deutschen Pädiatern evaluiert. Die Auswahl der Pädiater erfolgte über Adressverzeichnisse der Kassenärztlichen Vereinigungen und Ärztekammern der verschiedenen Bundesländer, sowie zusätzlich über den Deutschen Zentralverein für homöopathische Ärzte (DZVhÄ) und der Karl und Veronica Carstens (KVC)-Stiftung um eine möglichst große Vergleichsgruppe an homöopathischen Pädiatern zu erhalten. Die Rückläufe der Zufallsziehung, der zusätzlich homöopathischen Pädiater und der Pilotstudie wurden für die Auswertung gepoolt.
Für einen Vergleich wurden mittels 6 (Teil)-Fragen des Erhebungsinstrumentes Pädiater mit und ohne Schwerpunkt-/Zusatzbezeichnung Homöopathie differenziert. Letztere wurden zusätzlich unterschieden in Pädiater, die Homöopathie oder eine andere alternative/komplementäre Medizin anwenden oder rein konventionelle Medizin betreiben.
Das Impfverhalten wurde im Hinblick auf das Einhalten der STIKO-Empfehlungen anhand von 3 Fragen des Erhebungsinstrumentes als Mittelwert-Score operationalisiert:1. Impfen Sie nach dem empfohlenen Impfkalender der STIKO? 2. Wie würden Sie eigene minderjährige Kinder Impfen? 3. Ab welchem Alter empfehlen Sie in der Regel die erste Durchführung von Impfungen?
Um die Impfeinstellung zu operationalisieren, wurden die skalierten Positionierungen zu 8 vorgegebenen Meinungen zum Impfen zu einem Mittelwert-Score verrechnet. Der Einfluss folgender relevanter Variablen auf Impfeinstellung und Impfverhalten wurde mit einer multivariablen linearen Regression untersucht: Alter, Geschlecht, Ort der Niederlassung, Anteil an Privatpatienten und Zusatzbezeichnung Homöopathie. Für einen Vergleich mit den Studienergebnissen von 1996 wurde ein Impfkritiker-Index erstellt.
Ergebnisse und Diskussion:
Mit insgesamt 3464 angeschriebenen niedergelassenen Pädiatern (über 50 % aller niedergelassenen Pädiater aus jedem Bundesland) handelt es sich um die bisher größte bundesweite Studie zum Thema Impfen. Die Responserate ist mit insgesamt ca. 67 % überdurchschnittlich hoch, was ein großes Interesse zum Impfthema vermuten lässt. Vor dem Hintergrund einer weitestgehend vollständigen und aktuellen Praxis-Adress-Datenbasis kann diese Studie als deutschlandweit repräsentativ angesehen werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind trotz leichter methodisch bedingter Einschränkungen in der Konstruktion der Stichprobe einmalig und aussagekräftig.
Pädiater mit und ohne Zusatzbezeichnung Homöopathie unterscheiden sich im Hinblick auf ihre Impfeinstellung und ihr Impfverhalten (orientiert an den STIKO-Empfehlungen) signifikant. Die überwiegend positive, aber kritische Haltung zum Impfen unter homöopathischen Pädiatern ähnelt den Ergebnissen von P. Lehrke von 1996. Das Vorurteil „Homöopathen seien Impfgegner“ konnte für Kinderärzte aussagekräftig widerlegt werden. Mit ca. 70 % hat die Mehrheit der homöopathisch arbeitenden Pädiater in Deutschland eine positive Einstellung zum Impfen. Sie sind aber auch mehrheitlich individuelle Impfkritiker. Die stärkste Impfkritik ist unter rein klassischen Homöopathen zu finden, welche ca. 47 % der Pädiater mit Zusatzbezeichnung Homöopathie ausmachen.
Die Zusatzbezeichnung Homöopathie hat von allen relevanten Variablen den größten Einfluss auf eine impfkritische Einstellung und entsprechendes Verhalten. Abweichungen von den STIKO-Empfehlungen betreffen aber überwiegend spätere Impfungen (überwiegend 1–3 Monate), sowie neuere Impfungen wie gegen Pneumokokken, Varizellen und Meningokokken. Als häufigster Grund für Abweichungen von den STIKO-Richtlinien wurde der Wunsch der Patienten angegeben. Da impfkritische Eltern eher Pädiater mit komplementärmedizinischem Zusatzangebot auswählen, beeinflussen sie auch die Erfahrungen und das Impfverhalten des Arztes. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich das Patientenklientel von Homöopathen und Nicht-Homöopathen systematisch unterscheidet. Unterschiedliche Erfahrungen durch den Umgang mit Ungeimpften und den Möglichkeiten homöopathischer Behandlungen könnten die Veränderungen der Impfeinstellung hin zu mehr Impfkritik im Lebenslauf von Homöopathen erklären. Homöopathen geben mit Abstand am häufigsten (über 60 %) eine Veränderung in ihrer Einstellung zum Impfen im Lebenslauf an, Nicht-Homöopathen in nur ca. 10–22 %. Bezüglich der Impfentscheidung der Patienten hat wiederum die persönliche ärztliche Empfehlung als wichtigste Vertrauensperson einen großen Stellenwert. Erfahrungen und Einstellung beeinflussen sich wechselseitig.
Basierend auf der Zufallsstichprobe haben ca. 10 % aller niedergelassenen Pädiater Deutschlands die Zusatzbezeichnung Homöopathie. Es gibt Hinweise, dass die Zusatzbezeichnung Homöopathie auf Grund der Patientennachfrage zugenommen hat. Das kann die häufige Anwendung von Homöopathie unter Pädiatern ohne Zusatzbezeichnung Homöopathie (ca. 40 %) erklären. Entsprechend dem marktwirtschaftlichen Prinzip des Gesundheitssystems wird die Homöopathie trotz wissenschaftlich strittiger Studienlage zunehmend von den Kassen vergütet, u.a. um konkurrenzfähig zu bleiben und Kosten vor allem im Bereich chronischer Krankheiten zu reduzieren.
Ausblick:
Ein Arzt sollte sich der Wirkung seiner Impf-Einstellung auf seine Patienten bewusst sein und bei seiner Impfberatung die Erwartungen und auch die Impfkritik seiner Patienten berücksichtigen. Die Komplexität und Vielseitigkeit des Impfthemas sollte den Impfentscheidern (Patienten) nicht vorenthalten werden sondern eine eigenverantwortliche Impfentscheidung (wie gesetzlich vorgesehen) fördern. Eine fundierte, neutrale und individualisierte Impf-Beratung sollte daher fester Bestandteil der medizinischen Ausbildung sein und in der Umsetzung auch entsprechend honoriert werden, unabhängig von der Impfentscheidung der Patienten. Damit können Verunsicherungen durch zT. emotionalisierende und polarisierende Informations-Medien (Internet, soziales Umfeld, Hebammen) vorgebeugt werden.
Bei zunehmender Verbreitung von Komplementärmedizin und speziell der Homöopathie sollten das Thema Komplementärmedizin in der medizinischen Ausbildung fest integriert werden und entsprechend den Möglichkeiten zur Heilungsunterstützung in der Forschung und klinischen Anwendung den entsprechenden Stellenwert bekommen.
Einführung: Häusliche Gewalt stellt ein hohes Risiko für die Gesundheit schwangerer Frauen und ihrer ungeborenen Kinder dar. In Mexiko ist die Datenlage zur Prävalenz unzureichend und eine Unterschätzung des Problems wahrscheinlich. Ziel der Studie war es, die Prävalenz häuslicher Gewalt gegen schwangere Frauen und die soziodemografischen Risikofaktoren für häusliche Gewalt gegen schwangere Frauen zu bestimmen.
Material und Methoden: 311 Frauen wurden in der pränatalen Versorgung an der Universitätsklinik "Dr. José González Eleuterio" von Juli bis Dezember 2011 interviewt. Das „Abuse Assessment Screen“ wurde verwendet. Die soziodemografischen und gesundheitlichen Faktoren der Frauen wurden erhoben, Querverweistabellen erstellt und das relative Risiko für häusliche Gewalt mit Konfidenzintervallen von 95% für jede Variable berechnet.
Ergebnisse: Die Prävalenz von häuslicher Gewalt betrug 13%. 3% wurden während der Schwangerschaft und 5% im Jahr vor der Befragung körperlich verletzt. Hohe Stresswahrnehmung, Unzufriedenheit mit der Schwangerschaft, negative Empfindung des Lebens mit dem Partner und der Betreuung durch die Familie während der Schwangerschaft, Rauchen, Alkohol- und Drogenkonsum der Frauen, das Miterleben von häuslicher Gewalt zwischen ihren Eltern während der Kindheit und Drogenkonsum des Partners sind Faktoren, die das Risiko für die schwangere Frauen, Opfer häuslicher Gewalt zu werden, signifikant erhöhen. Schutzfaktoren sind die Zufriedenheit der Frauen mit der Schwangerschaft und eine positive Wahrnehmung des Zusammenlebens mit dem Partner.
Schlussfolgerungen: Die Studie bestätigt die hohe Prävalenz häuslicher Gewalt gegen schwangere Frauen in Mexiko. Dies ist mit erheblichen gesundheitlichen Folgen für die Frauen und ihre ungeborenen Kinder verbunden. Die Studie ist ein weiterer Beweis für die Notwendigkeit des Screenings bezüglich häuslicher Gewalt während der Schwangerschaft. Grundlegende Komponenten dabei sind Kenntnis über Risikofaktoren häuslicher Gewalt, Sensibilität und Kompetenz des Fachpersonals. Es bedarf weiterer Untersuchungen in Mexiko, um den Aufbau von Interventionsprogrammen im öffentlichen Gesundheitswesen mit Vernetzung zu staatlichen Einrichtungen voranzutreiben, mit dem Ziel, eine adäquate gesundheitliche Versorgung sowie soziale und rechtliche Unterstützung der schwangeren Frauen mit häuslicher Gewalterfahrung zu ereichen.
One of the major problems in the study of the dynamics of proteins is the visualization of changing conformations that are important for processes ranging from enzyme catalysis to signaling. A protein exhibiting conformational dynamics is the soluble blood protein beta 2-glycoprotein I (beta2GPI), which exists in two conformations: the closed (circular) form and the open (linear) form. It is hypothesized that an increased proportion of the open conformation leads to the autoimmune disease antiphospholipid syndrome (APS). A characteristic feature of beta2GPI is the high content of lysine residues. However, the potential role of lysine in the conformational dynamics of beta2GPI has been poorly investigated. Here, we report on a strategy to permanently open up the closed protein conformation by chemical acetylation of lysine residues using acetic acid N-hydroxysuccinimide ester (NHS-Ac). Specific and complete acetylation was demonstrated by the quantification of primary amino groups with fluoraldehyde o-phthalaldehyde (OPA) reagent, as well as western blot analysis with an anti-acetylated lysine antibody. Our results demonstrate that acetylated beta2GPI preserves its secondary and tertiary structures, as shown by circular dichroism spectroscopy. We found that after lysine acetylation, the majority of proteins are in the open conformation as revealed by atomic force microscopy high-resolution images. Using this strategy, we proved that the electrostatic interaction of lysine residues plays a major role in stabilizing the beta2GPI closed conformation, as confirmed by lysine charge distribution calculations. We foresee that our approach will be applied to other lysine-rich proteins (e.g. histones) undergoing conformational transitions. For instance, conformational dynamics can be triggered by environmental conditions (e.g. pH, ion concentration, post-translational modifications, and binding of ligands). Therefore, our study may be relevant for investigating the equilibrium of protein conformations causing diseases.
Depressive Störungen führen zu den größten individuellen und sozialgesellschaftlichen Kosten weltweit. In der vorliegenden Arbeit, basierend auf der epidemiologischen bevölkerungsrepräsentativen SHIP-LEGENDE Studie, betrachteten wir den Einfluss kritischer Lebensereignisse bezüglich Anzahl, Zeitpunkt des Eintretens und subjektiver sowie objektivierter Bewertung als Risikovariablen und sozialer Unterstützung als potentiell protektivem Faktor auf das Auftreten von Depressivität im Lebensverlauf. Unser Ziel war es, auf dieser Grundlage ätiologische Modelle und adäquate therapeutische Interventionsstrategien zu prüfen und weiterzuentwickeln. Die Stralsunder Ereignisliste (SEL) konnte dabei als ein potentielles Standardverfahren zur Erfassung kritischer Lebensereignisse erprobt und im Weiteren validiert werden. Herausragend ist bei diesem strukturierten Interviewverfahren insbesondere die Bezugnahme auf subjektive und objektive Bewertungen von Lebensereignissen und die zeitliche Einordnung der Lebensereignisse.
Humanity is constantly confronted with the emergence and reemergence of infectious diseases. Many of them produce large or devastating epidemics, like AIDS (HIV) and Ebola. Others have been long neglected, yet pose immediate threats to global public health as evidences the abrupt emergence of Zika virus in South America and its association with microcephaly in babies. The examples illustrate, that many of these diseases are provoked by RNA viruses. One of the first steps in understanding and eliminating those threats is the development of sensitive and rapid diagnostic methods. A general and relatively rapid method is the direct detection and examination of the agent’s genome. However, the nature of (re)emerging RNA viruses poses a series of very specific problems for the design of such methods. Therefore, a systematic approach was proposed for the design of DNA-hybridization-base methods to detect and characterize RNA viruses that will have both a high sensitivity and a specificity sufficiently broad to detect, per reaction, down to a single copy of any of the possible variants of the viral genome.
Following this approach a series of assays were designed, developed or adapted and put into use for detection and characterization of important RNA viruses. One of those viruses is West Nile virus (WNV), which after its explosive introduction into USA become the most widespread flavivirus throughout the world and, consequently, many countries began an intensive monitoring. While existing assay detected predominantly the Lineage 1, in Europa Lineage 2 was expected. Two new RT-qPCR for the detection of both lineages were developed, and reportedly used by independent laboratories. Due to more than 50000 associated deaths per year, the Hepatitis E virus also received an increasing attention to elucidate novel routes of transmission. This virus (especially genotype 3) has the zoonotic potential of transmission from pigs and wild boar to humans. RT-qPCR and nested qPCR for detection and characterization of this virus as well as a methodology for subtyping were developed and the first detected case of subtype 3b in a German wild animal was documented. In addition a novel assay for flaviviruses conformed by a RT-qPCR coupled with a low density DNA microarray was developed, which enabled the identification of WNV in mosquitoes from Greece. A RT-qPCR suitable for surveillance and diagnostic of all known variants of Venezuelan equine encephalitis virus was developed too. A causative agent of hemorrhagic infections, the Ngari virus, was detected and characterized in animal samples from Mauritania. These achievements were supported by the development of software applications for selection and visualization of primers and probes from aligned DNA sequences and for modeling of DNA hybridizations using unaligned sequences.
In conclusion a general methodology for rapid development of sensitive diagnostic methods based in DNA-hybridization technics (PCR, sequencing and microarray) was stablished and successful applications are reported.
G-Quadruplexe (G4) sind alternative Sekundärstrukturen, die von Guanosin-reichen DNA- oder RNA-Sequenzen ausgebildet werden können. In den letzten Jahren rückten diese tetrameren Konstrukte aufgrund ihres erst kürzlichen Nachweises in lebenden Humanzellen und ihrem Vorkommen in bestimmten funktionellen Genombereichen wie den Promotorregionen von Protoonkogenen oder den Telomeren zunehmend in den Fokus der Nukleinsäureforschung. Insbesondere ihre starke Korrelation mit Krebs macht Quadruplexstrukturen als Zielmotiv für die Entwicklung antikanzerogener Wirkstoffe höchst interessant. Um jedoch niedermolekulare Moleküle für therapeutische Zwecke nutzen zu können, muss zunächst auf molekularer Ebene ein grundlegendes Verständnis für die Ligand-Quadruplex-Interaktion geschaffen und anhand dieser Informationen Optimierungsmöglichkeiten für G4-bindende Liganden ergründet werden.
Ziel dieser Dissertation war die ausführliche Analyse der Bindung biologisch aktiver, Phenyl-substituierter Indolochinoline an Quadruplexstrukturen mittels diverser spektroskopischer und kalorimetrischer Methoden. Um simultan den Einfluss verschiedener Ligandstrukturelemente auf die G4-Anbindung für ein zukünftiges, rationales Wirkstoffdesign zu erforschen, wurde im Rahmen dieser Arbeit zunächst unterschiedlich modifizierte Indolochinolinderivate synthetisch hergestellt. In ersten spektroskopischen Experimenten sollten diese Moleküle anschließend nicht nur auf ihre generelle Interaktion mit verschiedenen G4-Topologien hin untersucht, sondern auch die Selektivität, die Bindungsaffinität und der Interaktionsmodus der Liganden ermittelt werden. Besonders die Indolochinoline mit basischen Seitenketten und einer N5-Methylierung zeigten eine hohe Affinität und Präferenz gegenüber parallelen Quadruplexstrukturen. Um detailliertere Informationen über diese Ligand-DNA-Wechselwirkung zu erhalten, erfolgten umfassende thermodynamische Bindungsstudien mittels isothermaler Titrationskalorimetrie. Anhand dieser Daten erfolgte eine Separation der Freien Bindungsenthalpie, die in dieser Form erstmalig für ein G4-bindendes Molekül beschrieben wurde. Hierbei zeigte sich, dass die Anbindung der Phenyl-substituierten Indolochinoline nicht nur durch hydrophobe Effekte, sondern vor allem durch spezifische molekulare Wechselwirkungen zwischen dem Ligand und der Quadruplex vorangetrieben wird.
Background: Magnetic resonance imaging (MRI) techniques are rarely used in the context of abdominal sepsis and in sepsis research. This study investigates the impact of MRI for monitoring septic peritonitis in an animal model (colon ascendens stent-induced peritonitis, CASP). The CASP model closely mimics that of human disease and is highly standardized. The most frequently employed readout parameter in mouse CASP studies is prolonged or decreased rate of survival. Monitoring the progression of peritonitis via MRI could provide a helpful tool in the evaluation of severity. The use of alternative readout systems could very well reduce the number of research animals. Perspectively, clinical improvement after certain treatment could be classified. Methods: This study describes for the first time MRI findings following the induction of septic peritonitis in mice using the CASP model. Two sublethal groups of mice with septic peritonitis were investigated. Each had received one of two differing stent diameters in order to control the leakage of feces into the abdominal cavity. Each mouse served as its own control. Imaging and analyses were performed blinded. Gut diameters, stomach volume, abdominal organ wall diameters, and volume of the adrenal glands were measured. Serum corticosterone levels were detected using ELISA. Serum IL-6, TNF-α, IL-1β, and IL-10 levels were screened by cytometric bead array. Statistical analysis was performed using the Mann-Whitney U test for nonparametric probes and the Kruskal-Wallis and t tests. Results: Using a 7-tesla MRI scanner 24 and 48 h after induction of septic peritonitis, interenteric fluid, organ swelling of spleen and adrenal glands, as well as dilatation of the stomach were compared to nonseptic conditions. Swelling of adrenal glands resulted in an increased serum corticosterone level. In addition, the wall of the intestine bowel was thickened. Based upon these findings, an MRI score (MRI sepsis score, MSS) for abdominal sepsis in mice was established. Reduced stent sizes led to reduced severity of the abdominal sepsis, which could be reproduced in the MSS, which is described here for the first time. Conclusions: Intraabdominal variations during septic peritonitis are detectable by MRI techniques. MRI methods should become a more important tool for the evaluation of abdominal peritonitis. MSS could provide an interesting tool for the evaluation of therapeutic strategies.
Background: Magnetic resonance imaging (MRI) techniques are rarely used in the context of abdominal sepsis and in sepsis research. This study investigates the impact of MRI for monitoring septic peritonitis in an animal model (colon ascendens stent-induced peritonitis, CASP). The CASP model closely mimics that of human disease and is highly standardized. The most frequently employed readout parameter in mouse CASP studies is prolonged or decreased rate of survival. Monitoring the progression of peritonitis via MRI could provide a helpful tool in the evaluation of severity. The use of alternative readout systems could very well reduce the number of research animals. Perspectively, clinical improvement after certain treatment could be classified. Methods: This study describes for the first time MRI findings following the induction of septic peritonitis in mice using the CASP model. Two sublethal groups of mice with septic peritonitis were investigated. Each had received one of two differing stent diameters in order to control the leakage of feces into the abdominal cavity. Each mouse served as its own control. Imaging and analyses were performed blinded. Gut diameters, stomach volume, abdominal organ wall diameters, and volume of the adrenal glands were measured. Serum corticosterone levels were detected using ELISA. Serum IL-6, TNF-α, IL-1β, and IL-10 levels were screened by cytometric bead array. Statistical analysis was performed using the Mann-Whitney U test for nonparametric probes and the Kruskal-Wallis and t tests. Results: Using a 7-tesla MRI scanner 24 and 48 h after induction of septic peritonitis, interenteric fluid, organ swelling of spleen and adrenal glands, as well as dilatation of the stomach were compared to nonseptic conditions. Swelling of adrenal glands resulted in an increased serum corticosterone level. In addition, the wall of the intestine bowel was thickened. Based upon these findings, an MRI score (MRI sepsis score, MSS) for abdominal sepsis in mice was established. Reduced stent sizes led to reduced severity of the abdominal sepsis, which could be reproduced in the MSS, which is described here for the first time. Conclusions: Intraabdominal variations during septic peritonitis are detectable by MRI techniques. MRI methods should become a more important tool for the evaluation of abdominal peritonitis. MSS could provide an interesting tool for the evaluation of therapeutic strategies.
Zielstellung: In dieser prospektiven Arbeit überprüften wir, ob ein sequenzbasierter Softwarealgorithmus zur Geräuschreduktion in der Magnetresonanztomographie (MRT) einen Einfluss auf die Bildqualität und das Signal-zu-Rauschverhältnis (SNR) besitzt.
Material und Methoden: Einunddreißig Patienten, 18 Männer, 13 Frauen, Durchschnittsalter 58,3 ± 14,5 Jahren, unterzogen sich einer indizierten, kranialen MRT-Bildgebung. Das Sequenzprotokoll schloss FLAIR-Sequenzen ein, welche mit identischen Scanparametern jeweils mit und ohne Anwendung des Softwarealgorithmus Quiet Suite (QS) (Siemens Healthcare) angefertigt wurden. Mit Hilfe eines Schalldruckpegelmessgerätes (Testo, Typ 815) wurden die maximalen Lautstärkepegel für beide Sequenzen im Untersuchungsraum ermittelt. Es erfolgte die subjektive Beurteilung der Bildqualität auf einer Fünf-Punkte-Skala (1 sehr gut - 5 inadäquat) durch zwei Radiologen unabhängig voneinander. Separat wurde das SNR für die graue Hirnsubstanz, weiße Hirnsubstanz und den Liquor für beide Sequenzen ermittelt. Zusätzlich erfolgte die Auswertung von Detektionsraten pathologischer Läsionen innerhalb der weißen Hirnsubstanz jeweils mit und ohne Verwendung von QS. Die statistische Analyse mit dem Vergleich beider Sequenzen erfolgte mittels Mann-Whitney-U-Test.
Ergebnisse: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Verwendung von QS die Schalldruckpegelspitzen signifikant reduziert (83,5 ± 7,3 dB(A) versus 81,5 ± 7,5 dB(A) mit QS, p ≤ 0,017). Hinsichtlich der Beurteilung der subjektiven Bildqualität wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Befundern ermittelt (Befunder 1: 2,03/2,07, p = 0,730; Befunder 2: 1,98/2,10, p = 0,362). QS führte für ausgewählte Bereiche zu einem Anstieg des SNR (graue Substanz, p ≤ 0,001; weiße Substanz p = 0,006). Die Detektionsraten von suspekten Läsionen innerhalb der weißen Substanz zeigten keine signifikanten Unterschiede unter Verwendung von QS (Befunder 1, p = 0,944; Befunder 2, p = 0,952).
Schlussfolgerungen: Sequenzbasierte Softwarealgorithmen, wie QS, besitzen das Potential die Schalldruckpegelspitzen in der MRT signifikant zu reduzieren ohne die subjektive Bildqualität zu kompromittieren oder die diagnostische Genauigkeit zu gefährden.
Platelets transfusion is a safe process, but during or after the process, the recipient may experience an adverse reaction and occasionally a serious adverse reaction (SAR). In this review, we focus on the inflammatory potential of platelet components (PCs) and their involvement in SARs. Recent evidence has highlighted a central role for platelets in the host inflammatory and immune responses. Blood platelets are involved in inflammation and various other aspects of innate immunity through the release of a plethora of immunomodulatory cytokines, chemokines, and associated molecules, collectively termed biological response modifiers that behave like ligands for endothelial and leukocyte receptors and for platelets themselves. The involvement of PCs in SARs—particularly on a critically ill patient’s context—could be related, at least in part, to the inflammatory functions of platelets, acquired during storage lesions. Moreover, we focus on causal link between platelet activation and immune-mediated disorders (transfusion-associated immunomodulation, platelets, polyanions, and bacterial defense and alloimmunization). This is linked to the platelets’ propensity to be activated even in the absence of deliberate stimuli and to the occurrence of time-dependent storage lesions.
Die arterielle Hypertonie (aHT) stellt einen wichtigen kardio- und zerebrovaskulären Risikofaktor dar. Durch eine nicht diagnostizierte, unbehandelte aHT kommt es zu einer Reihe von Endorganschäden und damit verbunden zu einem Anstieg der Morbidität und Mortalität. In früher durchgeführten Studien ergab sich der Anhalt dafür, dass eine überschießende Blutdruckregulation während eines Belastungstests als Prädiktor für eine sich in Zukunft entwickelnde aHT darstellen könnte. Jedoch existiert für den Belastungshypertonus aktuell weder eine einheitliche Definition noch ein standardisiertes Untersuchungsprotokoll.
In der vorliegenden Arbeit wurden erstmalig zwölf unterschiedliche, in der Literatur häufig verwendete, Definitionen für einen Belastungshypertonus auf eine 662 Probanden (388 Frauen, 274 Männer) umfassende Stichprobe einer bevölkerungs-basierten Kohorte angewendet, der Study of Health in Pomerania (SHIP). Es wurden die Prävalenzen sowie assoziierte Risikofaktoren und subklinische kardiovaskuläre Risikomarker der unterschiedlichen Definitionen miteinander verglichen. Zusätzlich konnten mögliche Determinanten eines Belastungshypertonus identifiziert werden.
Durch diese Arbeit konnte ein Beitrag zum weiteren Verständnis der Belastungshypertonie erbracht werden. Es konnte gezeigt werden, dass sich die mit einem Belastungshochdruck assoziierten Risikofaktorenprofile und subklinische kardiovaskuläre Risikomarker abhängig von der angewandten Definition stark voneinander unterschieden. Bei der in dieser Arbeit untersuchten Kohorte wiesen insbesondere das Alter, der BMI und eine vergrößerte IMT signifikante Unterschiede bei den Definitionen auf, die sich auf die Entwicklung des systolischen Blutdrucks bezogen. Die nachgewiesene, vom Geschlecht abhängige, ungleiche Blutdruckentwicklung unter Belastung, insbesondere unter einer submaximalen, unterstützt die These der Wichtigkeit von geschlechtsspezifischen Referenzwerten und Belastungsstufen.
Damit der Belastungshypertonus einen möglichen Einzug in den praktischen Klinikalltag halten kann, sollte weiter an einer Standardisierung eines Untersuchungsprotokolls und an geschlechtsspezifischen und nach dem Alter abgestuften Referenzwerten gearbeitet werden.
Zusammenfassung
Fragestellung
Quarzstäube sind ein Lungenkarzinogen. Dieses Siliziumdioxid wirkt nach inhalativer Aufnahme als inflammatorischer Schlüsselreiz zur Unterhaltung einer chronischen Entzündung. Diese betrifft typischerweise zunächst die pulmonalen Lymphknoten und später die Lunge selbst. Bislang war unbekannt, ob es bei Lungentumoren und gleichzeitig vorliegender Silikose der Lungenlymphknoten Unterschiede bezüglich des histologisch führenden Typs im Vergleich zu anderen Stadien der Silikose gibt. Ebenso war der mögliche Zusammenhang auch für andere, häufige Lungenkarzinogene des Uranbergbaus wie Radon oder Arsen noch nicht untersucht worden.
Methodik
Es wurden Daten von 2.524 Uranbergarbeitern aus dem Sektionsarchiv der SDAG Wismut in Stollberg sowie deren Expositionsdaten verwendet. Referenzpathologisch erfolgte die Einteilung in drei Silikosestadien (keine Silikose, ausschließlich Lungenlymphknotensilikose, Lungengewebs- und Lungenlymphknotensilikose) sowie die Zuordnung zu einem der drei führenden Lungentumorentitäten (Adenokarzinom, Plattenepithelkarzinom, kleinzelliges Karzinom). Unter Berücksichtigung der kumulativen Quarzexposition auf der Grundlage einer Job-Exposure-Matrix wurde die Auftretenswahrscheinlichkeit der Lungentumortypen für jedes Silikosestadium durch ein multinominales Regressionsmodell geschätzt. Gleiches erfolgte für die kumulativen Expositionen gegenüber den relevanten weiteren Karzinogenen Radon und Arsen.
Ergebnisse
Insgesamt waren die Wahrscheinlichkeiten der histologischen Lungentumortypen unter Uranbergarbeitern mit ausschließlicher Lymphknotensilikose den Wahrscheinlichkeiten mit Lungen- und Lymphknotensilikose ähnlicher als den Wahrscheinlichkeiten ohne Silikose. Dies wurde auch für Radon und Arsen bestätigt.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse stützen die Hypothese, dass die Karzinogenese sowohl durch Quarz als auch durch Radon und Arsen in Lymphknotensilikotikern ähnlicher der Karzinogenese in Lungensilikotikern ist, als deren bei Nichtsilikotikern.
In früheren Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Verbesserungen der kardiopulmonalen Belastbarkeit, z.B. durch Ausdauertraining, zu einer Verbesserung der Endothelfunktion führen. Unklarheit besteht allerdings bei der Frage, ob Änderungen der Endothelfunktion auch umgekehrt zu Veränderungen der kardiopulmonalen Belastbarkeit führen. Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen, ob es eine Assoziation zwischen beiden Parametern im Zeitverlauf von 5 Jahren bei gesunden Probanden gibt.
Eine standardisierte symptomlimitierte Spiroergometrie (cardio pulmonary exercise testing, CPET) sowie die Messung der Endothelfunktion mittels Ultraschall (flow mediated vasodilatation, FMD) wurden bei 1427 Probanden in der Study of Health in Pommerania (SHIP-1) durchgeführt. Nach 5±1 Jahren wurden beide Messungen an 1349 Probanden wiederholt (SHIP-2). Ausschlusskriterien waren: nicht auswertbare Ultraschallbilder, Anämie, Herz oder Lungenerkrankungen, Krebs, neuromuskuläre Erkrankungen, Diabetes sowie Medikation mit Antihypertensiva, Bronchodillatatoren oder inhalativen Steroiden. Die finale Studienpopulation umfasste 298 Probanden (145 Männer, Alter 37 -54 bei SHIP-1).
Für die Analyse wurden die Differenzen der interessierenden Zielparameter aus beiden Untersuchungen (Δ=SHIP-2 - SHIP-1) berechnet, um eine Aussage über die zeitlichen Veränderungen treffen zu können. Mittels multipler linearer Regression wurde der Zusammenhang zwischen ΔFMD (prozentual und absolut) und Δ CPET berechnet. Beim CPET wurden folgende Parameter zugrunde gelegt: max. Leistung [Watt], maximale Sauerstoffaufnahme (peak VO2) [ml/min], Sauerstoffaufnahme an der anaeroben Schwelle (VO2@AT) [ml/min], Sauerstoffpuls (O2-Puls) [ml/Herzschlag] und die Atemeffizienz (VE/VCO2) sowie Atemeffizienz an der anaeroben Schwelle (VE/VCO2@at). Es wurde für den Ausgangsgefäßdurchmesser, Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht und körperliche Aktivität adjustiert. Zusätzlich wurden stratifizierte Analysen für Raucher, Ex-Raucher, Nichtraucher sowie für Männer und Frauen durchgeführt.
Es konnten signifikante positive Assoziationen zwischen Δ FMD und Δ CPET-Parametern bei Nichtrauchern gefunden werden. So ist eine Verschlechterung der Δ FMD% assoziiert mit einer Verschlechterung von Δ Leistung (β=0,85 95%-KI 0,01; 1,70). Der Zusammenhang von Δ FMD mit Δ Leistung zeigt ebenfalls eine signifikante positive Assoziation mit β = 26,80 (95%-KI 3,44; 50,16) adjustiert für den Ausgangsdurchmesser (Baseline) und eine sogar noch stärkere Assoziation (β = 33,11) im volladjustierten Modell.
Für die Assoziation von ΔFMD% mit Δ peak VO2 ergibt sich eine signifikante positive Assoziation (β = 13,12, 95%-KI 0,86; 25,37), welche nach Adjustierung jedoch ihre Signifikanz verliert.
Ebenfalls positiv signifikant ist der β-Koeffizient für den Zusammenhang von ΔFMD und der maximalen Sauerstoffaufnahme unabhängig von der Adjustierung.
Veränderungen der Endothelfunkion sind für Nichtraucher also vergesellschaftet mit Alterationen der Kardiopulmonalen Belastbarkeit bei gesunden Probanden. Dies bedeutet, dass eine Abnahme der FMD in etwa fünf Jahren um 1mm assoziiert ist mit einer Abnahme der Leistung auf dem Fahrradergometer um 33,11 Watt und einer Abnahme der peak VO2 um 379,23 ml/min. Unsere Arbeit stützt damit für Nichtraucher den bidirektionalen Zusammenhang zwischen Endothelfunktion und kardiopulmonaler Belastbarkeit.
Charakterisierung und Behandlung von Patienten mit neuroendokrinen Tumoren (NeT) in Vorpommern
(2018)
Ziel der Arbeit war es, einerseits Daten zu spezifischen Charakteristika und zur Therapie bei Patienten mit neuroendokrinen Tumoren (NeT) in Vorpommern zu erstellen und Hinweise zur Verbesserung zu geben und diese andererseits mit den 2006 und 2008 erschienenen, 2012 aktualisierten Leitlinien der ENETS zu vergleichen sowie, wo möglich, Hinweise zur Verbesserung der Versorgung zu geben.
Hierbei fiel auf, dass sich die Inzidenzen in etwa mit denen der ENETS decken, die Tumoren aber teils in einem späteren Stadium gefunden wurden. Wenn internationale Inzidenzen abwichen, wie z.B. bei kleinen Rektum-NeT, muss diskutiert werden, ob eventuell eine geringere Annahme von Vorsorgekoloskopien und anderen präventiven Untersuchungen bzw. ein späterer Arztbesuch von Seiten des Patienten in Vorpommern eine Ursache sein könnte. Im internationalen Vergleich spielt zum Beispiel bei Rektum-NeT auch die Ethnie eine Rolle. Im deutschen NeT-Register erscheinen Appendix-, Rektum-NeT ebenfalls unterrepräsentiert, jedoch auch aufgrund des zentrenbetonten Patientenkollektivs.
Die fortgeschrittenen Tumorstadien des Jejunums/Ileums und des Kolons können möglicherweise auf erst spät auftretende oder unspezifische Symptome zurückzuführen sein. Beim Jejunum/Ileum ist auch abhängig von der Lage des Tumors die diagnostische Erreichbarkeit eingeschränkt.
Wenn möglich kann auch im Rahmen von CUP-Syndromen eine Kapselendoskopie erwogen werden, um NeT des Jejunums und Ileums zu detektieren. Eine SRS kann ebenfalls oft erfolgreich durchgeführt werden, wobei hier als Tracer bei Verfügbarkeit eher HTP oder DOPA anstatt dem sonst üblichen FDG empfohlen werden.
Klinischerseits sollte auf vollständige Anamnesen, vor allem bezüglich der Flush-Symptomatik, geachtet werden, hierzu fanden sich teilweise nur ungenaue Angaben. Außerdem sollte beachtet werden, dass falsch positive Werte von CgA und 5-HIES z.B. durch Vorerkrankungen, Medikamente oder Nahrungsmittel verursacht werden können.
Bei Gastroskopien ist es wichtig, auch ein bioptisches Mapping makroskopisch unauffälliger Schleimhaut des Fundus, Korpus und Antrum durchzuführen, damit die histologische Diagnose einer chronisch atrophischen Gastritis gestellt werden kann bzw. der Ausschluss anderer Erkrankungen möglich ist.
Im Vergleich mit den ENETS-Leitlinien fiel auf, dass die Therapiearten und -ziele oft aufgrund der Seltenheit der Erkrankung auch in Kombination mit schweren Vorerkrankungen individuell abgestimmt werden mussten. Weiterhin wurde der Vergleich durch öfters unvollständige Datenlage z.B. aufgrund eines Wegzugs erschwert. Zudem wurden Daten ab 1999 betrachtet, wohingegen Teile der Leitlinien der ENETS frühestens ab 2006 zur Verfügung standen.
Zur prophylaktischen Cholezystektomie unter Sandostatintherapie finden sich gemischte Aussagen, sodass auch hier individuell auf Grundlage der Art und Schwere der Vorerkrankungen (als Risikofaktor Cholezystolithiasis, Zustand nach Cholezystitis) entschieden werden sollte.
Weiterhin kann bei einem Becherzellkarzinoid der Appendix vermiformis bei Frauen eine zusätzliche Entfernung der Adnexe aufgrund eines möglicherweise gehäuften Auftretens von Metastasen erwogen werden.
Auf Seiten der Pathologie kann eine Angabe der Eindringtiefe vor allem von NeT der Appendix vermiformis eventuell hilfreich sein, da ab einer Invasion des Mesenteriolums von über 3 mm möglicherweise mit einem aggressiveren Krankheitsverlauf und einem erhöhten Risiko für Lymphknotenmetastasen zu rechnen ist. Zusätzlich sollten neben der Standardimmunhistochemie mit CgA, SP und Ki67 Grading und TNM-Klassifizierung einheitlich durchgeführt werden. Zum Grading ist gerade bei niedrigem Proliferationsindex bei Verfügbarkeit auch eine zugelassene digitale Auswertung empfehlenswert. Eine Grenzwertdefinition bei einem Ki67-Index zwischen 2 und 3 wäre dann allerdings wünschenswert.
Medikamentös sind sowohl Sandostatin als auch Interferon eher zur Symptomkontrolle als zur Progresshemmung geeignet, wobei Interferon häufiger gegeben werden muss und verstärkt Nebenwirkungen aufweist, sodass Sandostatin als erste Wahl in Betracht gezogen werden sollte.
Bei multiplen Tumoren des Endokriniums bzw. gehäuftem Auftreten innerhalb von Familien empfiehlt sich eine genetische Beratung und gegebenenfalls eine Mutationsanalyse, um MEN-Syndrome oder auch das von Hippel-Lindau-Syndrom diagnostizieren zu können.
Zweitmalignome werden in Studien mit einer Häufigkeit von 17-55 % angegeben. Bei uns betrug die Häufigkeit 24 %. Auch bei großer Schwankungsbreite der Daten besteht dennoch ein etwa doppelt so häufiges Auftreten von syn- oder metachronen Malignomen bei NeT-Patienten im Vergleich zu Patienten mit nicht endokrinen Malignomen, sodass möglicherweise eine lebenslange regelmäßige Kontrolle vor allem des Gastrointestinal- und Urogenitaltraktes erwogen werden sollte, da besonders in diesen Bereichen auch bei uns eine Häufung der Zweitkarzinome vorlag. Andererseits könnte es auch bedeuten, dass NeT bei synchronen Karzinomen aufgrund besserer Diagnostik in zunehmender Zahl gefunden werden. Als möglicher Erklärungsansatz kann die Feldeffekt-Theorie herangezogen werden, die aufgrund gemeinsamer karzinogener Effekte das gleichzeitige Wachstum neuroendokriner und epithelialer Zellen stimuliert. Eine andere Theorie beruht auf einem gemeinsamen genetischen Hintergrund, ohne dass bisher eine verursachende somatische Mutation gefunden werden konnte. Hier bleiben weitere Untersuchungen abzuwarten.
Der Einfluss körperlicher Aktivität auf Gefäßsteifigkeitsparameter der zentralen Hämodynamik bei Patienten mit linksventrikulärer diastolischer Dysfunktion und erhaltener Ejektionsfraktion (EF) ist bislang wenig erforscht.
In der vorliegenden individuell gematchten Fall-Kontroll-Studie wurden Probanden („DHF“) mit symptomatischer (NYHA ≥ 2), linksventrikulärer diastolischer Dysfunktion und erhaltener EF (LVEF > 50%) Kontrollprobanden („Kontrolle“) ohne diastolische Dysfunktion und ohne Symptome einer Herzinsuffizienz gegenübergestellt. Dabei wurde nach Alter, Geschlecht und Nierenfunktion gematcht. Es erfolgte die Auswertung einer oszillometrischen Pulswellenanalyse (Mobil-O-Graph®), die im Liegen, im Sitzen und innerhalb zehn Minuten nach spiroergometrischer Ausbelastung durchgeführt wurde.
Es zeigte sich in den Ruhemessungen eine signifikant höhere PWV der DHF Gruppe vs. der Kontrollgruppe (sitzend: 10,93 ± 0,5 m/s vs. 9,95 ± 0,3 m/s, p < 0,001).
Auch nach Belastung waren die signifikanten Gruppenunterschiede der PWV persistent, bei konstant höherer PWV der DHF- vs. Kontrollgruppe. Jedoch nahm die PWV der DHF Gruppe direkt nach Belastung stärker ab, als die der Kontrollgruppe.
Der AIx der DHF Gruppe stieg direkt nach Belastung an (Baseline: 29,74 ± 2,01 % vs. direkt nach Belastung: 32,87 ± 2,68 %, p=0,29), während der AIx der Kontrollgruppe nahezu unverändert blieb, so dass sich signifikante Gruppenunterschiede (p<0,05) aufzeigten, die vor der Belastung nicht zu beobachten waren. Als Ursache kamen hierbei die vermehrten peripheren Reflexionen in Frage, weil die Reflection Magnitude (RM) nur in der DHF Gruppe zunahm.
Die hier beschriebene Studie soll einen Beitrag zum Verständnis der komplizierten hämodynamischen Vorgänge leisten, die bei Patienten mit diastolischer Dysfunktion und erhaltener LVEF während bzw. nach körperlicher Belastung ablaufen.
Hintergrund: Nickel-Titan-Systeme sind heutzutage weit verbreitet und ermöglichen eine verlaufsgetreuere sowie effizientere Wurzelkanalaufbereitung als mit Handinstrumenten. In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl neuer NiTi-Instrumente entwickelt, mit dem allgemeinen Trend eines hohen Grades an Flexibilität bei höchster Sicherheit und Effektivität. In der vorliegenden Studie wurden fünf vollrotierende Aufbereitungssysteme mit unterschiedlichen Eigenschaften hinsichtlich ihrer Aufbereitung simulierter, s-förmiger Wurzelkanäle verglichen.
Methode: Es wurden 50 s-förmig gekrümmte Kunststoffmodelle mit ProTaper Next, HyFlex CM, F6 SkyTaper, BioRace und Mtwo bis ISO 25 und einer Konizität von 6% aufbereitet. Es wurden neben den Zentrierungseigenschaften entlang des Kanalverlaufes von koronal nach apikal die Aufbereitungszeit und die Arbeitssicherheit untersucht.
Ergebnis: Alle untersuchten Systeme können als sicher bewertet und zur Aufbereitung s-förmiger Wurzelkanäle empfohlen werden. Der Erhalt des s-förmigen Wurzelkanalverlaufes wurde am Besten mit den thermomechanisch modifizierten Systemen HyFlex CM gefolgt von ProTaper Next garantiert. Das Einfeilensystem F6 SkyTaper lag apikal zentrierter als alle anderen Systeme und bereitete insgesamt ähnlich gut zentriert auf wie ProTaper Next. Hinsichtlich der Geschwindigkeit arbeiteten ProTaper Next und F6 SkyTaper am effizientesten. Die „Controlled Memory“-Technologie der HyFlex CM-Feilen liefert einen besonders hohen Grad an Flexibilität und Bruchresistenz. Die Gleitpfadpräparation mit dem ProGlider und PathGlider erscheint vorteilhaft.
Diskussion: Obgleich bereits gezeigt wurde, dass Untersuchungsergebnisse an simulierten Probekörpern tendenziell auf menschliche Zähne übertragbar sind, sollten weitere Studien an extrahierten, humanen Zähnen sowie klinische Studien durchgeführt werden, um die gewonnenen Erkenntnisse zu untermauern und die Praxisrelevanz dieser bewerten zu können.
Einleitung und Fragestellung:
Die dynamische kontrastmittelverstärkte MR-Mammografie besitzt eine hohe Sensitivität für die Entdeckung von Mammakarzinomen in frühen Stadien und wird zunehmend in der Diagnostik des Mammakarzinoms als auch als Screeningverfahren bei Hochrisikopatientinnen eingesetzt. Dabei kommt dem Kontrastmittelverhalten detektierter Läsionen als auch des Brustparenchyms eine zentrale Bedeutung zu.
In der vorliegenden Studie wurde die Variabilität der nativen Baseline T1w-Signalintensität (BSI) und des relativen Kontrastmittelenhancements (RCE) des gesundes Brustparenchyms in der dynamischen kontrastmittelgestützten MR-Mammographie innerhalb einer Bevölkerungsstudie untersucht und Prädiktoren auf deren Variabilität identifiziert. Es wurden der Einfluss anthropometrischer Parameter (Alter, Größe, Gewicht, BMI), des Menopausenstatus, exogener Hormone (orale Kontrazeptiva, postmenopausale Hormonersatztherapie) sowie der Einfluss früheren Stillverhaltens untersucht.
Methodik:
Im Rahmen eines Ganzkörper-MRT-Projektes innerhalb der Study of Health in Pomerania (SHIP) wurden 651 Frauen (mittleres Alter 48,96 Jahre ± 12,35 [Standardabweichung]) in eine kontrastmittelgestützte MR-Mammografie Substudie unter Verwendung einer T1-gewichteten, dreidimensionalen TWIST Sequenz vor und nach Injektion von 0,1 mmol/kg Körpergewicht Gadobutrol eingeschlossen. Nach Ausschluss von 192 (29,5%) Frauen aufgrund von früheren Brustkrebserkrankungen, Brustoperationen, vollständiger Parenchyminvolution oder Herdbefunden wurden die Daten von 459 (71,5%) Frauen analysiert. Davon waren 234 (51.0%) prämenopausal und 225 (49.0%) postmenopausal. 69 der prämenopausalen Frauen gaben an, orale Kontrazeptiva einzunehmen und 24 der postmenopausalen Frauen gaben an, eine Hormonersatztherapie anzuwenden.
Unter Verwendung der Mean-Curve Funktion der MRT-Workstation für die Mammadiagnostik wurde eine Freihand-Region-of-Interest (ROI) manuell so platziert, dass das gesamte fibroglanduläre Gewebe der Brust auf jeweils zwei Schichten oberhalb und unterhalb der Mamille eingeschlossen wurde. Eine Zeit-Signalintensitäts-Kurve wurde für die Zeitpunkte vor bzw. 1 bis 5 Minuten nach Gadobutrol-Injektion
generiert. Für die weiteren Analysen wurde das relative prozentuale Kontrastmittelenhancement (RCE) anhand der Formel RCE= [SI (t1-5) – SI (Baseline)] / SI (Baseline)* 100 berechnet, wobei SI (t1-5) die Signalintensität nach Gabe von Gadobutrol ist. Da der zeitliche Kontrastmittelverlauf in beiden Brüsten identisch war, wurde das mittlere RCE über beide Brüste in allen weiteren Analysen modelliert.
Ergebnisse:
Die BSI variierte erheblich zwischen den Probandinnen mit einem Mittelwert (Standardabweichung - SD) von 167,7 (±49,2) in der rechten Brust und einem Mittelwert (SD) von 175,9 (± 48,9) in der linken Brust (p < 0,001). Die BSI stieg linear mit dem Alter (p<0,001), dem Körpergewicht (p<0,001) und dem BMI (p<0,001) an und nahm linear mit der Körpergröße (p<0,001) ab. Postmenopausale Frauen hatten eine signi- fikant höhere BSI (p<0,001).
Die BSI und das RCE waren für alle Zeitpunkte in der rechten Brust signifikant nied- riger als in der linken Brust (p=0,001). Das RCE zeigte einen steigenden Verlauf, der mit zunehmender Zeit abschwächte. Es betrug zu den Zeitpunkten 1, 2, 3, 4 und 5 Minuten nach Kontrastmittelgabe 8,07%, 13,78%, 18,23%, 22,14% und 24,56%. Al- lerdings variierte das RCE stark zwischen den Probandinnen (p=0,001).
Das RCE nahm mit steigendem Körpergewicht signifikant zu (p=0,0001); je schwerer die Frau, desto steiler die Zunahme. Der Einfluss des Alters und der Menstruations-Zyklusphase auf das RCE des Brustparenchyms waren dagegen vernachlässigbar. Das RCE des gesunden Brustparenchyms war mit dem Menopausenstatus stark assoziiert (p=0,001). Das Brustparenchym prämenopausaler Frauen hatte initial eine niedrigere BSI (p=0,0001), aber anschließend ein im Mittel 30% steileres RCE (p<0,0001) im Vergleich zu dem postmenopausaler Frauen.
Während bei prämenopausalen Frauen das RCE des Brustparenchyms signifikant geringer unter der Einnahme oraler Kontrazeptiva (OC) im Vergleich zu Frauen ohne eine hormonelle Kontrazeption (p=0,01) war, hatte bei postmenopausalen Frauen eine Hormonersatztherapie keinen signifikanten Einfluss auf das RCE des Brustparenchyms HT (p=0,052).
Das RCE des Brustparenchyms war bei Frauen, die angaben gestillt zu haben signifikant höher als bei Frauen, die nicht gestillt haben (p=0,04), was sowohl bei prämenopausalen als auch bei postmenopausalen Frauen zu beobachten war.
Schlussfolgerung:
Die BSI und das RCE des gesunden Brustparenchyms variierten erheblich zwischen den Probandinnen einer populationsbasierten Kohortenstudie. Körpergewicht (p<0,001) und Alter (p<0,001) waren signifikante Prädiktoren der BSI; Menopausen- status (p<0,001) und Körpergewicht (p<0,001) signifikante Prädiktoren des RCE. Diese Prädiktoren könnten neben dem Kontrastmittelenhancement des gesunden Brustparenchyms auch die Analysen der Kontrastmittelkinetik von Brustläsionen beeinflussen. Daher sollten bei der Analyse dynamischer MR-Mammografien patientenbezogene Faktoren, insbesondere der Menopausenstatus und das Körpergewicht berücksichtigt werden.
Da die körpergewichtbezogene Erhöhung der absoluten Kontrastmittelmenge zu einer signifikanten Erhöhung des RCE im Brustparenchym führte, sollte die Kalkulation der Kontrastmitteldosis basierend auf dem absoluten Körpergewicht in der MR-Mammografie überdacht werden und alternative Berechnungen z.B. basierend auf dem mageren Körpergewicht (ohne Fettanteil) untersucht werden.
Da postmenopausale Hormonersatzpräparate keinen signifikanten Einfluss auf das RCE haben und prämenopausale orale Kontrazeptiva das RCE eher reduzieren, scheint ein Absetzen hormoneller Präparate vor einer MR-Mammografie-Untersuchung basierend auf den vorliegenden Daten nicht notwendig.
Hintergrund: Die degenerative lumbale Spinalkanalstenose (LSS) wird im Rahmen der steigenden Lebenserwartung häufiger. Die individuelle Diagnosestellung fällt jedoch immer noch schwer, da keine genauen Diagnosekriterien existieren. Mit dieser Studie soll erstmals in einer großen und heterogenen Stichprobe das Auftreten des 2010 von Barz et al. beschriebenen „nerve root sedimentation signs“ (SedSign) überprüft werden. Dieses Zeichen stellt ein neues potenzielles Hilfsmittel bei der Diagnostizierung einer LSS dar.
Methodik: Im Rahmen der Study of Health in Pomerania wurden mehrere Tausend Freiwillige aus der Region Vorpommern medizinisch untersucht, bezüglich körperlicher Beschwerden befragt und es erfolgte eine Ganzkörper-MRT-Untersuchung. Dadurch standen für diese Studie die MRT-Bilder und klinischen Daten von 3046 Probanden zur Verfügung. Nach der Evaluierung der MRT-Bilder hinsichtlich des Vorliegens einer LSS und des SedSigns, erfolgte die statistische Analyse unter Einbeziehung der klinischen Daten.
Ergebnisse: Nach Ausschluss von 286 Probanden auf Grund fehlender MRT-Sequenzen bzw. unzureichender Qualität der MRT-Bilder, verblieben 2760 Probanden für diese Untersuchung (mittleres Alter 52,55 Jahre; 48,50 % männlich). Von diesen Probanden wiesen 320 eine LSS in den MRT-Bildern auf (mittleres Alter 64,42 Jahre; 50,94 % männlich). Die stärkste Einengung lag meistens im Segment LWK 4 / 5 (66,25 %). Das SedSign war bei Probanden mit einer LSS zu 81,09 % positiv (mittleres Alter 66,47 Jahre; 52,57 % männlich). Rückenschmerzen mit einer Ausstrahlung in den Unterschenkel als Hinweis auf eine klinisch relevante LSS wurde von 5,93 % aller Probanden angegeben (mittleres Alter 56,73 Jahre; 43,39 % männlich). Unter zusätzlichen Beschwerden beim Gehen litten 1,73 % aller Probanden (mittleres Alter 59,76 Jahre; 42,48 % männlich). Es ließ sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen den Beschwerden und einem positiven SedSign nachweisen (p < 0,01). Die Sensitivität betrug 18,37 % bzw. 24,39 % und die Spezifität ca. 91 %.
Schlussfolgerung: Trotz des signifikanten Zusammenhangs zwischen einem positiven SedSign und den typischen Symptomen einer LSS kann das SedSign, aufgrund der geringen Sensitivität, nicht als alleiniger Marker zur Diagnostik einer LSS genutzt werden. Da allerdings bei Verdacht auf eine LSS in der Regel eine MRT-Untersuchung erfolgt und die Evaluierung des SedSign damit kaum zusätzlichen Aufwand erfordert, ist es als ein weiteres Hilfsmittel im Rahmen des herkömmlichen Diagnoseverfahrens geeignet.
Das Cochlea-Implantat (CI)-System stellt eine etablierte Versorgungsmöglichkeit einer Taubheit oder an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit dar, die in vielen Fällen den Betroffenen ein gutes bis sehr gutes Sprachverstehen ermöglicht. Jedoch wird in einigen Fällen das erwünschte Ergebnis einer CI-Versorgung nur zum Teil oder nicht erreicht. Außerdem kann sich im Verlauf einer CI-Versorgung ein anfänglich guter Hörgewinn trotz anscheinend regelrechter Funktion des Implantats verschlechtern. In diesen Fällen kann eine retrocochleäre Störung vorliegen, deren Nachweis allein mit bildgebenden Verfahren schwierig ist. Die Kombination von elektrisch evozierten Summenaktionspotentialen (ECAP) und elektrisch evozierten Hirnstammpotentialen (EAEP) kann den Nachweis einer retrocochleären Störung bei Patienten mit CI verbessern. Ziel der vorliegenden Studie war es, Referenzwerte für elektrisch evozierte frühe Hirnstammpotentiale (ECAP und EBERA) von CI-Trägern zu ermitteln, deren Rehabilitationsverlauf ein durchschnittliches Versorgungsergebnis erwarten ließ.
An 19 Probanden wurden insgesamt 20 Messreihen durchgeführt. Dabei wurden an diesen Probanden, unter Verwendung eines optimierten, klick-äquivalenten Stimulus, elektrisch evozierte Potentiale gemessen. Die verwendeten Stimulations- und Messparameter wurden ausführlich erläutert. Auch die Durchführung der Messreihen wurde umfassend beschrieben.
Die Ergebnisse aller Messreihen zur Erstellung der Referenzwerte wurden dargestellt und analysiert. Bei der Darstellung und Diskussion wurde besonders auf die Dynamik, die Amplituden, die Absolut-Latenzen und Latenz-Differenzen der gemessenen Potentiale eingegangen. Die Referenzwerte wurden für ipsilaterale und kontralaterale Ableitung in Wertetabellen dargestellt. Besonders die von der Stimulationsintensität abhängigen Absolut-Latenzen der Potentiale eJ3 und eJ5 zeigten unterschiedliche Ausprägungen. Im Anschluss wurden fünf EAEP-Messungen aus der klinischen Routine mit jeweils unterschiedlichen Fragestellungen vorgestellt und gegen die Referenzwerte verglichen.
Im letzten Abschnitt wurden sowohl die Referenzwerte als auch die Messungen aus der klinischen Routine diskutiert. Aus der Dynamik der gemessenen ECAP konnte eine Durchführungsempfehlung für EBERA-Messungen an Patienten, die die subjektiv empfundenen Lautheiten der Stimulation nicht eindeutig angeben können, abgeleitet werden. Abschließend wurden die Grenzen der Methode diskutiert und Ausblicke auf zukünftige Forschungsvorhaben gegeben.
Kardiovaskuläre Erkrankungen stellen seit Jahrzehnten in Industrienationen, wie Deutschland, die Haupttodesursache dar.1–4 Verschiedene Parameter nehmen Einfluss auf die Prävalenz und Inzidenz von kardiovaskulären Erkrankungen, sowie auf die Zunahme von Wanddicken großer arterieller Gefäße. Die Wanddicke der Arterien (MAWT) wird als ein Surrogatmarker für die Arteriosklerose verwendet, und diesbezüglich verschiedene Gefäßabschnitte untersucht.21,22 Auch MRT-Untersuchungen erfolgten, in welchem der bisherige Goldstandard die Dark-Blood Sequenz war.33,35–37 In der klinischen Routine wird jedoch im Rahmen eines Kardio-MRT eine cine steady-state free precession(SSFP)- Sequenz verwendet.38,39 Das Ziel unserer Arbeit war es die Dark-Blood (DB)- Sequenz mit der cine (SSFP)- Sequenz mittels Inter- sowie Intrarater Reliabilität zu vergleichen, sowie altersabhängige und geschlechtsspezifische Standardwerte der Wanddicke der Aorta ascendens und descendens in der Allgemeinbevölkerung anhand von Daten der Study of Health in Pomerania (SHIP- Studie) zu bestimmen.
Methode: Für den Vergleich der beiden Sequenzen wurden beide Sequenzen an 50 Nicht-SHIP-Probanden, welche ein Kardio- MRT erhielten, generiert. Diese wurden anschließend von zwei Untersuchern (AQ und TS) bezüglich Interratersowie Intrarater Reliabilität auf Höhe der rechten Pulmonalarterie vermessen und ausgewertet. In der zweiten Publikation erfolgte die Messung der Aortenwanddicke, sowie die Korrelation mit dem Alter und dem Geschlecht an 753 Personen aus der SHIPStudie.
Ergebnisse: Die cine SSFP- Sequenz konnte im Vergleich zu der DB- Sequenz, bei einer hohen Inter- und Intrarater Reliabilität, zuverlässige und vergleichbare Messwerte liefern. Insgesamt zeigte sich, dass die mittlere Aortenwanddicke der Aorta ascendens (1.46 mm bei Frauen, 1.56 mm bei Männern) im Vergleich zur Aorta descendens (1.26 mm bei Frauen, 1.36 mm bei Männern) größer war. Zusätzlich konnte ein Anstieg der Wanddicke mit zunehmendem Alter, sowie eine Geschlechtsabhängigkeit der Wanddicke nachgewiesen werden. Männer haben im Vergleich zu Frauen eine dickere Gefäßwand in beiden untersuchten Gefäßabschnitten auf (p<0.001). In weiteren Auswertungen stellte sich eine gering höhere Abhängigkeit der zunehmenden Aortenwanddicke mit zunehmendem Alter bei dem männlichen Geschlecht dar.
Based on the latest gnomAD dataset, the prevalence of symptomatic hereditary cerebral cavernous malformations (CCMs) prone to cause epileptic seizures and stroke-like symptoms was re-evaluated in this review and calculated to be 1:5,400-1:6,200. Furthermore, state-of-the-art molecular genetic analyses of the known CCM loci are described which reach an almost 100% mutation detection rate for familial CCMs if whole genome sequencing is performed for seemingly mutation-negative families. An update on the spectrum of CCM1, CCM2, and CCM3 mutations demonstrates that deep-intronic mutations and submicroscopic copy-number neutral genomic rearrangements are rare. Finally, this review points to current guidelines on genetic counselling, neuroimaging, medical as well as neurosurgical treatment and highlights the formation of active patient organizations in various countries.
III Reviews
(2018)
ZusammenfassungDigitales Lernen in religiösen Bildungsprozessen befasst sich besonders mit medienethischen Fragestellungen. Sexting und Cybermobbing werden als riskantes Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen bewertet. Im Rahmen der schulischen Präventionsarbeit wird daher vor allem die Schuldfrage thematisiert. Die besondere Herausforderung für die Religionspädagogik besteht in der Wahrnehmung der Schamerfahrungen für die Identitätsentwicklung von Mädchen und Jungen in den erweiterten sozialen Räumen der digitalen Kommunikationsmittel. In Anlehnung an die Schamethik von Klaas Huizing und der medienweltorientierten Religionsdidaktik von Manfred Pirner verfolgt eine evangelische Mediennutzungsethik der Schamsensibilisierung (Kristian Fechtner) das Ziel der Kompetenzentwicklung von Mitgefühl und Widerstandsfähigkeit.
In an aerobic environment the occurrence of reactive oxygen species (ROS) is a common phenomenon. The diverse roles of ROS in cellular function and in diseases make them a target of interest in many research areas. Substances capable of directly or indirectly reducing the (harmful) effects of ROS are referred to as “antioxidants”. However, the term is applied miscellaneously in the chemical and the biological context to describe different attributes of a substance. In this work the potential of an electrochemical assay to detect different ROS in-vitro was explored. The method was optimized to investigate the radical scavenging activities (antioxidant potential) of trolox and different plant compounds (ascorbic acid, caffeic acid, epigallocatechin gallate, ferulic acid, kaempferol, quercetin, rutin, and Gynostemma pentaphyllum extract) in-vitro. The obtained data was compared to established antioxidant in-vitro assays. Further, the impact of the plant substances on cellular parameters was evaluated with the electrochemical assay and established cell assays.
The optimization of the electrochemical assay allowed the reproducible detection of ROS. The sensor electrode proved differently sensitive towards individual ROS species. The highest sensitivity was recorded for hydroxyl radicals while superoxide and hydrogen peroxide had little impact on the sensor. Extracellular ROS concentrations could be detected from cell lines releasing elevated ROS into the extracellular space. The antioxidant activity of the investigated plant substances could be demonstrated with all in-vitro assays applied. However, the absolute as well as the relative activity of the individual substances varied depending on the experimental parameters of the assays (pH, radical species, phase, detection method).
The plant compounds modified redox related intracellular parameters in different cell lines. However, a direct correlation between intracellular and extracellular effects of the plant compounds could not be established.
The work demonstrates the feasibility to use the electrochemical assay to sense ROS as well as to evaluate the radical scavenging activity of molecules. The in-vitro antioxidant activities demonstrated for the individual plant substances are not reliable to predict the cellular effects of the molecules.
Die Verlängerung des Magenaufenthalts von oralen Arzneiformen steht seit mehr als 30 Jahren im Fokus internationaler Forschungsgruppen. Trotz der Vermarktung diverser Systeme gelang es bislang nicht, eine sichere und reproduzierbare Gastroretention von Arzneiformen zu realisieren. Dies würde jedoch enorme Möglichkeiten für die Therapie mit oral applizierten Arzneimitteln mit sich bringen. Die Reduktion der Einnahmefrequenz, das Vermeiden von Plasmaspiegelspitzen sowie die gesteigerte Patientenadhärenz sind nur einige der denkbaren Vorteile. Die größte Hürde gastroretentiver Systeme ist dabei die Motilität des menschlichen Magens. Starke Kontraktionswellen sind für eine rasche Entleerung insbesondere unter Nüchternbedingungen verantwortlich. Daneben kommt es zu höchsten Belastungen auf Arzneiformen, was wiederum die Wirkstofffreisetzung beschleunigen kann, mit drastischen Folgen für den Patienten. In der präklinischen Testung neu entwickelter Systeme fehlt häufig der Bezug zur Physiologie des Magens und die Vorhersagekraft von Freisetzungstests ist dementsprechend gering. Ziel der Arbeit war daher die Charakterisierung der relevanten Parameter im Magen im Rahmen einer Humanstudie. Die aus dieser Humanstudie gewonnenen Daten zu pH-Werten, Temperaturen und insbesondere Drücken im Magen sollten anschließend genutzt werden, um die im Arbeitskreis verfügbaren, biorelevanten Freisetzungsmodelle weiterzuentwickeln. Abschließend sollten verschiedene, kommerziell erhältliche gastroretentive Arzneiformen unter Berücksichtigung der Magenphysiologie auf ihr Freisetzungsverhalten getestet werden. Die Ergebnisse der Humanstudie zeigten die enorme Abhängigkeit der Magenaufenthaltszeit einer telemetrischen Kapsel vom prandialen Status der Probanden. Nach Einnahme der Standardmahlzeit, wie sie in klinischen Studien zu Nahrungsmitteleffekten Verwendung findet, kam es zu Magentransitzeiten von über 20 h. Dagegen wurde die Kapsel unter Nüchternbedingungen spätestens nach 2,7 h aus dem Magen entleert. Die intragastralen Drücke nach postprandialer Einnahme der Kapsel betrugen mindestens 240 mbar und waren aufgrund des verlängerten Magenaufenthalts deutlich zahlreicher im Vergleich zur Nüchterneinnahme. Die Ergebnisse der In vitro-Untersuchungen zeigten, dass die herkömmlich verwendeten Freisetzungstestgeräte nicht in der Lage sind, biorelevante Belastungen auf eine telemetrische Kapsel auszuüben. Maximale Drücke von 14 mbar waren im eintauchenden Zylinder zu beobachten, welche wir jedoch auf den hydrostatischen Druck beim Eintauchen zurückführen konnten. Im Gegensatz dazu waren wir mit Hilfe unserer neuartigen In vitro-Freisetzungsmodelle in der Lage, vollständige Druckprofile nachzustellen, wie sie auch in vivo beobachtbar waren. Die Freisetzungsuntersuchungen der gastroretentiven Präparate Glumetza® 1000 und Madopar® Depot unter biorelevanten Bedingungen offenbarten die extreme Drucksensitivität dieser Systeme. Hierfür definierten wir auf Basis der In vivo-Daten drei realistische Druckprofile und stellten diese in vitro nach. Früh auftretende, leichte Belastungen während der Freisetzungstests führten bei der flotierenden Arzneiform Madopar® Depot bereits zur vollständigen Wirkstofffreisetzung. Glumetza® 1000 schien abhängig vom Quellungszustand auf die Belastungen zu reagieren, wobei spätestens stärkere Belastungen nach 6 h zur vollständigen Freisetzung des Wirkstoffs führten. Auf Basis dieser Ergebnisse ist anzuzweifeln, dass die bislang erhältlichen gastroretentiven Systeme über einen längeren Zeitraum im Magen intakt bleiben und kontrolliert ihren Wirkstoff freisetzen. Daneben können die entwickelten Testmethoden dazu genutzt werden, um die Entwicklung neuartiger gastroretentiver Systeme voranzutreiben.
Staphylococcus aureus ist ein Gram-positives pathogenes Bakterium, welches bei ca. 30 % der gesunden Bevölkerung zur kommensalen Flora der Nasenschleimhaut gehört. Jedoch zählt S. aureus auch zu den häufigsten Erregern bakterieller Infektionen beim Menschen. Aus diesem Grund wurden S. aureus-Stämme in zahlreichen Studien untersucht, um die Pathophysiologie und Virulenz der Bakterien sowie die zugrundeliegenden Regulationsmechanismen zu verstehen. Die Expression von Virulenzfaktoren wird direkt oder indirekt durch verschiedene Regulatoren beeinflusst. Zu diesen zählen beispielsweise das Quorum-Sensing-System Agr, der alternative Sigma-Faktor SigB und das Zweikomponentensystem SaeRS. Bei der Regulation der Genexpression spielt neben Mechanismen, die die Transkriptionsinitiation beeinflussen, auch die Transkriptions-termination eine Rolle. Bei Bakterien unterscheidet man zwischen der Rho-unabhängigen und der Rho-abhängigen Transkriptionstermination. In bisherigen Studien wurde die Rolle des Transkriptionsterminationsfaktors Rho in Escherichia coli, Bacillus subtilis und Mycobacterium tuberculosis untersucht. Hierzu zählt unter anderem das Silencing von horizontal erworbenen Genen, die Verhinderung von DNA-Doppelstrangbrüchen und die Unterdrückung der persistierenden Antisense-Transkripten. Besonders die erhöhte Antisense-Transkription konnte auch in einer Tiling Array-Studie des S. aureus Wildtypstammes HG001 und einer isogenen Δrho-Mutante ST1258 festgestellt werden. In dieser Transkriptom-Analyse wurden die S. aureus-Stämme in RPMI- und TSB-Medium in der exponentiellen und stationären Wachstumsphase untersucht. Es konnten insgesamt 416 chromosomale Regionen identifiziert werden, deren Transkriptmenge in einer der vier Bedingungen in der Δrho-Mutante im Vergleich zum Wildtyp wenigstens 4-fach erhöht waren. Von diesen Regionen ließen sich nur 11 % annotierten Genen zuordnen, während eine massive Erhöhung der Menge solcher Transkripte festgestellt wurde, die vom Gegenstrang kodierender Gene stammen.
Ausgehend von diesen Befunden wurde in dieser Studie das zelluläre und extrazelluläre Proteom des S. aureus Wildtyps HG001 und der Δrho-Mutante ST1258 verglichen, um die Auswirkungen der Abwesenheit von Rho auf das Proteom zu untersuchen. Dabei lag die Mehrheit der relativ quantifizierten Proteine in erhöhten Mengen in der Δrho-Mutante im Vergleich zum Wildtyp vor. Viele dieser Proteine konnten dem SaeRS-Zweikomponentensystem von S. aureus zugeordnet werden. In der Proteomanalyse konnten 34 von 39 Proteinen, die durch SaeR reguliert werden, quantifiziert werden. Von diesen wiesen 29 erhöhte Proteinmengen in der Δrho-Mutante auf. Durch das Sae-System werden Gene reguliert, von denen die meisten für Virulenzfaktoren, wie Adhäsine, Toxine und immune evasion-Proteine, kodieren. Die Daten der Proteomanalyse zeigen, dass in S. aureus-Zellen, denen die Aktivität von Rho fehlt, das Sae-System aktiviert wird und dadurch die Induktion des SaeR-Regulons zu beobachten ist.
Die Relevanz dieser Ergebnisse wurde durch ein in vivo-Infektionsexperiment untersucht. In einem Bakteriämie-Modell führte die Inaktivierung von Rho zu einer signifikant erhöhten Virulenz von S. aureus, welche sich in einer signifikant reduzierten Überlebensrate der Mäuse äußerte. Zwischen dem Wildtyp und dem Komplementationsstamm konnte kein signifikanter Unterschied in der Überlebensrate der infizierten Mäuse gezeigt werden.
Es ist bekannt, dass SaeRS-abhängige Virulenzfaktoren auch für die Invasion in Epithel- und Endothelzellen entscheidend sind. Anhand der Zahl der internalisierten S. aureus-Bakterien nach Infektion von humanen Lungenepithelzellen konnten in dieser Arbeit keine Unterschiede zwischen dem Wildtyp HG001 und ∆rho-Mutante ST1258 im zeitlichen Verlauf festgestellt werden. Dabei konnten weder Unterschiede im Überleben in 16HBE14o- Zellen noch in der Internalisierungsrate in A549-Zellen zwischen den beiden Stämmen gezeigt werden.
Das Antibiotikum Bicyclomycin ist ein spezifischer Inhibitor des Transkriptionsterminationsfaktors Rho und wird in Studien zur Rho-abhängigen Transkriptionstermination in Gram-negativen Bakterien eingesetzt, da in diesen Rho ein essentielles Protein ist. In Transkriptom- und Proteomanalysen konnten vergleichbare Effekte durch die Behandlung des Wildtyps mit Bicyclomycin wie in der ∆rho-Mutante hervorgerufen werden. Die Antisense-Transkription und die Expression SaeRS-abhängigen Gene waren im Wildtyp nach Gabe von Bicyclomycin deutlich erhöht. Es konnte gezeigt werden, dass die Aktivierung des Sae-Systems unter Rho-defizienten Bedingungen direkt mit der Transkriptionsterminationsaktivität von Rho verbunden ist und eine neue Verbindung zwischen antibiotischer Wirkung und schädlicher Virulenzgenexpression in S. aureus herstellt werden konnte. In anderen Studien konnten Effekte von Antibiotika auf die Expression von Virulenzfaktoren in S. aureus gezeigt werden, jedoch wurden in diesen Studien die Effekte von Anti-Staphylokokken-Wirkstoffen untersucht. Im Gegensatz dazu ist im Fall von Bicyclomycin ein Antibiotikum verwendet worden, das gegen Gram-negative Bakterien wirksam ist und dennoch die Expression von Virulenzfaktoren in S. aureus beeinflusst. Diese Untersuchungen haben damit auch klinische Relevanz, nicht nur für Patienten, die an gemischten Infektionen mit verschiedenen Bakterienarten leiden, sondern auch für Patienten mit einer Gram-negativen bakteriellen Infektion, die jedoch Träger von S. aureus sind.
Action comprehension that is related to language or gestural integration has been shown to engage the motor system in the brain, thus providing preliminary evidence for the gestural-verbal embodiment concept. Based on the involvement of the sensorimotor cortex (M1) in language processing, we aimed to further explore its role in the cognitive embodiment necessary for gestural-verbal integration. As such, we applied anodal (excitatory) and sham transcranial direct current stimulation (tDCS) over the left M1 (with reference electrode over the contralateral supraorbital region) during a gestural-verbal integration task where subjects had to make a decision about the semantic congruency of the gesture (prime) and the word (target). We used a cross-over within-subject design in young subjects. Attentional load and simple reaction time (RT) tasks served as control conditions, applied during stimulation (order of three tasks was counterbalanced). Our results showed that anodal (atDCS) compared to sham tDCS (stDCS) reduced RTs in the gestural-verbal integration task, specifically for incongruent pairs of gestures and verbal expressions, with no effect on control task performance. Our findings provide evidence for the involvement of the sensorimotor system in gestural-verbal integration performance. Further, our results suggest that functional modulation induced by sensorimotor tDCS may be specific to gestural-verbal integration. Future studies should now evaluate the modulatory effect of tDCS on semantic congruency by using tDCS over additional brain regions and include assessments of neural connectivity.
Anomalous Nernst effect and three-dimensional
temperature gradients in magnetic tunnel junctions
(2018)
The synthesis of pterin-dithiolene ligands was achieved by employing the radical nucleophilic substitution, i.e. the so-called “Minisci- Reaction”1. This protocol was used for the first time by Professor W. Pfleiderer on pterin substrates2 and proved a powerful method for the preparation of 6 acyl-pterins in course of this work. Subsequent construction of the dithiolene ring facilitates the synthesis of pterin-dithiolene ligands with completely unprotected pterin moieti.
The molybdenum cofactor is probably one of the most relevant discoveries in the recent history of pterin chemistry and biochemistry. Many efforts have been made for the preparation of compounds able to mimic the features of the Moco ligand system called "Molybdopterin". In fact, the study of MPT models enables a deeper understanding of the “mechanism of function” of this cofactor and most importantly, lays the foundation for a potential treatment for the Moco related diseases MoCOD and iSOD.
Molybdopterin spielt in der Natur eine wesentliche Rolle, da es gebunden an Molybdän den Molybdän-Cofaktor bildet, der einer Reihe verschiedener Enzyme als katalytisches Zentrum dient. Der Molybdän-Cofaktor kann zwar aus dem Protein freigesetzt werden, erweist sich dann aber als instabil. Trotz langjähriger Bemühungen konnten der Molybdän-Cofaktor und seine biologischen Vorstufen bisher nicht auf chemischem Wege synthetisiert werden. Daher konnten die bisher gewonnenen Kenntnisse über diese Verbindung nicht anhand von Untersuchungen an dem freien Cofaktor gewonnen werden. Um den Cofaktor in seiner Chemie zu verstehen, beschäftigt sich diese Arbeit mit der chemischen Synthese von Modellverbindungen, die die Aufgaben des natürlichen Cofaktors nachbilden können. Um den Einfluss der verschiedenen Struktureinheiten auf die Stabilität oder die katalytische Aktivität zu verstehen und so ein tieferes Verständnis über Molybdopterin und mögliche Struktur-/Funktionsbeziehungen des natürlichen Cofaktors zu entwickeln, werden einzelne Strukturabschnitte untersucht. Im Rahmen dieser Arbeit war der Fokus das Verständnis der Chemie des Pyrazin-Pyran-Dithiolen-Strukturabschnittes und nach Möglichkeit die Entwicklung alternativer Modellverbindungen, die in der Lage sind Sauerstoff-Transport-Reaktionen zu katalysieren und/oder mit dem Apoenzym verbunden werden können. Im besten Falle kann so eine Modellverbindung als Behandlungsmöglichkeit der Molybdän-Cofaktor-Defizienz eingesetzt werden, bei Bindung mit dem Apoenzym für iSOD (isolierte Sulfitoxidase-Defizienz) oder bei Nichtbindung für MoCo-Defizienz Typ B. Für die Synthese der Pyrazin-Pyran-Dithiolen-Liganden sollten bereits literaturbekannte Syntheserouten insbesondere von Garner modifiziert und optimiert werden. Vergleichsweise sollten auch Ligandensysteme mit einer CH2-Gruppe anstelle der Sauerstofffunktion des Pyrans synthetisiert werden. Des Weiteren sollten neue Synthesewege zu strukturell und elektronisch ähnlichen Verbindungen entwickelt werden. Die so gewonnenen Ligandensysteme sollten anschließend mit vorzugsweise Molybdän, aber auch Wolfram komplexiert werden.
A Metabolic Labeling Strategy for Relative Protein Quantification in Clostridioides difficile
(2018)
Unter Verwendung von rekombinanten Schweineleberesterasen wurden zwei Chemoenzymatische Prozesse sukkzessive etabliert, optmiert und im Maßstab vergößert. Es wurden zwei chirale Synthesebausteine beispielhaft hergestellt und charakterisiert.
Die Arbeit gibt einen Einblick in die Prozessoptimierung von chemoenzymatischen Syntheserouten unter ökonomischen Aspekten.
Amine transaminases are versatile biocatalysts for the production of pharmaceutically and agrochemically relevant chiral amines. They represent an environmentally benign alternative to waste intensive transition metal catalysed synthesis strategies, especially because of their high stereoselectivity and robustness. Therefore, they have been frequently used in the (chemo)enzymatic synthesis of amines and/or became attractive targets for enzyme engineering especially in the last decade, mainly in order to enlarge their substrate scope. Certainly, one of the most notable examples of amine transaminase engineering is the
manufacturing of the anti-diabetic drug Sitagliptin in large scale after several rounds of protein engineering. Thereby, the target amine was produced in asymmetric synthesis mode which is the most convenient and favored route to a target chiral amine, starting from the corresponding ketone. The choice of the amine donor is highly relevant for reaction design in terms of economical and thermodynamic considerations. For instance, the use of alanine as the natural amine donor is one of the most common strategies for the amination of target ketones but needs the involvement of auxiliary enzymes to shift the reaction equilibrium towards product formation. In fact, isopropylamine is probably one of the most favored donor molecules since it is cheap and achiral but it is supposed to be accepted only by a limited number of amine transaminases.
This thesis focusses on the optimization and application of amine transaminases for asymmetric synthesis reactions en route to novel target chiral amines using isopropylamine as the preferred amine donor.
In the 1940s cytochrome P450 monooxygenases have been discovered and have been the focus of many studies ever since. Although they catalyze very interesting reactions that might find applications in the production of fine chemicals or pharmaceuticals, their low activity and stability often reduces their economic value. Both properties, the activity and the stability, are influenced by the uncoupling of the catalytic cycle.
In this PhD thesis, an assay for the screening of activity and uncoupling of cytochrome P450 enzymes was successfully developed. After finding optimal conditions for the assay, concerning pH and enzyme concentration, the uncoupling of cytochrome P450 BM3 and five mutants (F87Y, R47L, Y51F, A82L and T268A) was investigated. With the results obtained, a comparison of data from literature was possible and revealed similarities. Additionally, through negative controls, the reliability of the assay could be further demonstrated. Although other methods have been described for the detection of hydrogen peroxide formation, the combination of NADPH consumption measurement and hydrogen peroxide formation in parallel was new and represents a very good basis for a pre-screening of large mutant libraries, followed by closer investigation of selected variants.
For the investigation of the activity of the CYP11A1 system, consisting of CYP11A1 and Adx and AdR as redox partner system, the expression and purification for all three proteins was investigated first. For the protein CYP11A1 and Adx, good expression levels were achieved, whereas for AdR the protein concentration obtained was very low. The purification of all three proteins was partially accomplished but left room for improvement. Therefore, in the Master thesis of Christopher Grimm, the pH and temperature stability of all three proteins was further investigated in order to improve conditions used for ion exchange chromatography and to investigate possible conditions for in vitro biocatalysis. As unfortunately even with further investigation of the expression of AdR, no improvement was achieved, a whole-cell system was further investigated. Here, the product formation could be increased 8-fold in comparison to the published data, from 0.27% conversion to 2.2% conversion over 24 h by using a different detergent for substrate solubilization, which might have led to a better substrate supply to the enzyme.
Due to the low activity and stability, a different P450 system, the CYP17A1 enzyme, was subsequently investigated, first by in vitro biocatalysis with the human CYP17A1 expressed in E. coli. Therefore, a suitable redox partner system needed to be found for efficient electron supply of the enzyme. In in vitro biocatalysis, in combination with the Pdx/PdR system of P. putida the CYP17A1 enzyme showed the highest conversion with 91% after 24 h. To investigate the activity of the enzyme further, all active site residues in 4 Å proximity to the bound substrate were exchanged with alanine. After expression of the variants, almost no correctly folded protein was obtained for the variants. Also, after investigating different buffers to possibly enhance the stability, no improvements were achieved. Therefore, a whole-cell approach with the bovine enzyme was chosen in order to investigate the activity of the alanine variants. Here the importance of positions N202, R239, G297, E305, and T306A, described in literature to be important for catalytic activity, was confirmed. Most importantly, three positions that alter the regioselectivity of the enzyme were identified. The reaction of the V483A mutant was therefore also further investigated by preparative biocatalysis. Afterwards the new product was separated by preparative HPLC and identified as 16α- hydroxyprogesterone as confirmed by NMR spectroscopy analysis.
In the last part of the thesis, another screening approach for possible high-throughput screening was investigated. In contrast to the other screening approach, here the investigation of the substrate conversion and the hydrogen peroxide formation were optimized for application in droplets. After finding that DCFH-DA was not sensitive enough towards hydrogen peroxide, the AmplifluTM Red probe was used. As both fluorescent products were found to stay in the aqueous phase above pH 7.4, the conditions investigated for the AmplifluTM Red assay were applied and only NADPH to substrate ratio was investigated by using an uncoupling variant, an active variant from literature and the cytochrome P450 BM3 wild-type enzyme. After finding a good ratio, the five variants used for the investigation of the AmplifluTM Red assay were investigated in the same concentration later on found in the droplets (1 cell per 4 pL), and one variant showed improved product formation compared to wild-type. This finding clearly shows the applicability of the assay for high-throughput screening in droplets.
Im Rahmen der Herzinfarktdiagnostik spielt die schnelle Verfügbarkeit von kardialem Troponin (cTn) als Biomarker für eine ischämiebedingte Nekrose des Herzmuskelgewebes eine wichtige Rolle. Bei einer TAT von mehr als 60 Minuten wird der Einsatz von Geräten der Patientennahen Sofortdiagnostik (POCT) empfohlen. In der vorliegenden Studie wurden die 99ten Perzentilen sowie die Impräzision von zwei Assays der Patientennahen Sofortdiagnostik (cTnI, cTnT) in einer großen, gesunden Referenzgruppe ermittelt und mit denen dreier Zentrallabor-Assays, erhoben in derselben Referenzpopulation, verglichen.
Die 99te Perzentile für cTnI am AQT90 lag bei 19 ng/L, die niedrigste Konzentration, die mit einem %VK von 10% gemessen werden konnte, wurde mit 22ng/L ermittelt; die niedrigste Konzentration mit einem %VK von 20% mit 13 ng/L. Damit ist die analytische Leistungsfähigkeit des cTnI AQT90 FLEX mit der der cTnI Assays des Zentrallabors vergleichbar, wenn auch die Impräzision an der 99ten Perzentile mit 12% etwas höher liegt als die empfohlenen 10%.
Für den cTnT Assay konnte aufgrund unplausibler Messergebnisse die 99te Perzentile nicht ermittelt werden. Die dahinter liegenden Ursachen bedürfen weiterer Untersuchungen. Die Troponinmessungen beider Assays wurden im selben Messvorgang am AQT90 FLEX POCT Gerät in Plasmaproben der DONOR SHIP-Population durchgeführt.
Der AQT90 ermöglicht eine kurze TAT von unter 30 Minuten. Durch die schnelle Verfügbarkeit der Ergebnisse kann der cTnI Assay in der Patientennahen Sofortdiagnostik zu einer beschleunigten ärztlichen Entscheidungsfindung und somit potentiell zur Verbesserung der Patientenbehandlung beitragen.
Das cTnT Assay am AQT90 konnte aufgrund einer außergewöhnlichen Anzahl von hohen Messwerten sowie einem unplausiblen Impräzisionsprofil nicht evaluiert werden. Daher sollten für die Beurteilung des cTnT Assays weitere Studien, z.B. mit frischem Vollblut, durchgeführt werden.